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Thema: Canonical: Hintergründe der Einstellung von Unity und Ubuntu Touch

13 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
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Von Antiquities am Fr, 7. April 2017 um 08:47 #

sag ich doch: denen geht das Geld aus.

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    Von Park Mun am Fr, 7. April 2017 um 08:57 #

    Nein, ich denke eher, Linux ist Mark Shuttleworth langweilig geworden. Er ist mit der Maßgabe angetreten, den Desktop damit zu beherrschen und es über ein neues Geschäftsmodell mit der Community zu versuchen. Das ist gescheitert.
    Erstens, weil er sich von der Community entfremdet hat und zweitens, weil die Entwicklung am Desktop vorbeigelaufen ist. Seine nachträglichen Kurskorrekturen konnten das nicht auffangen. Dazu fehlte dann die Unterstützung der Community und tatsächlich das Geld. Am Smartphone ist selbst Microsoft gescheitert.

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      Von Gabi am Fr, 7. April 2017 um 13:26 #

      Nein, ich denke eher, Linux ist Mark Shuttleworth langweilig geworden.

      Wenn man sich den Lebenswandel, -stil und Lebenslauf von Mark Shuttleworth anschaut, kann man nicht verwundert sein, wie sich Canonical entwickelt hat.
      Spätestens ab Ubuntu 10.04 sollte jeden analytisch denkenden Mensch klar geworden sein, welchen Weg diese Distribution nehmen wird.
      Da waren die Freiheit der Software und kritische Communitymanager eher störend, und wurden durch Konzern(chen)konforme Technologie, Verträge/Lizenzen und Personen ersetzt bzw. ergänzt.

      Aber für solche kritischen Beiträge wurde man hier ja sogar gesperrt. - Traurig, dieses herrische Verhalten! - Dennoch schön, dass ich Recht behalten habe mit meinen Prognosen.

      Ich wette, Microsoft leckt sich bereits die Finger! - Wer geht mit?

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Von Anonymous am Sa, 8. April 2017 um 10:50 #

Die jetzt schließenden Projekte Canonicals sind nur die bisher letzten einer ganzen Reihe (Musikstreaming, Ubuntu One, ...), und erneut werden Käufer, die Geld für ihre Produkte zahlten, im Regen stehen gelassen.

Viele dieser Strategie-Entscheidungen sind auf Shuttleworth's ganz persönlichem Mist gewachsen. Aber statt sich selbst aus der Verantwortung zu nehmen (oder die Meinungsbildung der rhetorisch viel gepriesenen Community zu beachten), will er Canonical "fit für die Investoren" machen, sprich anderes Kapital heranholen, um die eigenen Erträge bei minimiertem eigenem Risiko weiter zu steigern. Gehen müssen Mitarbeiter, und nicht etwa der Verursacher der Misere.

Das ist im Kapitalismus im allgemeinen nicht verwunderlich. Bei Shuttleworth im besonderen, der zwar seinem Produkt mit dem Xhosa-Begriff für "Menschlichkeit" einen südafrikanischen Anstrich gab, sich aber vor Steuerzahlungen zugunsten seiner eigenen Mitbürger drücken wollte, und Canonical konsequenterweise in einer Steueroase ansiedelte, noch viel weniger.

Bedeutsam ist es aber für die politische Ökonomie von GNU/Linux, denn das Grundprinzip der offenen Standards hat eine oft zitierte, aber selten verstandene ökonomische Komponente: Geld verdienen kann man nur durch permanenten Support, und das ist ein Prozess und kein Produkt.

Red Hat hat das weitestgehend verstanden: sie müssen am Ball bleiben, und tun das - auch auch wenn nicht alle Projekte ubuntu sind. Die Kernelentwicklung ist ihr Lebenselexier. Sie verkaufen sich als Begleiter in einem Prozess. SUSE überlegt noch, ob sie es verstanden haben wollen. Debian erweist sich in seiner manchmal störrischen Prinzipienverbundenheit als verlässlichster Partner der User.

Canonical aber erkennt nicht einmal, worin seine eigene Hauptleistung bestand: der Schaffung einer sehr aktiven, gut vernetzten und engagierten Community. Nur, statt diesem Segment permanent irgendwelche glitzernden Produkte andrehen zu wollen, müsste man sich als Partner in einem Prozess anbieten. Die jüngste Debatte um LiMux hat doch erst wieder gezeigt, wie groß der Bedarf wäre, mit professionellem Einsatz an der Bereitstellung und Pflege von gut und einfach benutzbaren Tools zu arbeiten. Ein GNU-Konkurrent zu Adobe würde dringend benötigt - einer, der mit nützlichen Weiterentwicklungen hilft, statt seine Kunden zu knebeln.

Das größte Hindernis für eine solche Umorientierung scheint mir aber der CEO von Canonical zu sein.

Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert. Zuletzt am 08. Apr 2017 um 12:14.
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    Von beccon am Sa, 8. April 2017 um 13:16 #

    So ist es nun mal - wenn der Käpt'n den Pott auf Grund setzt, müssen die Matrosen leiden. Wer das nicht will, der segele unter eigener Flagge. Das nennt sich dann Unternehmensgründung. In vielen Fällen (wie auch in meinem) läuft soetwas mit einer längeren Findungsphase ab - und dann kommt der Moment, wo man profitabel werden muß, sich auf das konzentriert was man gut kann und was einem die Kunden auch abnehmen (freiwillig ihr eigenes Geld dafür geben - irgendwelche Subventionen zählen hier nicht) Lieb gewonnene aber unprofitable Geschäftsbereiche über Bord zu werfen tut weh - aber das ist die Grundlage für den Erfolg. Jeder Gärtner trimmt seine Bäume :-)

    Im Falle Cannonicals sind die Cloud Technologien und der Support eindeutig die Bringer. Wie schon richtig beschrieben: Red Hat für den Kernel, Debian für eine starke Gemeinde, bei SuSE - weiß man noch nicht so richtig.

    Insgesamt ist das Thema Desktop durch. Innovationen wird es dort erst einmal nicht geben. Der Markt ist verteilt - Windows User bleiben beim Redomonder System, Apple Jünger bei Mac-OS. In der Freak-Szene und bei Entwicklern hat Linux einen gewissen Stand und den wird es halten - auch ganz ohne Cannonical. Der Verfall der Hardware-Preise und die Verbreitung mobiler Geräte machen auch Dinge wie Konvergenz obsolet.

    Die Musik spielt in der Cloud, dort werden die neuen Schlachten geschlagen- und da stehen die Ubuntus gut bis exzellent da.

    PS: >>sich aber vor Steuerzahlungen zugunsten seiner eigenen Mitbürger drücken wollte< < Steuerzahlungen kommen dem Staat und seinen Kumpels, aber nur zufällig als "Kollateralnutzen" auch den Bürgern zu gute. Die RSA hat es übrigens geschafft, in 23 Jahren aus der 1. in die 3. Liga abzusteigen.

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    Von einem niemand am Sa, 8. April 2017 um 19:41 #

    > der Boss verbockt's, die Mitarbeiter werden entlassen

    Reg dich mal ab, du realitätsfremder Kommunist. Er hat sie nicht geheiratet, sondern sie angeheuert um eine bestimmte Arbeit zu erledigen. Wenn die Arbeit weg ist, weil keine Kunden Geld dafür ausgeben, wofür soll er sie weiter bezahlen?

    Würdest du so einen wie Shuttleworth verbieten, Leute loszuwerden, würden er die Leute gar nicht erst einstellen, und unternehmerische Risiken eingehen. Die abstruse Idee dass ein Arbeitgeber verpflichtet sein sollte einen Arbeitnehmer bis zur Rente mit Arbeit zu versorgen, führt zu sozialistischen Pleitestaaten, willst du das wirklich?

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      Von Anonymous am So, 9. April 2017 um 12:01 #

      Du meinst solche sozialistischen Pleitestaaten wie Spanien, wo man das Arbeitsrecht geschliffen hat und trotzdem 20% Arbeitslose hat?

      Aber Leute Deines Schlages argumentieren dann stets, dass es mit Arbeitsrecht dann 25% wären.

      Und dass, wenn man den Superreichen die Steuern erlässt, auch ein paar Brotkrümel von deren Tischen zu den Armen runterfallen.

      Wie lange willst Du den Quatsch noch nachbeten, bis Du merkst, dass Du verarscht wurdest?

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      Von Anonymous am So, 9. April 2017 um 15:50 #

      Sie haben mit ihrem Kommentarversuch die semantische Ebene meines Beitrags verfehlt.

      Tatsächlich spielte ich auf den Zusammenhang von Projektsteuerung, Gewinnerzielung und Vertragsfreiheit an. Die Grundannahme, dass eine souveräne Projektsteuerung auf die wechselseitige Einhaltung von Obligationen angewiesen ist, um komparative Wettbewerbsvorteile am Markt überhaupt monetär realisieren zu können, ist keinesfalls eine kommunistische Idee, wie Sie zu glauben scheinen, sondern elementarer Bestandteil der Selbstordnung freier Märkte. Dass die Reichweite normativer Bindungen von den Akteuren situationsabhängig unterschiedlich beurteilt wird, ist keineswegs verwunderlich - aber gerade deswegen ist meine Behauptung, dass eine langfristige Gleichverteilung nur durch Normkonvergenz zu erreichen ist, richtig.

      Trotzdem vielen Dank für Ihren Versuch sich an dieser für Sie intellektuell ungeeigneten Konversation zu beteiligen.

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Von Andrefus am Di, 18. April 2017 um 15:45 #

In jedem Fall denke ich Cinnamon gibt uns alles, was wir brauchen. Ubuntu braucht eigentlich nur noch einen besseren Bluetooth Stack, Wayland...

Und dann vor allen Dingen eine Referenz-Nutzergruppe, für die der Desktop absolut überlegen ist.

Und ein blaues Standardinterface.

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