Mal ehrlich, praktisch alle Funktionen von diesem neuen Codec werden bereits von ffmpeg implementiert, und ffmpeg steht unter der GPL. Wo genau liegt also der Nutzen dieser Software?
Eben, "praktisch alle". In der Realität wird ca. die hälfte der genannten Codecs minder gut oder schlecht von der ffmpeg unterstützt. Die andere Hälfte wird von binären DLLs decodiert.
Lad dir einfach mal FreeSpire runter (dort sind, wie bei fluendo, die Originalcodecs mit dabei, aber für umme) und vergleiche. Es gibt Videos, die kommen dann in Fehlfarben daher, oder "stottern", also überspringen einzelnen Passagen etc.
Es würde dich übrigens aber wohl niemand hindern, die Freespire-Codecs, die Linspire AFAIK kostenfrei aufgrund des Vergleiches w/ der Lindows-Geschichte von MS erhält, von Freespire auf ein fixes Ubuntu zu kopieren oder sogar ein deb-Metapackage zu bauen, dass sich die Originalcodecs aus den Freespire-Repos zieht (falls die da downloadbar sind, keine Ahnung). Darf man aber wohl nicht, also bitte nicht machen.
Ich benutze jetzt schon seit laengerem den in ffmpeg enthaltenen decoder fuer "wmv9" Dateien und mir sind da noch nie Fehler beim decodieren aufgefallen (mit dem mplayer). Gibt es da vielleicht irgendwelche Beispiele?
ich hab hier ein video welches mit ffmpeg, sobald ich vorspule, nur noch pixel-salat liefert. mit den win32codecs lässt es sich hingegen absolut problemlos abspielen.
ffmpeg hat seit ein paar Versionen einen nativen wmv3-codec (auch manchmal als wmv9 bezeichnet). mplayer 1.0-rc1 benutzt zwar (bei mir) standardmäßig noch die DLL-Emulation, der ffmpeg-codec lässt sich aber mit -vc ffwmv3 laden.
Seitdem habe ich kaum Videos gesehen, die noch mit emulation laufen müssen. Sowohl die wichtigsten Quicktime-Codecs (Sorenson3 und H.264) als auch Realmedia (nutzt hier die Komponenten des Realplayers) werden ohne DLL-Emulation abgespielt, von unzähligen anderen mal abgesehen.
Beim Streaming mit mplayer macht mir momentan nur RTSP ein wenig Probleme, mms ist kein Problem. Zum Beispiel die Steve-Jobs-Keynote zum iPhone will, nachdem man mühevoll die URI aus dem Quelltext extrahiert hat da die Quicktime-Buttons nicht funktionieren, mein mplayer einfach nicht abspielen.
Nur gibt es bei ffmpeg Rechtsunsicherheiten (sonst würden vermutlich alle Distros sie auch unverkrüpelt mitliefern). Daher könnte dies für Distros und Computerhersteller interessant sein.
Zunächst: Ich habe nichts gegen Closed Source, ich nutze selber Mathematica, google earth, und noch ein paar andere Closed Source Programme, und mit Mathematica und dem Twonky Server aich kommerzielle. Bei den Codecs sehe ich aber keine wesentlichen Vorteil gegenüber der Windows dll oder der ffmpeg Lösung. Entweder man fördert freie Codecs und nimmt die damit verbundenen Unanehmlichkeiten gegenüber der Windowswelt in Kauf, schließlich will man ja Open Source fördern, oder man setzt sich dafür ein die bisherigen Closed Source Formate durch patentfreie Quelloffenen Implementationen dieser zu nutzen.
Ob ich ein proprietäres Format nun förde in dem ich die kostenlosen Windows Codecs in einer rechtlichen Grauzone nutze oder eine native, kommerzielle Closed Source Implementation nutze: Beides scheint mir keine erstrebenswerte Alternative.
Ja, das Problem ist nur, dass bei den binären Windows-DLLS keiner genau weiss, *wem* sie gehören und ob der Rechteinhaber überhaupt erlaubt hat, sie zu benutzen: Es gibt keinerlei Angaben über Copyright oder Lizens. Man weiss praktisch gar nicht, ob man sie überhaupt runterladen geschweige denn einsetzen darf oder nicht...
