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So, 5. Juni 2005, 00:00

Ubuntu 5.04

Die Sprachauswahl

Hans-Joachim Baader (hjb)

Die Sprachauswahl

Die Installation beginnt mit der Auswahl der Sprache. Vorgegeben ist Englisch, zur Verfügung stehen aber noch genau 50 weitere, zehn mehr als noch in Version 4.10. Ich wählte Deutsch aus. Die nächsten beiden Dialoge fragen nach der zu verwendenden Tastatur und dem Land, in dem man sich befindet, wobei sinnvolle Vorgaben anhand der ausgewählten Sprache gemacht werden. Diese Angaben werden verwendet, um die Internationalisierung richtig einzurichten und später sinnvolle Vorgaben zu weiteren Punkten wie der Zeitzone zu machen.

Als nächstes werden die angeschlossenen Geräte gesucht und normalerweise auch richtig erkannt. Dann muß man einen Rechnernamen eingeben, es sei denn, es wurde per DHCP bereits ein Name geliefert.

Nun kann man zwischen automatischer und manueller Partitionierung der Festplatte wählen. Wählt man den Automatismus, wird die gesamte Festplatte für Ubuntu formatiert: Eine Swap-Partition als logische Partition und der ganze Rest als große Rootpartition. Nach einer Sicherheitsabfrage wird dann partitioniert.

Bei manueller Partitionierung dagegen hat man sämtliche Linux-Features zur Auswahl, auch RAID und LVM (offenbar auf Basis von EVMS, das noch nicht im Standard-Kernel enthalten ist). Die manuelle Partitionierung ist extrem flexibel. Sie erkennt bereits vorhandene Partitionen und ermöglicht es, sie weiter zu benutzen oder zu ändern. Sogar das Kopieren von Daten einer anderen Partition ist möglich. Der installierte Kernel (2.6.10) unterstützt natürlich Hotplug.

Nach der Installation der Pakete wird man darauf hingewiesen, daß die CD keine vollständige Unterstützung der deutschen Sprache enthält. Ich nehme an, daß dafür einfach kein Platz auf der CD war. Man wird daher gefragt, ob man die Sprachunterstützung aus dem Internet nachladen will. Antwortet man mit Ja, wird dies sofort erledigt. Daraus folgt andererseits, daß man mit Ubuntu, falls man keinen Internet-Zugang hat, keine vernünftige Lokalisierung hinbekommen wird. Hier müßten lokale Entwickler in die Bresche springen, denn da Ubuntu frei ist, können auch beliebige Anpassungen erstellt werden.

Danach ist noch ein Benutzer einzugeben, mit dessen Account man sich künftig einloggen will, denn Root hat wie gewohnt keinen direkten Zugang. Anschließend werden für längere Zeit Pakete installiert, dann wird in das installierte System gebootet und mit weiteren Paketen die Installation abgeschlossen. Dieser Teil der Installation läuft mit weniger Benutzereingaben ab als in Ubuntu 4.10 (Warty Warthog).

Wie gehabt wird kein Root-Passwort gesetzt. Daher ist kein Login als root und kein su root möglich. Zugang zum Root-Account ist dennoch vorhanden, zum einen über das Root-Terminal im GNOME-Menu, zum anderen über das sudo-Kommando. Mit letzterem kann man jeden beliebigen Befehl ausführen, nachdem man sein eigenes Paßwort eingegeben hat. Insbesondere kann man auch sudo bash ausführen. Wem das nicht gefällt, der kann, nachdem er als Root eingeloggt ist, ein Paßwort vergeben. Dann ist auch das direkte Root-Login möglich.

Die ganze Installation dauerte auf dem Laptop (1500 MHz) weniger als fünfzig Minuten. Dabei wurden rund 860 Pakete installiert, ein paar mehr als in Warty, die knapp 1,6 GB belegen. Die wichtigsten Änderungen dürfte der Ersatz von XFree86 4.3.0 durch X.org 6.8.2 und der Update von GNOME auf 2.10.1 sein. Ansonsten wurde wohl ein Großteil aller Pakete aktualisiert, teilweise auf den momentanen Stand von Debian Sarge, teilweise etwas älter, zum Teil aber auch neuer. Eine Auswahl der installierten Pakete: Kernel 2.6.10, Evolution 2.2.1.1, GIMP 2.2.2, GStreamer 0.8.8, OpenOffice.org 1.1.3, Mozilla Thunderbird 1.0 und Mozilla Firefox 1.0.2 (mit Sicherheitspatches). Zudem sind Perl 5.8.4 (unverändert gegenüber Warty), Python 2.4.1 und viele Python-Module installiert.

Bereit zum Login

Hans-Joachim Baader (hjb)

Bereit zum Login

Der erste Augenschein

Ubuntu startet gleich mit einem grafischen Login-Bildschirm (auf Basis von gdm). Der Desktop ist mit GNOME realisiert. KDE 3.4 wird auf der CD nicht mitgeliefert, da es den verfügbaren Platz auf der CD gesprengt hätte. Man kann es aber übers Netz nachinstallieren (s. weiter unten).

Das Design ist immer noch in Brauntönen gehalten, wurde aber gegenüber Warty aufgepeppt. Es bietet einen durchaus gefälligen Anblick, der aber für Freaks nicht unbedingt das Richtige ist. Ob die anderen acht mit installierten Themen diesem Personenkreis genügen, sei dahingestellt. Alle zeichnen sich aber durch Attraktivität und Benutzbarkeit aus. Und weitere Themes für GNOME stehen genug im Internet bereit.

Nach der Installation sind außer dem DHCP-Port keine externen Ports offen, somit ist das System auch nicht angreifbar. Anfänglich sind auch kein Compiler und fast keine Entwicklungstools installiert. Es ist znächst ein reines Desktop-System, in dem alles mögliche ohne weitere Konfiguration funktionieren soll. Dies ist leider nur mit Einschränkungen richtig, die wohl einerseits ihren Grund in dem begrenzten Platzangebot der CD haben, andererseits auch in rechtlichen Bedenken, bestimmte Audio- oder Video-Decoder mitzuliefern. Dazu später mehr.

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