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Thema: Ubuntu Phone OS macht Fortschritte

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von chrm am Mo, 10. Juni 2013 um 14:31 #

Foxconn ist einer der gefragtesten Arbeitgebern in China - Selbstmorde gibts auch in westeuropäischen Großkonzernen.

Wenn Du eine chinesische Durchschnittsfabrik von innen gesehen hast, wunderst Du Dich nicht, dass junge Chinesen sehr gerne bei Foxconn arbeiten.

Die ganze Kritik an Foxconn ist scheinheilig. Sie zahlen in der Region gute Gehälter und die Arbeitsbedingungen sind für dortige Verhältnisse auch top.

Die Kritiker wären wohl erst zufrieden, wenn Foxconn eine 35h Woche, Gewerkschaften (genauso korrupte wie bei uns?) und Weihnachtsgeld anbieten würde.
Dann würden unsere Handies aber nicht 300, sondern 1300 EUR kosten. Bist Du bereit das zu bezahlen?

Und ich kann Dir sagen, dass wahrscheinlich 70% aller Gegenstände, welche Dich umbgeben Made in China sind - und unter Bedienungen hergestellt wurden, gegen die Foxconn ein Paradies sein muss.

Und gegenüber Bangladesch ist Foxconn sowieso ein Luxusproblem.

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    Von LH am Mo, 10. Juni 2013 um 14:48 #

    "Foxconn ist einer der gefragtesten Arbeitgebern in China - Selbstmorde gibts auch in westeuropäischen Großkonzernen."

    Das ist, soweit mir bekannt ist, durchaus korrekt. Die Selbstmorde werden oft als Argument vorgeschoben, dabei erfolgen sie meist aus anderen Gründen, bzw. würden auch sonst vorkommen.
    Selbstmorde sind meistens sehr komplexe Fälle, die man nicht an einzelnen Umständen festmachen kann.

    Aber...
    "Wenn Du eine chinesische Durchschnittsfabrik von innen gesehen hast, wunderst Du Dich nicht, dass junge Chinesen sehr gerne bei Foxconn arbeiten."

    Das rechtfertigt nichts. Nur weil es woanders schlimmer ist, macht das die Situation dort nicht allgemein besser.

    "Sie zahlen in der Region gute Gehälter"

    Dennoch sind sie sehr niedrig. Nur weil allgemein schlecht bezahlt wird, macht das die Bezahlung doch weder angemessen noch ausreichend.

    "Die Kritiker wären wohl erst zufrieden, wenn Foxconn eine 35h Woche, Gewerkschaften (...) und Weihnachtsgeld anbieten würde."

    Klingt gut. Bitte aber auch ordentliche Gehälter.

    "Dann würden unsere Handies aber nicht 300, sondern 1300 EUR kosten. Bist Du bereit das zu bezahlen?"

    Das ist Unsinn. Die Endmontage macht nur einen Bruchteil der Kosten aus. Wir reden von 10 EUR pro iPhone (etwa). Mach 30 daraus, schon leben die Leute deutlich besser, trotzdem würden die Preise nicht explodieren. Vor allem nicht bei Apple, wo diese Mehrkosten sogar leicht in der Marge liegen würden (natürlich mit Verlust bei Apple... ;) ).
    Die wirklich teuren Komponenten in Mobiltelefonen, wie SOC, Displays und Akkus, kommen alle aus HighTec Fabriken, in denen bessere Arbeitsbedingungen herrschen.

    "unter Bedienungen hergestellt wurden, gegen die Foxconn ein Paradies sein muss."

    Das ist sicher korrekt.

    "Und gegenüber Bangladesch ist Foxconn sowieso ein Luxusproblem."

    Genau, gemessen am schlimmsten geht es doch allen dort gut...
    Oder man versucht einfach mal, es für alle besser zu machen.

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      Von chrm am Mo, 10. Juni 2013 um 15:15 #

      Manchmal wundert es mich wirklich, wie wenig Ahnung die Leute von Marktgesetzen haben. Und wenn es kompliziert wird, wird einfach vereinfacht:

      Zitat: "Die Gewinnmarge entsteht zwischen "nichts existiert" und "fertiges iPhone beim User".