Was aber die anderen MPEG-LA-Codeces anbelangt, das dürfte rechtlich klarer sein. Seit ich in der VideoLAN-FAQ http://www.videolan.org/doc/faq/de/index.html#id289815 die Punkte 3.3 und 3.4 gelesen habe, sind in mir doch schwere Zweifel aufgekommen. Im Hinblick auf die libdvdcss2, die im VLC enthalten ist, steht da doch glatt: "Wenn Sie unsicher über die Legalität der Benutzung und Weitergabe dieser Bibliothek in Ihrem Land sind, konsultieren Sie bitte Ihren Anwalt." Klar, tue ich das, völlig klar. Weiter steht hier: "Einige der Codecs, die mit VLC vertrieben werden, sind patentiert, weshalb Sie Tantiemen an ihre Lizenzgeber zahlen müssen. Dies sind überwiegend die MPEG-Codecs. Bei vielen Produkten bezahlt der Produzent den Lizenzeigentümer (in diesem Fall MPEG LA), sodass sich der Benutzer (kommerziell oder persönlich) sich nicht darum kümmern muss. VLC (und ffmpeg und libmpeg2, welche in den meisten Fällen benutzt werden) kann dies nicht, da es eine freie und quelloffene Implementation dieser Codecs ist. Die Software wird nicht verkauft, weshalb der Endnutzer dafür verantwortlich ist den Lizenz- und Tantiemenbedingungen zu entsprechen. Sie müssen den Lizenzeigentümer kontaktieren, um zu erfahren, wie sie diese Lizenzen erfüllen können. Dies gilt sowohl für die Wiedergabe einer DVD mit VLC für Ihr privates Vergnügen (2,50$ als einmalige Zahlung an MPEG LA), als auch für das Streaming eines Live-Events mit VLC in MPEG-4 über das Internet." So macht ein solcher Download keinen Sinn mehr. Wer weiß, was passiert, wenn die VideoLAN-Serverlogs einmal in "falsche Hände" fallen? Die Alternative: Am besten alle proprietären Codeces boykottieren. Es gibt schließlich freie Alternativen, u.a. vorbis, flac, theora.
Also: "Windows Media Audio und Windows Media Video auch Windows Media MMS-Streaming, MPEG-2 und MPEG-4 Part 2 Video-Decoding sowie ASF Container Demuxing. Ferner bietet die neue Lösung die Möglichkeit, MPEG-2 und MPEG-4-Container zu behandeln."
Soweit ich in der Linux-Multimedia-Welt firm bin, werden mpeg2+4, asf, mms und alle wmv-formate von freien Implementierungen unterstützt. Einzig bei WMA3 sieht's so aus, dass ich dafür noch die binären Windows-Codecs brauche. Und WMA3 ist nicht gerade weit verbreitet.
Die Geschichte mit den binären Windows-DLLs entwickelt sich langsam zur Urban Legend. Das war früher deutlich relevanter, inzwischen würde ich schätzen, dass die meisten Anwender so gut wie nie etwas abspielen, was die Binär-DLLs noch braucht. Von Relevanz sind da neben WMA3 höchstens noch die neueren Real-Codecs, der Rest hat entweder freie Alternativen oder ist so exotisch, dass es einem eigentlihc nie begegnet.
Da hast du eigentlich Recht: Selbst WMV9 ist mittlerweile in ffmpeg implementiert und neuere Frameworks wie xine-lib 1.1.3 oder der aktuelle gstreamer0.10-ffmpeg Plugin können es abspielen,
ABER:
ffmpeg bewegt sich auch in einer rechtlichen Grauzone, ähnlich wie lame. Sie implementieren die codecs zwar from scratch, bilden damit jedoch patentierte Verfahren nach. Streng genommen dürfen sie wahrscheinlich noch nicht einmal das...
Und nun zur Gretchenfrage: Muß mich das als privater Nutzer interessieren, ja oder nein? Woher und warum soll ein Linux-Nutzer eigentlich wissen (müssen), daß z.B. mit ffmpeg rechtlich gesehen irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte? Und: Zumindest in Etch ist ffmpeg standardmäßig mit dabei (also in der Distro selbst, nicht in contrib, non-free oder irgendwelchen externen Repositories).
