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So, 13. März 2005, 00:00

E-Mail-Clients im Vergleich

Rechtschreibprüfung

»Zeige mir, wie du schreibst, und ich sage dir, wer du bist«. Manche beklagen sich, dass die Kunst des Briefschreibens vor vielen Jahren gestorben sei. Zusammen mit der Entwicklung des Internets ist noch ein Problem aufgetaucht, nämlich schlampiges Schreiben. Viele Anwender achten nicht auf die Rechtschreibprüfung oder Interpunktion. Auch wenn dies bei der Korrespondenz mit einem Kollegen kein Problem darstellt, ist das beim Verfassen eines Bewerbungsschreibens oder eines Briefes an einen wichtigen Kunden von größter Bedeutung. Glücklicherweise bieten viele E-Mail-Programme die Möglichkeit, die Rechtschreibung zu prüfen, bevor die Nachricht abgeschickt wird. Alle hier getesteten Programme verfügen über diese Möglichkeit. Thunderbird enthält ein eingebautes Rechtschreibprüfungsmodul und andere verwenden das Programm Aspell. Die komfortabelste Lösung ist es, wenn das Programm direkt beim Schreiben falsch geschriebene Wörter markiert. Diese Variante bieten Evolution, Sylpheed-Claws und KMail. Selbstverständlich kann man auch die Rechtschreibprüfungsoption verwenden, nachdem ein Text verfasst wurde. Die Verwendung dieser Funktion ist sehr empfehlenswert, insbesondere beim Versenden von Nachrichten an Newsgroups, deren Teilnehmer manchmal an der Suche nach sogar kleinsten Buchstabenfehlern anderer besonderen Gefallen finden.

Erst beim Durchschauen der Menüs kann man die umfangreichen Möglichkeiten dieser einfachen Oberfläche entdecken

Informationssuche

Na ja, meine Notizen sind mir irgendwo dazwischengerutscht und ich habe wieder die E-Mail-Adresse meines Bekannten vergessen. Ich habe halt ein schlechtes Gedächtnis und kann nichts dagegen tun. Und wie kann ich das jetzt in diesem E-Mail-Haufen wiederfinden? Ganz einfach. Die Textsuche in der Korrespondenz stellt uns diese unschätzbare Funktion zur Verfügung, ohne die man sich die Nutzung von E-Mails manchmal nicht vorstellen könnte. Grundsätzlich ist sie in jedem der getesteten Programme enthalten. D.h. wir können unsere E-Mails nach Absender- oder Empfängeradressen, Betrefftexten und selbst nach Zeichenfolgen im Nachrichtentext suchen. Im Allgemeinen sollte dies ausreichen. Darüber hinaus steht uns die Informationssuche in Kopfzeilen zur Verfügung sowie die Möglichkeit der Suche nach E-Mails, die andere Kriterien wie »wichtig« oder »vertraulich« erfüllen.

In Opera ist interessant, dass die Suchergebnisse in einer separaten Ansicht angezeigt werden und man dadurch sehr einfach zur ursprünglichen Ansicht zurückkehren kann. In Thunderbird dienen zu diesem Zweck Suchordner und in Evolution so genannte VOrdner.

Sortieren der Korrespondenz

Wenn man eine lebhafte Korrespondenz mit vielen Personen unterhält oder wenn man an Newsgroups teilnimmt, verliert man sich schnell im E-Mail-Wirrwarr. In jedem der getesteten Programme können wir mit diesem Problem auf eine etwas andere Weise fertig werden. Wir haben die Möglichkeit, E-Mails als wichtig zu markieren, oder sie unterschiedlichen Kategorien zuzuordnen (z.B. privat, drollig, dienstlich). Diese Markierungen können später bei der Suche oder auch zur Filterung genutzt werden. Außer Opera bieten alle Programme die Möglichkeit, Nachrichten aufgrund der vom Benutzer festgelegten Kriterien in jeweilige Ordner aufzuteilen. Dies erleichtert sicherlich das Anschauen von E-Mails. Da in Opera keine Ordner als solche existieren, wurde dies auf eine andere Weise gelöst - es gibt nämlich die Ansichten, in denen wir uns Nachrichten nach bestimmte Kriterien anzeigen lassen können (technisch gesehen sind sie aber immer noch in einer Datenbank).

Außer der Sortierung von E-Mails in verschiedene Ordner oder Ansichten erweist sich auch manchmal die Möglichkeit der Sortierung von Nachrichten nach unseren Bedürfnissen als nützlich. Die umfangreichsten Möglichkeiten dazu bieten wohl Thunderbird, Evolution und Sylpheed-Claws. Bei KMail und Opera, in denen ich viel weniger Sortierungskriterien vorhanden sind, sieht die Situation etwas schlechter aus.

Schlusswort

In Opera kann man nicht nur E-Mails und Nachrichten von Newsgroups lesen, sondern auch Nachrichten von Informationsdiensten

LinuxPlus

In Opera kann man nicht nur E-Mails und Nachrichten von Newsgroups lesen, sondern auch Nachrichten von Informationsdiensten

Wir man in Tabelle 1 sehen kann, sind die Ergebnisse für alle Programme sehr ähnlich. Der endgültige Sieger ist das Programm Thunderbird, das mir persönlich auch am besten gefällt. Ganz anders sieht es mit Evolution aus. Dieses Programm überzeugt mich nicht, obwohl man in der Tabelle keine größeren Mängel finden kann. Ein interessanter Kandidat ist das Programm Sylpheed-Claws, das ich künftig sicherlich noch verwenden werde. Zu seinen größten Stärken zählen die Geschwindigkeit, viele Optionen und der Benutzungskomfort (nach einer bestimmten Einarbeitungszeit). KMail gefällt mir persönlich gar nicht - es hat mich dadurch abgeschreckt, dass nur einige E-Mails mit größeren Anhängen gereicht haben, dass es sehr lange bis zum Anzeigen der Inhalte brauchte, und dadurch, dass es Webseiten im Web-Browser Konqueror öffnet statt den bereits geöffneten Browser Firefox zu benutzen. Was Opera anbelangt, so muss man sich einfach an die in diesem Programm umgesetzte Philosophie gewöhnen. Sie ist zwar interessant, aber in meinen Augen verliert Opera viel an Wert durch den geschlossenen Quellcode und die Werbeeinblendungen in der kostenlosen Version. Daher empfehle ich Ihnen als Ergebnis aus diesem Test das Programm Thunderbird.

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