      Ja, so einfach kann man sich die Welt machen, so einfach ist es aber nicht.

      Also nochmal: Foxconn ist erfolgreich, weil es ausreichend gute Qualität zu ausreichend guten Preisen liefern kann. Foxconn ist keine Apple-Abteilung, sondern ein eigenständiger Konzern. Sie kalkulieren ihre Geschäftszahlen selbst. Sie haben hunderte Auftraggeber/Kunden.

      Diese Forderung, "wir geben der Näherin/dem Foxconn-Schrauber 1$ mehr, er ist Happy und unsere Jeans/iPhone kaum teuer" funktioniert deshalb nicht, weil die einzelnen Teile der Wertschöpfungskette strikt voneinander getrennt sind.

      Punkt zwei: natürlich musst Du die Arbeitsbedingung in einer chinesischen Fabrik mit einer anderen chinesischen Fabrik vergleichen, nicht mit einer tausende Kilometer weit weg. Alles andere ist weltfremdes Wunschdenken. Oder willst Du den Foxconn-Chinesen erklären, dass er nun unzufrieden sein soll, obwohl er den neuen Job 1000 Mal besser findet, als seinen alten?

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        Von tomkater68 am Di, 11. Juni 2013 um 11:06 #

        Manchmal wundert es mich wirklich, wie wenig Ahnung die Leute von Marktgesetzen haben. Und wenn es kompliziert wird, wird einfach vereinfacht:

        Mich wundert immer wieder, wieviele Leute die angeblichen 'Marktgesetze' für unabänderliche Naturgesetze halten. Die Auswüchse dieser 'Marktgesetze' sind ja nicht nur im fernen Asien sondern auch bei uns zu beobachten. Da werden Betriebsteile geschlossen, weil die abgeworfenen Gewinne nicht hochgenug sind, Massenentlassungen führen zu Kurssteigerungen an der Börse, Menschen werden zu Löhnen beschäftigt, die zum Leben nicht reichen und wenn ein paar von Ihnen für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen streiken, dann kommen garantiert genügend Asoziale, die ihnen als Streikbrecher in den Rücken fallen. Solidarität ist zum Fremdwort geworden. Jeder denkt nur an sich selbst und keiner merkt, dass es dieser Egoismus ist, der es der Oberschicht erst ermöglicht, sich auf Kosten des 'kleinen Mannes' die Taschen vollzustopfen.

        Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert. Zuletzt am 11. Jun 2013 um 11:07.
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          Von Hmmm am Di, 11. Juni 2013 um 16:42 #

          Nö,
          mangelnde Bildung ist es, die einfache Lohnarbeitssklaven erschafft an Stelle von qualifizierten wehrhaften Fachkräften.
          Die Unterdrückung der Massen auf Grund "gebildeter" oder besser informierter (Stasi) Herrscher ermöglichte schon im Sozialismus und Kommunismus eine nennenswerte Schere zwischen Oben und Unten. Ausgerechnet bei denen war der Zwang zu ihrem Verhalten aber mit dem Zwang zum angeblich sozialen Verhalten begründet worden.
          Wären alle damaligen Arbeiter über die realen Lebensumstände in Ost und West, wie auch über die Funktionsweise von Propaganda informiert gewesen, dann hätten diese Systeme sich nicht so lange gehalten.
          Ein Schelm wer Böses dabei denkt, wenn man betrachtet dass die "sozialen Randgruppen" jene sind die das Gros der "Arbeitssklaven" stellen gleichzeitig jene sind, die seit jahrzehnten den grössten Teil der linken Wähler stellen. Zumindest in Westdeutschland.
          Ganz besonders paradox wird es aber, wenn man betrachtet, dass der Osten mit seinen Rechten die ausländischen Führungskräfte abschreckt, die vom deutschen Arbeitsrecht keine Ahnung haben und willfährig die Forderungen der Geschäftsleitungen durchsetzen würden. Dass es (scheinbar) genau deswegen dort es nicht zu Inverstitionen kommt.

          Ich halte fest:
          Es ist nicht der Egoismus der den Einzelnen vom finanziellen Erfolg abhält, sondern mangelndes Wissen und Intrigantentum das wehrhaften Personen den mangelden Erfolg beschehrt.

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