war pdf nun ein offener standard oder nicht? der text ist ein bisschen widersprüchlich, weil am anfang über die öffnung der spezifikation und am ende von der standardisierung offener formate gesprochen wird.
Da scheinen ein paar wohlgenährte Feindbilder einzustürzen. Nun ist PDF ein ISO-Standard - wo es doch bisher böse war... Komerziell oder nicht - wer in solchen Kategorien denkt, der tut mir schrecklich leid. Jaja, der böse Konsum - Essen kaufen, Kleider kaufen und für Kultur bezahlen müssen - böse, böse...
Kennst Du Saulus? Jeder sollte die Gelegenheit haben, zum Paulus zu werden. Aus Böse wird Gut. Das gilt natülich auch für Dokumentenformate ... Deswegen:
Ich kenne Saulus nicht persönlich, halte die Geschichte über ihn aber für ziemlich dämliches Geschwätz. Wer "Gut" und "Böse" braucht, um sich in der Welt zurech zu finden, der hat sein Großhirn wohl vergebens bekommen. Und was nützt ein "offener Standard", wenn für seine Nutzung Patente benutzt werden müssen?
Und unsere Definition von offenen Formaten ist, dass sie jeder lesen und schreiben darf, egal ob sein Programm closed source, open source oder frei ist.
Wirklich komplett offen? Vor kurzem war doch ein Artikel in der c't dazu im Zuge des neuen MS-Formates (XFS oder wie hieß das noch?). Ich habe den Artikel nicht auswendig gelernt, meine mich aber zu erinnern, dass die Basis-Spezifikation offen ist, Spezialitäten (Formulare, Skripte, oder so was) dagegen nicht oder zumindest nicht so ganz.
Also XPS heisst es und ist eigentlich nur ein XML ePaper Standard. Wenn WMP (Windows Media Photo) offen wird, lassen sich alle XPS Dateien auf jeder Plattform ansehen.
Was würde eine Standardisierung für die offenen Viewer wie xpdf, evince oder kpdf bedeuten? Haben sie dann bessere Möglichkeiten, das PDF-Format umfassender zu unterstützen (z.B. Formulare u.ä.). Oder wäre das mit der bisherigen Offenlegung sowieso schon möglich?
Die Spezifikation lag schon lange offen, man musste sich nur die Mühe machen, sie richtig zu implementieren. Die meisten freien Viewer implementieren das Format nur unzureichend oder nur alte PDF-Versionen die noch vergelichsweise simpel gestrickt sind (kein Java Script, keine Forms,...). Ich vermute mal einige Dinge sind in den freien Viewern auch absichtlich weggelassen worden weil man Lizenzstreitigkeiten aus dem Weg gehen will. Wenn der Adobe Reader startet sieht man eine lange Liste in der Grafik mit Patenteinträgen. Das Format ist zwar offen aber um es 100% zu implementieren darf man nebenbei einige Lizenzen für andere Technologien abdrücken die PDF unterstützt bzw. implementiert. So 'offen' ist also PDF nicht wie es auf den ersten Blick aussieht, der ISO Standard ist da nur ein nettes Schmankerl.
Ich denke, der Vorteil für die freien Viewer liegt darin, dass Änderungen an der Spezifikation nicht mehr so schnell umgesetzt werden können (oder zumindest zu älteren Versionen kompatibel bleiben müssen).
Es ist bloß die Frage, ob es zur Strategie gehört, daß die Spezifikation sehr komplex ist.
Eigentlich hat ja PDF als PostScript-Clone angefangen, und der Reader war eine Art PostScript-Renderer, wenn ich richtig informiert bin. Sowas ist schon sehr anspruchsvoll zu implementieren, wenn ich PostScript-Spezialisten glauben darf, obwohl es sich "nur" um die Implementation eines Interpreters handelt.
Heute füllt die Spezifikation von PDF mehrere tausend Seiten, glaube ich, und es dürfte sich ja dabei um eine nachträgliche Dokumentation eines gewachsenen Produktes handeln, und nicht um das vorher angestrebte Ziel.
Das Ergebnis des eventuellen Wildwuchses: Nur sehr große Unternehmen oder extrem große freie Projekte haben Chancen, so ein Monstrum zu implementieren.
Dabei muß natürlich auch ein Dinosaurier als Applikation rauskommen, der Adobe Reader frißt Resourcen ohne Ende, aber der Markt regelt es offensichtlich nicht.
Also praktisch gesehen ist bei Monster-Spezifikationen der Unterschied zwischen "offen" und "geheim" nicht sehr groß.
oder hab ich da was missverstanden?
mfg
Willkommen liebes PDF-Format im Kreise der Guten!
Und unsere Definition von offenen Formaten ist, dass sie jeder lesen und schreiben darf, egal ob sein Programm closed source, open source oder frei ist.
Wenn WMP (Windows Media Photo) offen wird, lassen sich alle XPS Dateien auf jeder Plattform ansehen.
Ich vermute mal einige Dinge sind in den freien Viewern auch absichtlich weggelassen worden weil man Lizenzstreitigkeiten aus dem Weg gehen will. Wenn der Adobe Reader startet sieht man eine lange Liste in der Grafik mit Patenteinträgen. Das Format ist zwar offen aber um es 100% zu implementieren darf man nebenbei einige Lizenzen für andere Technologien abdrücken die PDF unterstützt bzw. implementiert.
So 'offen' ist also PDF nicht wie es auf den ersten Blick aussieht, der ISO Standard ist da nur ein nettes Schmankerl.
Eigentlich hat ja PDF als PostScript-Clone angefangen, und der Reader war eine Art PostScript-Renderer, wenn ich richtig informiert bin. Sowas ist schon sehr anspruchsvoll zu implementieren, wenn ich PostScript-Spezialisten glauben darf, obwohl es sich "nur" um die Implementation eines Interpreters handelt.
Heute füllt die Spezifikation von PDF mehrere tausend Seiten, glaube ich, und es dürfte sich ja dabei um eine nachträgliche Dokumentation eines gewachsenen Produktes handeln, und nicht um das vorher angestrebte Ziel.
Das Ergebnis des eventuellen Wildwuchses: Nur sehr große Unternehmen oder extrem große freie Projekte haben Chancen, so ein Monstrum zu implementieren.
Dabei muß natürlich auch ein Dinosaurier als Applikation rauskommen, der Adobe Reader frißt Resourcen ohne Ende, aber der Markt regelt es offensichtlich nicht.
Also praktisch gesehen ist bei Monster-Spezifikationen der Unterschied zwischen "offen" und "geheim" nicht sehr groß.