Meines Wissens ist das nur für US-Nutzer interessant, zumindest in Europa dürfte ffmpeg mit grosser Sicherheit legal sein. Vielleicht ist es das auch in den USA(?). Falls nun aber jemand etwas in ffmpeg findet das gegen irgendein patent oder was auch immmer verstösst dann gäbe es auf jeden Fall eine legale Lösung. Privatnutzer interessiert das natürlich auch, falls sie denn gesetzestreue Bürger sind, denn wer will schon mit dem Risiko leben ab nächste Woche ohne (legale) Multimediaunterstützung dazustehen.
Von Kevin Krammer am Di, 16. Januar 2007 um 23:00 #
Ich denke, das wird vorallem für "Custom Distributions" interessant sein, zB Limux der Stadt München, weil die zu einem Gewissen Teil ja Distributor für ihre Abteilungen sind.
Patente selbst sind vermutlich nicht das einzige Problem, es geht vermutlich auch darum, daß die Implementierung rechtlich abgesegnet ist und keine Zweifel bestehen, ob sie vielleicht nicht den höchsten "Clean Room" Kriterien für Reverse Engineering genügt.
Und was Patente angeht, haben diese gemäß PatG (in Deutschland) auf rein private, nicht-kommerzielle Nutzung keine Wirkung. Für andere Nutzungsarten kannst du vom Patentinhaber verklagt werden, sofern du die Lizenzgebühren nicht entrichtet hast.
Ich finde das aber gut. Wer es nicht mag, braucht es ja nicht zu kaufen.
Wo genau liegt also der Nutzen dieser Software?
Ich sehe von Auge keine grossen Unterschiede, wenn ich mit ffmpeg konvertierte Dateien anschaue (WMV).
Wo liegt der Unterschied genau?
Sind die Dateien irgendwie abgeschnitten?
Frequenzspectrum, Abtastrate verkrüppelt?
Ich kann bis jetzt nichts feststellen.
Bitte um Erklärung ...
Lad dir einfach mal FreeSpire runter (dort sind, wie bei fluendo, die Originalcodecs mit dabei, aber für umme) und vergleiche. Es gibt Videos, die kommen dann in Fehlfarben daher, oder "stottern", also überspringen einzelnen Passagen etc.
Es würde dich übrigens aber wohl niemand hindern, die Freespire-Codecs, die Linspire AFAIK kostenfrei aufgrund des Vergleiches w/ der Lindows-Geschichte von MS erhält, von Freespire auf ein fixes Ubuntu zu kopieren oder sogar ein deb-Metapackage zu bauen, dass sich die Originalcodecs aus den Freespire-Repos zieht (falls die da downloadbar sind, keine Ahnung). Darf man aber wohl nicht, also bitte nicht machen.
http://wiki.freespire.org/index.php/Summary_of_Proprietary_Components
Gibt es da vielleicht irgendwelche Beispiele?
Seitdem habe ich kaum Videos gesehen, die noch mit emulation laufen müssen. Sowohl die wichtigsten Quicktime-Codecs (Sorenson3 und H.264) als auch Realmedia (nutzt hier die Komponenten des Realplayers) werden ohne DLL-Emulation abgespielt, von unzähligen anderen mal abgesehen.
Beim Streaming mit mplayer macht mir momentan nur RTSP ein wenig Probleme, mms ist kein Problem. Zum Beispiel die Steve-Jobs-Keynote zum iPhone will, nachdem man mühevoll die URI aus dem Quelltext extrahiert hat da die Quicktime-Buttons nicht funktionieren, mein mplayer einfach nicht abspielen.
Ob ich ein proprietäres Format nun förde in dem ich die kostenlosen Windows Codecs in einer rechtlichen Grauzone nutze oder eine native, kommerzielle Closed Source Implementation nutze: Beides scheint mir keine erstrebenswerte Alternative.
Seit ich in der VideoLAN-FAQ
http://www.videolan.org/doc/faq/de/index.html#id289815
die Punkte 3.3 und 3.4 gelesen habe, sind in mir doch schwere Zweifel aufgekommen.
