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Do, 10. Dezember 2015, 15:00

I2P unter Ubuntu auf dem Raspberry Pi 2 installieren

Installation von Ubuntu 14.04 LTS als Grundsystem

Die zugrunde liegende Ubuntu-14.04-LTS-Variante baut auf Ubuntu Core auf und kommt out of the box ohne grafische Oberfläche daher. Wahlweise kann jedoch Xfce, LXDE oder KDE nachinstalliert werden. KDE ist allerdings selbst mit abgeschalteten Desktop-Effekten sehr langsam und die Installation von Unity ist aufgrund der fehlenden 3-D-Beschleunigung nicht möglich. Nach einem direkten Vergleich hat sich LXDE subjektiv als performanteste Oberfläche herausgestellt.

Die portierte Ubuntu-Version wurde von Ryan Finnie, einem Canonical-Mitarbeiter, erstellt und ist nicht offiziell. Sie wird auf Ryan Finnies Blog sowie im Ubuntu-Wiki zur Verfügung gestellt, jedoch mit dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dass eine Versorgung mit Sicherheitsupdates im Gegensatz zum originalen LTS-Kernel nicht garantiert wird.

Herunterladen und Verarbeiten des Image

Zunächst lädt man sich auf einer der beiden zuvor genannten Quellen das Image herunter und entpackt es. Im Anschluss überträgt man die so erhaltene Datei yyyy-mm-dd-ubuntu-trusty.img auf die SD-Karte, vergrößert die Ext4-Partition auf mindestens 6 GB und startet den Raspberry Pi mit der eingesteckten SD-Karte. Die genauen Arbeitsschritte hierbei sind den zuvor beschriebenen Schritten im Abschnitt »Ubuntu-Mate als Grundsystem« oben zu entnehmen und können analog durchgeführt werden.

Erste Anmeldung

Nach dem Start des Raspberry Pi mit der vorbereiteten microSD-Karte kann man sich mit dem Nutzernamen ubuntu und Passwort ubuntu in die Kommandozeile einloggen. Diesen voreingestellten Benutzer sollte man löschen und einen neuen Nutzer samt neuem Passwort erstellen. Dazu legt man zunächst den neuen Nutzer an und fügt ihn einigen Gruppen (darunter sudo) hinzu:

# adduser BENUTZERNAME
# usermod -G sudo,audio,adm,video,plugdev BENUTZERNAME

Nun kann man sich als Nutzer ubuntu abmelden

$ logout

und sich mit dem neuen Benutzernamen und neuen Passwort anmelden. Im Anschluss löscht man den voreingestellten Benutzer ubuntu samt Home-Verzeichnis:

# deluser --remove-home ubuntu

In den nächsten Schritten werden nun noch einige Einstellungen vorgenommen, die grafische Oberfläche eingerichtet und Raspberry Pi spezifische Treiber nachinstalliert.

Locale-Einstellungen anpassen

Für die Benutzung des englischen Desktops mit deutscher Tastaturbelegung sollten zunächst folgende Befehle ausgeführt werden:

# locale-gen en_US.UTF-8
# locale-gen de_DE.UTF-8
# dpkg-reconfigure keyboard-configuration

%%%PBREAK%%%

System aktualisieren und gewünschten Desktop installieren

Nach einem Update mittels

# apt-get update
# apt-get upgrade
# apt-get dist-upgrade

kann man sich je nach Wunsch eine grafische Oberfläche installieren. Dieser Vorgang kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Für die Installation gibt man in die Konsole Folgendes ein:

  • Für LXDE: sudo apt-get install lubuntu-desktop
  • Für Xfce: sudo apt-get install xubuntu-desktop
  • Für KDE (aus Gründen der Performance nicht empfohlen): sudo apt-get install kubuntu-desktop

Nach der Installation kann der Pi mit dem Befehl

# shutdown -r now

neu gestartet werden. Beim erneuten Hochfahren kann man sich wie gewohnt an der Benutzeroberfläche anmelden.

Zusätzlichen Grafiktreiber installieren

Mit fbturbo ist ein beschleunigter X.Org-Grafiktreiber für den Pi verfügbar, den man installieren und nutzen sollte. Die Installation erfolgt mit:

# apt-get install xserver-xorg-video-fbturbo

Im Anschluss muss man eine xorg.conf erstellen und so konfigurieren, dass der Treiber auch verwendet wird. Dazu installiert man beispielsweise den Editor nano:

# apt-get install nano

und öffnet die Datei /etc/X11/xorg.conf (Zu diesem Zeitpunkt existiert die Datei noch nicht. Sie wird jedoch erzeugt, sobald man sie wie unten beschrieben abspeichert):

# nano /etc/X11/xorg.conf 

Nun fügt man die folgenden Zeilen in die Datei ein und speichert sie mit der Tastenkombination »Strg« + »X«. Die Rückfrage wird nochmals mit »Y« und »Enter« bestätigt:

Section "Device"
    Identifier "Raspberry Pi FBDEV"
    Driver "fbturbo"
    Option "fbdev" "/dev/fb0"
    Option "SwapbuffersWait" "true"
EndSection

Um zu prüfen, ob der Treiber auch verwendet wird, sucht man nach einem Neustart in der Datei /var/log/Xorg.0.log nach dem Eintrag:

(II)FBTURBO(0): processor: ARM Cortex-A7

Ist dieser vorhanden, wird der Treiber verwendet.

Im Anschluss sind noch ein paar Raspberry Pi-spezifische Programme zu installieren und Links zu setzen. Details dazu finden sich bei Bedarf auf der Download-Seite des Images.

# apt-get install libraspberrypi-bin libraspberrypi-dev
# ln -s /usr /opt/vc
# apt-get install libraspberrypi-bin-nonfree

Nach einem Neustart ist der Pi fertig aufgesetzt und kann benutzt werden.

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