Login
Newsletter
Werbung

Do, 12. Oktober 2017, 15:00

Susecon 2017 - Business und Birthday Party

Abby Kearns

Hans-Joachim Baader

Abby Kearns

In einem nachfolgenden Gespräch mit Abby Kearns gab es einige weitere Informationen. Cloud Foundry, ein Projekt für Platform-as-a-Service (PaaS)-Angebote, wurde ursprünglich von Pivotal entwickelt und steht unter der Apache 2.0-Lizenz. Vor fast drei Jahren wurde die unabhängige Stiftung »Cloud Foundry Foundation« gegründet, die sich um alle Belange von Cloud Foundry kümmert und zugleich ein Zusammenarbeitsprojekt der Linux Foundation ist.

Cloud Foundry wurde gelegentlich als das OpenStack-Äquivalent für PaaS bezeichnet. Es ist eine Plattform für Cloud-Anwendungen, die man dann benötigt, wenn man Anwendungen hat, die in vielen Containern läuft. Während Software wie Kubernetes für das Verwalten, Starten und Stoppen von Containern sorgt, kümmert sich Cloud Foundry um den gesamten Lebenszyklus der Container, um Logging und Überwachung, Versionen, Vernetzung, Bereitstellung von Speicher und Entwicklung.

Laut Kearns ist Cloud Foundry vollständig, es hat alles, was man benötigt. Über 180 Entwickler arbeiten in Vollzeit an dem Projekt und seinen zahlreichen Teilprojekten. Die weitere Entwicklung besteht hauptsächlich aus kleinen Verbesserungen und Code-Refaktorisierung, und alle zwei Wochen erscheint eine neue Version. Distributoren werden diesem Veröffentlichungszyklus eher nicht folgen und eine Version langfristig pflegen. Gründe, warum immer mehr Unternehmen Cloud Foundry einsetzen, sind zum Beispiel gesetzliche Regulierungen, die für bestimmte Software einzuhalten sind. In Containern kann zertifizierte Software zum Einsatz kommen, die nicht geändert werden darf und muss. Container erhöhen die Sicherheit durch Isolation der einzelnen Anwendungen und Dienste. Cloud Foundry versucht durch Segmentation, Gruppen und Zugriffskontrolle die Sicherheit weiter zu steigern.

Cloud Foundry versucht im Rahmen einer Initiative namens Dojo, neue Entwickler möglichst schnell an die Software heranzuführen, so dass sie binnen 6-12 Wochen die Rechte zum Einbringen von Code erhalten können. Dazu wird eine Zusammenarbeit mit anderen Entwicklern am selben Ort verlangt. Laut Kearns ist diese Initiative sehr erfolgreich.

Neu bei Cloud Foundry ist das Zertifikationsprogramm, das Ende März angekündigt wurde. Zur Vorbereitung auf die Prüfungen gibt es inzwischen Schulungen, die von einigen Partnern angeboten werden. Neu ist auch der 2017 Container Report, der die Angaben von 800 Teilnehmern der neuesten Umfrage auswertet. Demnach ist der Anteil der Unternehmen, die Container einsetzen, von 22% leicht auf 25% gestiegen. 42% evaluieren die Technologien erst, das sind aber 11 Prozentpunkte mehr als letztes Jahr.

Mehr Neuigkeiten wird man sicher in diesen Tagen erfahren, wenn der Cloud Foundry Summit Europe, die europäische Ausgabe der Cloud Foundry-Konferenz, in Basel stattfindet.

Im Anschluss an die Keynotes hatte ich ein Gespräch mit Gerald Pfeifer, Vice President of Products & Technology Programs von SUSE. Seine Aufgaben im Produktmanagement sind unter anderem, festzulegen, wie diese lizenziert werden und welche Features einfließen. Dazu führt er viele Gespräche mit Kunden und sorgt für die Koordination mit Hardware-Herstellern und Cloud-Anbietern. Als Leiter der Technology Programs steuert er die Investitionen von SUSE, wobei sich das Unternehmen an den Anforderungen der Kunden orientiert.

Zu den Anforderungen der Kunden gehören auch immer wieder höhere Geschwindigkeit. Nachdem Ralf Flaxa bereits den generellen Entwicklungsprozess bei SUSE erläutert hatte, sei hier noch ergänzt, dass es ein dediziertes Team nur für Kernel-Benchmarks gibt. Dieses betreibt eine durchaus beachtliche Server-Farm, die nicht nur zur Identifikation von Engpässen, sondern auch zum frühzeitigen Erkennen von Regressionen in Kernel-Versionen dient.

Als Beispiel zur Lizenzierung sei die Preisstruktur von SUSE Enterprise Storage genannt. Laut Pfeifer war die ursprüngliche Idee, die Lizenzkosten des Systems nach Terabytes zu berechnen. Dies wurde als ziemlich unfair verworfen. Die zweite Idee war, den Preis an der Zahl der Laufwerke festzumachen. Das wäre auch unfair gewesen, da kleine, schnelle Platten, von denen man mehr benötigt als von großen, dann teurer gewesen wären. Letztlich entschied man sich für eine Lizenzierung pro Rechner, was wohl auch intuitiv für viele die beste Lösung sein dürfte. Die Minimalkonfiguration für SUSE Enterprise Storage sind ein Steuerknoten und drei Speicherknoten. Damit sich die Kunden nicht groß Gedanken machen müssen, bietet SUSE ein Starterpack für bis zu sieben Knoten an, erst darüber werden die Server durchgezählt. Wie auch immer, unter 200 TiB Speicherbedarf lohnt sich ein SUSE Enterprise Storage nicht.

Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung