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Do, 4. August 2016, 15:00

Slackware 14.2

Start der Installations-DVD

Hans-Joachim Baader

Start der Installations-DVD

Installation

Die Installation von Slackware 14.2 kann entweder durch ein Update mit Hilfe eines Tools wie slackpkg oder mit den offiziellen ISO-Images erfolgen. Die Distribution umfasst sechs CDs, die nur die 32-Bit-Version enthalten, oder eine doppelseitige DVD mit der 32- und der 64-Bit-Version. Die Images stehen zum freien Download bereit. Das CD-Set und die DVD sind auch im Slackware Store und bei anderen Anbietern für 50 US-Dollar oder 40 Euro erhältlich. Mit dem Kauf der Medien finanziert sich Slackware zum Teil.

Die Installation wurde für diesen Artikel in der 64-Bit-Version von DVD vorgenommen. Die DVD bringt ohne jede grafische Verzierung einen Bootprompt, an dem man den Kernel auswählen und Parameter eingeben kann. Normalerweise kann man einfach mit ENTER fortsetzen. Nun kommt ein Prompt, an dem man eine 1 eingeben kann, wenn man eine Tastaturbelegung auswählen will.

Dann erscheint der Login-Prompt der Konsole. Man kann sich als root ohne Passwort einloggen. Es erscheint der Hinweis, dass man jetzt die Festplatte(n) nach Belieben partitionieren soll, wofür fdisk, cfdisk und gdisk (für GPT) zur Verfügung stehen.

Im minimalen Fall legt man eine Swap-Partition und eine für den Rest an; dies ist jedoch auch die unflexibelste Option. Flexibler ist auf jeden Fall LVM, auch Btrfs wird unterstützt.

Installationsmenü

Hans-Joachim Baader

Installationsmenü

Auswahl der Paketserien

Hans-Joachim Baader

Auswahl der Paketserien

Nach der Partitionierung ruft man setup auf. Damit geht es nun halbgrafisch weiter. Der erste Menüpunkt nach Help, Keymap, ist bereits abgearbeitet, so dass man nun Addswap auswählen kann. Man muss allerdings nicht jeden Menüpunkt einzeln ansteuern, da das Setup nach der Erledigung eines Punkts automatisch zum nächsten springt.

Sind eine oder mehrere Partitionen korrekt als Swap markiert, werden diese nun initialisiert. Dann geht es gleich weiter mit der Auswahl der Root-Partition. Das vorgeschlagene Standard-Dateisystem ist ext4.

Als nächstes kommt die Auswahl der Installationsquelle, wobei CD/DVD, lokale Festplattenpartition, NFS, Samba, FTP/HTTP und gemountete Partition zur Auswahl stehen. Wurde die Quelle korrekt erkannt, kann man eine Auswahl der zu installierenden Paketserien vornehmen. Es lassen sich hier (außer Emacs und TeX) nicht einzelne Anwendungen auswählen, sondern nur Zusammenstellungen. Auf Desktop-Systemen ist es ratsam, X und X Apps auszuwählen, was bereits voreingestellt ist. Wenn man das ebenfalls voreingestellte KDE installieren will, sollte man auch KDEI, den International Language Support für KDE, hinzunehmen.

Danach kann man noch auswählen, wie fein man die zu installierenden Pakete auswählen will. Die einfachste Option ist Alles, was ohne Rückfrage alle ausgewählten Serien der Distribution installiert. Wer entsprechend Zeit investieren will, kann aber auch Menu wählen, um für jede Serie nochmals die einzelnen Pakete prüfen zu können. Ferner kann man eine im Voraus bereits angepasste Distribution mit sogenannten Tag-Dateien installieren.

Nach Abschluss der Installation, die ihre Zeit dauert, kann man auf Wunsch einen bootfähigen USB-Stick zur Systemrettung einrichten (früher gab es hier die Option, eine Rettungs-Floppy zu erstellen). Danach wird - nach Abfrage mehrerer Optionen - LILO als Bootloader installiert. Anschließend folgt die Konfiguration von Maus und GPM, was nur noch von Belang ist, wenn man ohne X arbeitet, da X.org dies automatisch erkennt.

LILO-Fehler in virtueller Maschine

Hans-Joachim Baader

LILO-Fehler in virtueller Maschine

Wer Slackware in einer virtuellen Maschine installiert, wird feststellen, dass die Installation von LILO scheitert. Der schlaue Slacker hat jedoch vor der Installation bereits die Dokumentation der Änderungen gelesen und weiß, dass er dies durch eine zusätzliche Zeile in /etc/lilo.conf beheben kann. Der Nachteil ist, dass LILO nun manuell installiert werden muss. Allerdings sind die Benutzer sowieso aufgefordert, anstelle des Installations-Kernels (»huge«) den kleineren »generic«-Kernel zu verwenden, der aber eine initrd erfordert. Diese muss manuell mit mkinitrd erstellt werden und in /etc/lilo.conf eingetragen werden. Danach kann man LILO neu installieren, wozu man mit chroot in das installierte System wechseln muss. In ähnlicher Weise muss man auch vorgehen, wenn man von LVM booten will. Dies ist in einer mitgelieferten README-Datei beschrieben.

Als Alternative zu LILO kann auch Grub 2 installiert werden. Aufgrund der besseren Rescue-Möglichkeiten ist das zu empfehlen. Eine Grub-Konfigurationsdatei wird allerdings nicht automatisch erzeugt - es wäre nicht Slackware, wenn es anders wäre. Eine anfängliche Konfigurationsdatei, die man noch optimieren kann, kann man allerdings mit grub-mkconfig anlegen.

Als nächster Schritt nach dem Bootloader wird das Netz konfiguriert - Rechnername, Domain, statische IP oder DHCP. Es folgen noch Auswahl der zu startenden Systemdienste und Server, optional Einrichtung von Konsolenschriftarten, Zeiteinstellung und Zeitzone, Auswahl der Desktopumgebung oder des Window-Managers (KDE, Xfce, Fluxbox, Blackbox, WMaker, fvwm2, twm), und optional Vergabe eines Root-Passworts. Damit ist die Installation beendet, alles Weitere liegt im Ermessen des Benutzers.

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