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Do, 6. April 2006, 08:17

Gesellschaft::Politik/Recht

Status der GPLv3

Eben Moglen hat auf der LinuxWorld Expo in Boston einige Neuigkeiten zum Status der GPLv3 bekannt gegeben.

In einer am Rand der Messe angesetzten »Birds of a Feather«-Sitzung stellte Moglen fest, dass die Diskussion um die geplante GPLv3 bisher weniger Reaktionen hervorgebracht hat als erwartet. Eine viel diskutierte Reaktion war jedoch die Aussage von Linux-Schöpfer Linus Torvalds, die GPLv3 nicht einsetzen zu wollen. Zu diesem Thema sagte Moglen auf eine Frage von Bruce Perens, der sich im Publikum befand, dass er die Einwände von Linus Torvalds für vernünftig und fair halte.

Die neue Version der GPL soll der FSF zufolge die Rechte der Entwickler besser verteidigen, indem sie besser an heutige Gegebenheiten im Computer- und Rechtsbereich angepasst ist als die fünfzehn Jahre alte GPLv2. Deshalb müssen die Autoren der GPLv3, Richard Stallman und Eben Moglen, nach Moglens Worten respektvoll und aufmerksam gegenüber den Entwicklern sein, deren Rechte sie schützen wollen.

Linux sei ein wichtiges Projekt. Was öffentlich zwischen der FSF und Linus Torvalds diskutiert wurde, sei jedoch nicht der volle Umfang der Kommunikation.

Insgesamt zeigte sich Moglen zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Diskussion, die noch bis zum Ende des Jahres andauern soll. Es habe viel weniger Kommentare geringer Qualität gegeben als befürchtet, auch Duplikate seien nicht häufig. Dafür machte Moglen das Kommentar-Eingabesystem verantwortlich, das es erfordert, den Text, den man kommentieren will, zu markieren, und das ähnliche Kommentare zu dem, den man eingeben will, anzeigt. So bewegt sich die Zahl der Kommentare im Bereich eines Drittels oder Viertels dessen, was Moglen und die FSF erwartet hatten. Die erwarteten endlosen Flamewars sind ebenfalls ausgeblieben.

Die zwei Schwerpunkte der aktuellen Diskussion um die GPLv3 sind die neuen Bestimmungen zu Patenten und DRM. Bei den DRM-Bestimmungen habe es eine Menge Verstimmungen und Ärger gegeben, gab Moglen zu. In diesem Punkt seien Änderungen an der GPL denkbar. Etwas enttäuscht zeigte sich Moglen darüber, dass bisher hauptsächlich Forderungen auftauchten, etwas wieder aus der GPL zu streichen, und wünscht sich konstruktivere Vorschläge. Bereits im Mai soll ein neuer Entwurf der GPLv3 erscheinen.

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