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Do, 4. August 2016, 15:00

Slackware 14.2

Einen Schritt weiter geht slapt-get, dessen Name bereits nahelegt, dass es sich an APT orientiert. Anders als slackpkg verwaltet slapt-get auch Paketabhängigkeiten und Konflikte, allerdings nicht für die Pakete in der Slackware-Basisdistribution.

Die relativ geringe Anzahl von Paketen in Slackware macht es wahrscheinlich, dass man zusätzliche Software aus anderen Quellen installieren will. Die empfohlene Methode ist dabei, keine Binärpakete zu verwenden, sondern die Software selbst zu compilieren. Viele bereits erprobte Rezepte dafür lassen sich auf slackbuilds.org finden - schätzungsweise existieren bereits über 5600 Pakete für Slackware 14.2. Der Vorteil von slackbuilds.org ist, dass alle für die Compilierung benötigten Pakete aufgezählt werden - bauen muss man sie zwar selbst, aber man erspart sich die Suche danach, was noch fehlen könnte, wenn das Compilieren schiefgeht.

Wenn slackbuilds.org nicht hilft, compiliert man eben selbst und erstellt im besten Fall gleich ein Slackware-Paket dafür. Dabei kann das bewährte checkinstall helfen, das ein rudimentäres Binärpaket erzeugt und installiert. Wenn das Resultat auch nicht immer perfekt ist, kann es zumindest als Ausgangsbasis für die weitere Verbesserung dienen.

Will man ein Paket patchen, aktualisieren oder verbessern, so kann man ein Binärpaket mit explodepkg auspacken, dann die Software neu compilieren (wozu man zusätzlich den Original-Quellcode herunterladen muss) und mit makepkg wieder paketieren.

Fazit

Slackware ist sich treu geblieben und hat sich kaum geändert. Ein wenig größer ist es geworden, aber nicht komplexer. Die Größenzunahme dürfte in erster Linie der gewachsenen Zahl von Bibliotheken geschuldet sein, die aus Kompatibilitätsgründen vorhanden sind, und weniger der Zunahme der Anwendungen. Trotzdem ist alles vorhanden, was von einem modernen Linux-System zu erwarten ist.

Slackware bleibt minimalistisch und sehr einfach strukturiert und damit eine der Linux-Distributionen, die am leichtesten zu verstehen und zu ändern sind - allerdings nicht leicht in dem Sinne, dass einem alles von Werkzeugen abgenommen wird. Man muss vielleicht etwas mehr lesen als bei anderen Distributionen und bewusste Entscheidungen treffen, kann sich dann aber sicher sein, dass kein im Hintergrund laufender Dienst mit den eigenen Einstellungen in Konflikt kommt.

Slackware richtet sich sicher nicht an Ein- und Umsteiger, außer wenn diese bereit sind, die grundlegende Unix/Linux-Philosophie von der Pike auf zu lernen und an der Kommandozeile konkret umzusetzen. Slackware ist für alle, die von einer Distribution nichts weiter möchten als eine Zusammenstellung der grundlegenden Software, die gut aufeinander abgestimmt ist, mit überschaubarem Aufwand installierbar ist.

Slackware kann daher auch gut als Basis für eine eigene Distribution dienen, die vielleicht auf tausenden von Rechnern eingesetzt wird - kein so unrealistisches Szenario in Firmen und Rechenzentren. Werkzeuge zur automatischen Einrichtung und Wartung vieler Systeme in einem großen Netz existieren genug.

Die Slackware-Gemeinschaft scheint langsam, aber stetig weiter zu wachsen. Das ist ein gutes Zeichen und gibt Anlass zur Hoffnung, dass es die älteste noch aktive Linux-Distribution noch ein paar Jährchen bestehen wird. Wie lange Slackware 14.2 mit Updates versorgt wird, ist momentan noch offen, allerdings darf man durchaus von mehreren Jahren ausgehen. Bis dahin wird es wohl noch ein paar neue Slackware-Versionen geben.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

    - Weitere Informationen
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