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So, 7. November 2004, 00:00

SUSE Linux Professional 9.2

Bereits seit geraumer Zeit stellt die Installation von SUSE keine größeren Probleme dar. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel, was meist auf sehr neue oder von Linux nicht unterstützte Hardware zurückzuführen ist. Tatsächlich gelang die Installation auf allen unseren Rechnern problemlos. Die getestete Hardware umfasste diverse neue und alte Rechner der x86-Architektur und Geräte mit 64Bit-CPUs von AMD (AMD64) und und Intel (EMT64).

Bereits beim ersten Start der DVD fällt der geänderte Look der Distribution auf. Funktionell gesehen unterlag die Auswahl der möglichen Installationsmethoden keinerlei Änderung. So bietet SUSE immer noch eine automatische Installation wahlweise mit deaktiviertem ACPI oder in einer sicheren Umgebung, eine manuelle Installation, Rettungssystem oder Speichertest zur Auswahl an. Eine weitere Änderung erfuhr der Boot-Screen, der ein wenig eleganter daher kommt und sich ein wenig gesprächsbereiter zeigt.

SUSEs neue Firewallkonfiguration direkt nach einer Installation des Systems (Quelle: SUSE)

Mirko Lindner (demon)

SUSEs neue Firewallkonfiguration direkt nach einer Installation des Systems (Quelle: SUSE)

Was danach kommt, gehört zum Standard. Nach der Auswahl der Sprache schlägt SUSE alle nötigen Schritte vor und spart vor allem Anfängern lange Handbuchkonsultationen. Systemprofis und Linux-Kenner dürfen weiterhin ihre Einstellungen manuell tätigen - in dieser Hinsicht bevormundet SUSE ihre Kunden nicht. Erfreulich ist ebenfalls die zu jedem Punkt der Installation in deutscher Sprache verfügbare Hilfe, die bequem durch Anklicken zu Rate gezogen werden kann.

Der in die Installation eingebettete YaST unterlag gegenüber der Vorgängerversion diversen Änderungen und Verbesserungen. Die Arbeit mit dem Tool gestaltet sich im grafischen Modus durchaus intuitiv. Der Textmodus der Installation ist dagegen immer noch gewöhnungsbedürftig. Ein Novum bei SUSE Linux Professional 9.2 stellen zwei Standard-Systeme dar. Stand in der Vergangenheit bei der Auswahl der Software im gruppierten Modus lediglich »Standard-System« zur Auswahl, so bieten die Nürnberger mit der neuen Distribution wahlweise ein Standard-System mit GNOME und ein Standard-System mit KDE an. KDE bleibt allerdings immer noch die präferierte Oberfläche und ist per Default aktiviert.

Die darauf startende Installation des Systems verläuft weitgehend problemlos. Das verkleinern von Windows-Partitionen funktionierte auf unserem System anstandslos. Größte Vorsicht sollte allerdings bei einer Verkleinerung von ReiserFS-Partitionen geboten sein. Bei unserem Test war SUSE 9.2 zwar der Meinung, die Partition verkleinert zu haben, und installierte anschließend ein neues System, bei einem Reboot stellte sich allerdings heraus, dass beide Partitionen - sowohl die alte wie auch die neue - zerstört waren. Bei einer nochmaligen Installation des Systems meldete SUSE, dass parted die Partitionstabelle nicht mehr lesen kann. Hinzuzufügen ist allerdings, dass SUSE vor einer Verkleinerung von ReiserFS-Partitionen ausdrücklich warnt und ein Backup des Systems empfiehlt.

Der Rest der Installation ist Routine. Die im Aussehen veränderte Installation braucht eine gewisse Zeit und richtet das ausgewählte System auf der Festplatte ein.

Konfiguration der Hardware

Das neue YaST-Modul zur Konfiguration von Bluetooth hilft bei der Anbindung von Bluetooth-Handys und -Handhelds

Mirko Lindner (demon)

Das neue YaST-Modul zur Konfiguration von Bluetooth hilft bei der Anbindung von Bluetooth-Handys und -Handhelds

Wie bereits bei der Vorgängerversionen startet SUSE direkt nach der Installation der Softwarepakete die Konfiguration der Hardware. Die Erkennung der installierten Geräte und Karten beherrscht SUSE gewohnt souverän. Alle der bei unseren Testsystemen eingesetzten Hardware-Komponenten wurden erkannt und korrekt in das System eingebunden.

Neu hinzugekommen ist bei SUSEs Hardwareerkennung ein Modul für Bluetooth, das die Einrichtung der vorhandenen Hardware erleichtert und unter anderem zur Synchronisation mit Bluetooth-Handys und -Handhelds eingesetzt werden kann.

Eine der wohl wichtigsten Änderungen von YaST nach der Installation stellt die Einrichtung von SuSEfirewall2 dar. Im Gegensatz zu früheren Versionen von SUSE ist SuSEfirewall2 aktiviert, es sei denn, diese Vorgabe wurde geändert. Unter anderem bedeutet das, dass man sich standardmäßig nicht mehr von einem entfernten Rechner aus anmelden kann. Natürlich kann die Einstellung schon hier, bei der Installation des Netzwerkes, abgeschaltet werden.

Die Einrichtung des Netzwerkes wirkt ein wenig aufgeräumter. So lassen sich bereits bei der Installation genauso zusätzliche Adressen und Aliases für die lokale Maschine einrichten wie die DSL-Schnittstelle anpassen oder eine Authentifizierung gegenüber einem NT-Server einstellen.

Eine weitere Änderung erfuhr die Einrichtung von Druckern. Bei der Auswahl des Herstellers oder Modells kann jetzt auf eine direkte Auswahl der PPD-Datei umgeschaltet werden. Damit verspricht der Hersteller die Installation der Hardware noch einfacher zu gestalten, sollte YaST nicht alle zu einem Modell passenden PPD-Dateien finden. Das Druckermodell (bzw. die PPD-Datei) kann dazu in YaST manuell ausgewählt werden. Ein Filter erleichtert die Auswahl eines geeigneten Modells.

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