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Do, 23. Januar 2020, 14:00

Wetterstation mit WeeWX betreiben

Initiale Konfiguration und der erste Start

Außensensoren einer Wetterstation

Mirko Lindner

Außensensoren einer Wetterstation

Die zentrale Konfiguration des Systems findet in weewx.conf im Installationsverzeichnis oder bei der Paketinstallation in /etc/weewx/weewx.conf statt. Die Konfiguration ist in verschiedene Sektionen unterteilt und umfasst neben der grundlegenden Konfiguration von WeeWX (Sektion »Station«) auch die Konfiguration der nutzbaren Dienste (»StdRESTful«), der Berichte (»StdReport«) und des Systems (diverse andere Sektionen). Für neue Erweiterungen richtet WeeWX eine eigenständige Sektion ein. So findet sich unter anderem für die von uns ausgewählte Simulator-Wetterstation eine eigene Sektion mit dem Namen »Simulator« in weewx.conf.

Eine der wichtigeren Parameter vor allem beim initialen Test ist archive_interval in der Sektion »StdArchive«. Der Parameter legt fest, in welchem Intervall WeeWX die empfangenen Daten verarbeitet. Standardmäßig ist dieser Parameter auf 300 Sekunden bzw. 5 Minuten eingestellt. Für initiale Tests empfiehlt es sich den, Wert auf 60 Sekunden zu legen. Damit verarbeitet WeeWX jede Minute seine Daten und generiert einen Report unter dem als HTML_ROOT festgelegten Verzeichnis. Nutzer sollten deshalb die Option anpassen, wollen sie ihre Resultate beispielsweise in einer Webserver-Instanz ablegen.

Während der Installation des vorgefertigten Pakets nistet sich der WeeWX-Daemon im Systemd ein und startet weewx.service. Es ist deshalb empfehlenswert, den Service nach der initialen Installation zu stoppen und das System erstmals in Grundzügen einzurichten. Nutzer, die das System aus den Quellen installiert haben, müssen dagegen den Daemon in Eigenregie installieren. Fertige Skripte finden sich im Verzeichnis util/systemd bzw. util/init.d.

Um WeeWX manuell zu starten, reicht es, das Programm mit der passenden Konfigurationsdatei zu starten:

Manueller Start von WeeWX

sudo weewxd weewx.conf

Das System generiert mit dem Treiber »Simulator« periodisch Fantasiewerte und generiert nach der festgelegten Zeit eine Auswertung. Wurde deshalb in weewx.conf der wert von archive_interval auf 60 gesetzt, sollten die Nutzer nach einer Minute in HTML_ROOT die ersten Resultate sehen.

Einbindung einer Wetterstation

Langzeitauswertung von Daten unter WeeWX

Mirko Lindner

Langzeitauswertung von Daten unter WeeWX

Es ist sicherlich nicht der Sinn einer Wetterstation, die Werte eines Generators zu verarbeiten. WeeWX unterstützt von Hause aus zahlreiche Wetterstationen. Eine Liste der offiziell unterstützen Stationen findet sich in der Dokumentation in weewx.com/docs/hardware.htm Die Seite beschreibt zudem die verschiedenen Treiber-Optionen, denn WeeWX unterstützt diverse Protokolle und jeder Treiber verfügt über eine eigene Parametrisierung.

Das zentrale Werkzeug zur Einrichtung von Wetterstationen ist wee_device. Es setzt die passenden Optionen und erleichtert die Arbeit der Einrichtung. Um seine Arbeit zu erledigen, nutzt es allerdings einen optionalen Code, der im Hardwaretreiber vorhanden sein muss. Da nicht alle Treiber diesen Code haben, funktioniert wee_device nicht mit allen Geräten. In diesem Fall müssen Nutzer die in der Dokumentation beschriebenen Optionen manuell setzen. Wie das im einzelnen funktioniert, würde den Rahmen des Artikels sprengen. Nutzer sollten deshalb direkt die Dokumentation auf der Seite des Projekts konsultieren.

Eine alternative Möglichkeit, Daten von einer Wetterstation zu nutzen, ist der Einsatz von WeeWX als Server. Der sogenannte »Interceptor« startet einen dedizierten Webserver und lauscht auf einem Port auf ankommende Anfragen. Der Treiber muss manuell nachinstalliert werden und unterstützt diverse Protokolle, darunter die von Acurite, Fine Offset oder aber auch von Dienstleistern wie »Weather Underground«. Vor allem der Letztere wird nicht selten in günstigeren Wetterstationen genutzt. Anstatt die Daten selbst zu verarbeiten, senden die Geräte die Resultate an die Server des Anbieters, wo sie visualisiert und verarbeitet werden.

Diese Schnittstelle kann WeeWX nutzen, die Daten abfangen und anschließend weiter an die Originalserver senden. Die Installation der Erweiterung ist dabei denkbar einfach – sie wird als Plugin installiert und richtet sich weitgehend automatisch ein. Es bedarf lediglich der Nennung des Ports in der Sektion »Interceptor«, unter dem der Server auf ankommende Nachrichten lauscht. Danach müssen Nutzer die Adresse und den Port von WeeWX als Server in der Wetterstationoberfläche anpassen oder bei Geräten, die eine solche Einstellung nicht unterstützen, die DNS-Adresse von »weatherstation.wunderground.com« bzw. »rtupdate.wunderground.com« verändern.

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