Login
Newsletter
Werbung

Do, 11. September 2008, 22:50

Software::Büro

Niederländische Behörden schlecht über ODF informiert

Eine niederländische Studie zeigt einen erheblichen Nachholbedarf bei der Information der Behörden, wenn der Umstieg auf freie Dokumentenformate gelingen soll.

Im Dezember 2007 hatte das niederländische Parlament einen Aktionsplan gebilligt, der den Regierungsbehörden vorschreibt, ab April 2008 bei Neuanschaffungen und Modernisierungen offene Standards zu berücksichtigen. Dabei wurde auch Wert darauf gelegt, offene Standards und Open Source klar zu definieren.

Nun stellte sich in einer Umfrage unter 154 Verwaltungen aller Ebenen heraus, dass die meisten vom freien Dokumentenformat ODF noch nicht einmal gehört haben. Auch der Aktionsplan war den Befragten weitgehend unbekannt. Dabei müssen bis Ende des Jahres alle Behörden in der Lage sein, mit offenen Formaten umzugehen.

Die Studie wurde von Marketcap im Auftrag von Adobe und NOIV durchgeführt, einem Projekt der Regierung, den Einsatz von Open Source und offenen Standards in der Verwaltung zu erhöhen. Sie zeigt unter anderem, wie tief Microsoft-Produkte im Denken der Verantwortlichen verwurzelt sind. Die Verwaltungen fürchten, sie müssten den Bürgern bei einer Umstellung viele Erklärungen geben, und glauben offenbar, dass die Bürger ein Microsoft-Format bei Dokumenten erwarten.

Andere Sorgen hat Adobe. Die Verwaltungen zögern mit dem Kauf von PDF-Dokumentenverwaltungssystemen mit der Begründung, auf ODF umstellen zu müssen. Dass beide Formate wenig miteinander zu tun haben bzw. sich ergänzen, scheinen viele nicht zu verstehen.

Ineke Schop vom NOIV hält die Einführung von ODF und PDF für schwierig. Da viele Verwaltungen weiterhin Microsoft-Produkte einsetzen, sei die Kooperation von Microsoft wichtig. Sie fürchtet, dass Microsoft die Verwaltung an seine Produkte fesseln will, und kann daher nur hoffen, dass es Microsoft mit der Offenheit ernst meint.

Werbung
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung