Pardus 2011.2
Eine nicht alltägliche Linux-Distribution
Obwohl die Linux-Distribution Pardus vom türkischen Staat gefördert wurde, richtet sie sich an ein internationales Publikum. Sie nutzt diverse Eigenentwicklungen, die sie deutlich von anderen abheben. Grund genug, einmal einen näheren Blick zu riskieren.
Vorwort
Was fällt einem beim Stichwort Pardus ein? Wer sich daran erinnert, dass in diesem Jahr Pardus 2011 sowie die Updates Pardus 2011.1 und Pardus 2011.2 veröffentlicht wurden, dem sind vielleicht Begriffe wie das Installationsprogramm YALI (Yet Another Linux Installer), die eigenständige Paketverwaltung PISI und das Programm Kaptan zur individuellen Anpassung des Desktops (Pardus setzt dabei ganz auf KDE). Durch diese Eigenentwicklungen unterscheidet sich Pardus deutlich von anderen Distributionen wie z.B. Debian, Fedora, Kubuntu, Mageia/Mandriva oder Opensuse, obwohl der größte Teil der Software doch wieder identisch mit den anderen ist. Doch das ist noch nicht alles, wie der Artikel zeigen wird.
Installation
Pardus 2011.2 ist auf die x86-Architektur beschränkt. Es steht in 32 und 64 Bit zur Verfügung und kann frei von pardus.org.tr heruntergeladen werden. Neben Installations-DVDs stehen zum Ausprobieren auch Live-DVDs zur Verfügung. Natürlich ist es auch möglich, mit den DVD-Images einen bootfähigen USB-Stick zu konstruieren.
Die Installation läuft grafisch ab und erinnert deutlich an Fedora. Möglicherweise stammt das Installationsprogramm YALI ja von Anakonda ab, aber über die Hintergründe ist mir nichts bekannt. Schon beim Bootprompt kann man die Sprache wählen und beispielsweise auf Deutsch umschalten. Die deutsche Übersetzung war wohl früher ein Kritikpunkt, ist inzwischen aber bis auf Kleinigkeiten gut.
Danach kann man den Bootmanager konfigurieren oder einfach bei den Standardeinstellungen bleiben. Das war es auch schon, da einige weitere Einstellungen erst nach der jetzt beginnenden Installation vorgenommen werden.