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So, 1. Januar 2006, 00:00

Das Open-Source-Jahr 2005

Ein kleiner Rückblick

September

Massachusetts stellt Anfang September Pläne für offene Dokumentenformate vor. Diese besagen, daß ab 2007 nur noch offene Dateiformate zum Einsatz kommen sollen, wobei XML, PDF, HTML und das Open Document Format, das u.a. OpenOffice 2 verwendet, akzeptable Formate darstellen. Dies wird als geplante Abkehr von MS-Office gewertet. Peter Quinn, der Verantwortliche für die Initiative, sieht sich dem politischen Druck und persönlichen Anfeindungen nicht mehr gewachsen und verkündet im Dezember seinen Rücktritt. Eine endgültige Entscheidung über die Pläne ist noch nicht gefallen, doch Massachusetts sollte gut bedenken, ob es sich auf die Microsoft-Formate einläßt, selbst wenn diese der ECMA zur Standardisierung vorgelegt wurden. Denn ein durch die ISO und ECMA abgesegnetes Format erlaubt nicht automatisch auch deren freie Verwendung.

Die Migration des Bundestags auf Linux-Server ist endlich abgeschlossen. Im zweiten Anlauf klappt alles wie am Schnürchen, nachdem der erste im Desaster endete.

Das neue Startbild von GNOME 2.12

Das neue Startbild von GNOME 2.12

Einen Zieleinlauf nach Maß legt GNOME mit Version 2.12 hin. Neu ist das neue Standard-Theme namens ClearLooks, unter den vielen weiteren Verbesserungen findet man auch vereinfachte Verwaltung von Dateien, intuitives Verhalten der Zwischenablage, einen einheitlichen Dokumentenbetrachter und die Verwaltung persönlicher Angaben.

Zahlreiche Betaversionen und Release-Kandidaten prägen den September, seien es Firefox, Thunderbird, Ubuntu, Mandriva, OpenSUSE usw. Den Reigen der Releases eröffnet jedoch Slackware 10.2, das erstmals ganz ohne GNOME, aber sonst in gewohntem Stil und mit aktueller Software erscheint.

Die Wahl zum deutschen Bundestag wird durch eine Auseinandersetzung zwischen Linux-Verband und NDR um ein Microsoft-Logo gepfeffert. Zunächst bekommt der Verband recht, daß dieses Logo eine Schleichwerbung darstelle und zu unterbinden sei. Doch der NDR kommt noch rechtzeitig vor der Wahl mit seinem Einspruch durch, die Schleichwerbung darf daher am Wahlabend gesendet werden. Im November erreicht der Linux-Verband eine außergerichtliche Einigung mit dem NDR, der in Zukunft auf die Logos verzichten will.

Die neue Version 3.0 der LSB wird fertiggestellt. Sie soll für mehr Interoperabilität zwischen verschiedenen Linux-Distributionen sorgen. Hauptsächlich wurde in dieser Version das C++-ABI auf den Stand von GCC 3.4 und GCC 4.0 gebracht.

Oktober

SUSE Linux 10 steht zum Download bereit und wird auch als Paket angeboten, allerdings günstiger als bisher und ohne Unterscheidung zwischen Personal- und Professional-Edition. Wichtige Komponenten der Distribution, der ersten Version, die als Community-Projekt entwickelt wurde, sind Kernel 2.6.13, glibc 2.3.5, gcc 4.0.2, KDE 3.4.2 und Gnome 2.12. MP3-Unterstützung, die in anderen Distributionen wegen möglicher Lizenzprobleme nicht im Standardumfang enthalten ist, ist in dieser Version wieder integriert.

Gleich darauf zieht Mandriva mit Mandriva Linux 2006 nach. Dieses bringt volle Integration von Skype, ein Desktop-Suchprogramm, offizielle Unterstützung für Intel Centrino und kommt in mehreren Varianten. Die Software ist allerdings nicht ganz so aktuell wie bei OpenSUSE: KDE 3.4.1, GNOME 2.10.2 und GCC 4.0.1 stellen einige der Eckpunkte dar.

ubuntu.com

Der 13. Oktober sieht die Freigabe von Ubuntu 5.10 und Kubuntu 5.10. Das Release enthält aktuelle Software wie GNOME 2.12.1 (Ubuntu), KDE 3.4.3 (Kubuntu), OpenOffice.org 2.0 beta2, GCC 4.0.1, glibc 2.3.5 und X.org 6.8.2 mit zusätzlichen Treibern. Als Kernel wird 2.6.12.1 eingesetzt.

OpenOffice.org 2.0 wird am 20. Oktober freigegeben, nachdem kaum noch jemand geglaubt hatte, daß es jemals passieren würde. Insgesamt benötigte die neue Version mindestens ein Jahr länger als ursprünglich geplant. Leider stellten sich bald Kritik wegen einiger Fehler ein, doch wer keine Betaversionen testet, den bestraft das Leben. Version 2.0.1, erschienen am 21. Dezember, soll die meisten bekannten Probleme beheben.

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