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Do, 12. Mai 2016, 15:00

Domainserver für kleines Geld und große Ansprüche

Entscheidungen

Vor der Realisierung des gegenwärtigen Systems wurde VirtualBox mit qemu/KVM verglichen. Da VirtualBox vom Desktop her bekannt war, wurde dessen Handhabbarkeit unter Serverbedingungen zuerst untersucht. Schließlich wurde der Server unter KVM/qemu aufgesetzt, wofür folgende Kriterien ausschlaggebend waren:

  1. Ausgaben der virtuellen Maschinen können auch auf Terminals des Basisrechners erfolgen.
  2. Ausgaben des Bildschirms von virtuellen Maschinen mit grafischer Oberfläche können mittels VNC und/oder besser noch mittels Spice erfolgen.
  3. qemu/KVM unterstützt SSDs besser. Freigegebener Speicherplatz auf der virtuellen Festplatte meldet qemu/KVM ab Version 2 auch an das Laufwerk.
  4. KVM/qemu ist für verschiedene Systeme verfügbar, sodass man nicht unbedingt auf x86-64-Bit PCs angewiesen ist. Unter Umständen muss dann die intern verwendete CPU emuliert werden.
  5. Im Notfall (Fehlkonfiguration) kann ein Image (virtuelle Festplatte) auch in das lokale Dateisystem eingebunden oder mit dem Kernel des Basissystems gestartet werden, z.B. um den Bootloader nach Übertragung eines vorhandenen Systems in eine virtuelle Maschine (physical-to-virtual) neu installieren zu können.
  6. KVM/qemu kann mit den Images von VirtualBox und VMWare arbeiten, umgekehrt geht es in aller Regel nicht. Somit stehen viele virtuelle Maschinen aus dem Internet per Download (zum Ausprobieren) zur Verfügung.

Zur Konfiguration von VirtualBox musste viel Dokumentation durchgearbeitet werden – einen Artikel wie den bei Golem gab es nicht. Die Befehle sind sehr länglich mit entsprechend viel Potential für Tippfehler. Es dauerte lange, bis die gewünschte Netzwerkstruktur und -Anbindung funktionierte. Um Systeme mit grafischer Installations-Oberfläche installieren und betreiben zu können, muss bei VirtualBox das zugehörige Extension-Pack installiert werden, denn damit wird auch ein RDP-Server zur Verfügung gestellt. Darüber kann man sich dann mit einem RDP-Viewer, wie z.B. Vinagre die Bildschirmausgaben über Netzwerk holen. Es fand sich bei VirtualBox allerdings keine Möglichkeit, die Ausgabe einer virtuellen Maschine auf ein Terminal des Hostrechners umzulenken – was sich für die beiden wichtigsten virtuellen Maschinen als notwendig erwiesen hat. Dies war letztlich das K.O.-Kriterium. Auch konnte VirtualBox den frei gewordenen Plattenplatz innerhalb der virtuellen Maschine nicht der SSD melden; qemu hat dieses Feature jedoch implementiert.

Bei qemu/KVM kommt man notfalls mit ganz wenigen Parametern zu einer laufenden virtuellen Maschine. Allerdings kennt qemu/KVM auch eine Unmenge an Optionen. Da die virtuellen Maschinen mittels Skript gestartet werden, sind alle Details in die Skripte gepackt. Bei der Suche nach Möglichkeiten, ein Image einer virtuellen Maschine in den lokalen Verzeichnisbau einzubinden, gab es Anleitungen für qemu oder mit Hilfe von qemu-nbd auch für VirtualBox. Da stellte sich die Frage, warum man qemu installieren soll, um VirtualBox-Images pflegen zu können?

Kommentare (Insgesamt: 9 || Alle anzeigen )
Re[2]: Wirklich? (Contra, Do, 23. Juni 2016)
Danke für den Artikel... (Peter Lustig, der Zweite, Di, 17. Mai 2016)
Re: Wirklich? (Pete, Sa, 14. Mai 2016)
Re: Wirklich? (Baldr, Fr, 13. Mai 2016)
RPC100 (spfef, Fr, 13. Mai 2016)
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