Im Hinblick auf die libdvdcss2, die im VLC enthalten ist, steht da doch glatt:
"Wenn Sie unsicher über die Legalität der Benutzung und Weitergabe dieser Bibliothek in Ihrem Land sind, konsultieren Sie bitte Ihren Anwalt."
Klar, tue ich das, völlig klar.
Weiter steht hier:
"Einige der Codecs, die mit VLC vertrieben werden, sind patentiert, weshalb Sie Tantiemen an ihre Lizenzgeber zahlen müssen. Dies sind überwiegend die MPEG-Codecs.
Bei vielen Produkten bezahlt der Produzent den Lizenzeigentümer (in diesem Fall MPEG LA), sodass sich der Benutzer (kommerziell oder persönlich) sich nicht darum kümmern muss. VLC (und ffmpeg und libmpeg2, welche in den meisten Fällen benutzt werden) kann dies nicht, da es eine freie und quelloffene Implementation dieser Codecs ist. Die Software wird nicht verkauft, weshalb der Endnutzer dafür verantwortlich ist den Lizenz- und Tantiemenbedingungen zu entsprechen. Sie müssen den Lizenzeigentümer kontaktieren, um zu erfahren, wie sie diese Lizenzen erfüllen können.
Dies gilt sowohl für die Wiedergabe einer DVD mit VLC für Ihr privates Vergnügen (2,50$ als einmalige Zahlung an MPEG LA), als auch für das Streaming eines Live-Events mit VLC in MPEG-4 über das Internet."
So macht ein solcher Download keinen Sinn mehr. Wer weiß, was passiert, wenn die VideoLAN-Serverlogs einmal in "falsche Hände" fallen?
Die Alternative: Am besten alle proprietären Codeces boykottieren. Es gibt schließlich freie Alternativen, u.a. vorbis, flac, theora.
nach wie vor Pech haben.
Die Windows Codecs gibt es auch für Linux PPC und Solaris Intel+SPARC
Also:
"Windows Media Audio und Windows Media Video auch Windows Media MMS-Streaming, MPEG-2 und MPEG-4 Part 2 Video-Decoding sowie ASF Container Demuxing. Ferner bietet die neue Lösung die Möglichkeit, MPEG-2 und MPEG-4-Container zu behandeln."
Soweit ich in der Linux-Multimedia-Welt firm bin, werden mpeg2+4, asf, mms und alle wmv-formate von freien Implementierungen unterstützt. Einzig bei WMA3 sieht's so aus, dass ich dafür noch die binären Windows-Codecs brauche. Und WMA3 ist nicht gerade weit verbreitet.
Die Geschichte mit den binären Windows-DLLs entwickelt sich langsam zur Urban Legend. Das war früher deutlich relevanter, inzwischen würde ich schätzen, dass die meisten Anwender so gut wie nie etwas abspielen, was die Binär-DLLs noch braucht. Von Relevanz sind da neben WMA3 höchstens noch die neueren Real-Codecs, der Rest hat entweder freie Alternativen oder ist so exotisch, dass es einem eigentlihc nie begegnet.
ABER:
ffmpeg bewegt sich auch in einer rechtlichen Grauzone, ähnlich wie lame. Sie implementieren die codecs zwar from scratch, bilden damit jedoch patentierte Verfahren nach. Streng genommen dürfen sie wahrscheinlich noch nicht einmal das...
Muß mich das als privater Nutzer interessieren, ja oder nein?
Woher und warum soll ein Linux-Nutzer eigentlich wissen (müssen), daß z.B. mit ffmpeg rechtlich gesehen irgendetwas nicht in Ordnung sein könnte?
Und: Zumindest in Etch ist ffmpeg standardmäßig mit dabei (also in der Distro selbst, nicht in contrib, non-free oder irgendwelchen externen Repositories).
Patente selbst sind vermutlich nicht das einzige Problem, es geht vermutlich auch darum, daß die Implementierung rechtlich abgesegnet ist und keine Zweifel bestehen, ob sie vielleicht nicht den höchsten "Clean Room" Kriterien für Reverse Engineering genügt.
Naja, egal vielleicht nicht. Aber ist schon komisch, dass in letzter Zeit Pakete wie faad ins Archiv gelassen werden...
Hätte ich wohl dazuschreiben müssen
So denk doch jemand an die Filter! Die Filter!