Ist schon witzig, daß die v3 nicht zur v2 kompatibel ist, während in vielen Programmen noch steht, daß das Programm unter der "v2 or later version" steht. Ja so erreicht man rechtliche Sicherheit beim Entwickler
"Enthält ein Programm den Standard-Satz »Lizenziert unter der GPL Version 2 oder einer neueren Version« hat der Anwender die Wahl, nach welcher Version der Lizenz er sich richten will."
Inkompatibel ist nur explizit ausschließlich GPL2-lizensierte Software.
Es ist der letzte Entwurf und das v2 und v3 zueinander insofern inkompatibel sind, als dass man nicht einfach den Code zwischen zwei so lizensierten Projekten hin und her tauschen kann, ist implizit so gewollt. Die GPLv3 enthält unter anderem eine Patentklausel, welche die GPLv2 nicht enthielt.
Inkompatibilität kann auch bedeuten, dass man seinen Code nicht unter GPL3 lizenzieren kann, wenn man gegen eine Nur-GPL2-Bibliothek linken will um mit dem Programm seinem Nachbarn zu helfen.
naja wie heißt es so schön: wo kein kläger.... privat darfst du eh machen mit dem code, was du willst und wenn du deinem Nachbarn was bastelst, dann ist das ja auch noch quasi privat und es wird sich denke ich mal keiner daran stören. Es geht hier ja nicht darum das Programm groß weiter zu verbreiten.
Ich darf anmerken, dass Deine Interpretation etwas zu kurz springt: Denn mein Nachbar hat das Recht, Kopien weiterzugeben. Um der, dem er sie gibt, hat das auch. Und der nächste. Und der nächste....
Mit anderen Worten. Das kannn ganz schnell einen "quasi privaten" Raum verlassen.
Es geht mir nicht darum, ob man verklagt wird oder nicht. Es geht darum zu zeigen, wie ungerechtfertigt und unfair diese spezielle Form des Copylefts ist. Denn es geht ja auch anders, wie die Open Software Lizenz zeigt.
Lesen kann ich selber. Nur scheint es manchem schwer zu fallen, die fehlende Rechtssicherheit darin zu erkennen. Wenn jemand an eine Library, die unter der "v2 or later" steht eine Änderung macht, die er dann unter die v3 stellt, so kann niemand mehr Änderungen am Quellcode unter der v2 vornehmen, ohne sich in eine rechtliche Grauzone zu begeben. Wer nun in einem Programm, das unter der v2 steht, gegen diese neue Library linken will, der muß sein Programm unter die v3 stellen. Ich nehme an, das ist gewollt. Die angebliche Wahl-Freiheit ist also wohl doch nur ein Lippenbekenntnis und entspricht RMS Demagogie.
Unsicherheit kommt nur durch solche Typen wie du oder Rufus auf. Sorry, aber es ist so.
Wenn jemand etwas unter "GPLv2 oder höher" auf GPLv3 ändert, dann gilt dafür natürlich die GPLv3. Wenn jemand etwas GPLv2 kompatibles braucht, kann er diese veränderte Version natürlich nicht mehr nehmen. Die alte Version, die ja unter der GPLv2 steht, kann man aber weiterhin mit der GPLv2 verwenden. Die Änderung auf die GPLv3 ist nicht rückwirkend.
Sonst würden ja die Leute die modifizierten Code von einem Sublizenzgeber bekommen eventuell andere Rechte haben als die Sublizenzgeber selbst an Rechten bekommen haben.
Bestes Beispiel dafür ist die BSD Lizenz. Da wurde oft schon ein Fork von einem BSD UNIX closed source sublizenziert, etwas das mit GPL Software nicht geht
Will man als Programmierer ein legales Instrument in der Hand haben das sicherstellt, dass sein eigener Code immer für alle zugänglich bleibt, dann braucht es eine solche Lizenz. Alle Lizenzen die nicht so aufgebaut sind brauchen den guten Willen der Sublizenzgeber.
Die GPL ist sicher eine der strengsten Copyleft Lizenzen, also sind GPLv2 ung GPLv3 inkompatibel.
Das macht aber nichts, weil es mehrere Auswege gibt, wenn man GPLv2 und v3 Code mischen will:
- Man könnte einfach die Copyright-Holder um duale Lizenzierung fragen. - Man könnte die Teile lose aneinanderbinden (also kein linken, sondern Kommunikation über Dateien oder Pipes zwischen einer GPLv2 und v3 Applikation).
Will man als Programmierer ein legales Instrument in der Hand haben das sicherstellt, dass sein eigener Code immer für alle zugänglich bleibt, dann braucht es eine solche Lizenz.
Nein, die GPL braucht es dazu nicht. Wer eine gute Alternative sucht, sollte sich die Open Software License anschauen: faires Copyleft Prinzip, dass nur den eigenen Code betrifft, ohne viralen Effekt, der fremde Werke betrifft.
Die Inkompatlibität spielt nur eine Rolle, wenn etwas "GPLv2 only" lizensiert ist.
Wenn etwas "GPLv2 oder höher" lizensiert ist, kann man das verwenden. Das Ergebnis als Ganzes steht dann unter der GPLv3 ("oder höher" oder "only"). Teile können aber weiterhin unter "GPLv2 oder höher" bleiben.
Der Kernel hat ein Vielfalt von Lizenzen, nicht nur GPL v2. Grosse Teile sind auch BSD.
Programme müssen aber den Kernel und seinen Code überhaupt nicht linken, sondern benutzen eine Schnittstelle, die explizit frei für alles ist, sogar proprietär. Was sie normalerweise linken - weil die Schnittstelle doch recht eigen ist- das ist eine "libc" genannte Library, die dann unter LGPL steht.
Das siehst Du leider falsch. Das WIE ist ganz zentral.
Die GPL zum Beispiel drückt ihre Auffassung des WIEs in dem Wörtchen "modified works" aus. Darunter fallen dann auch Arbeiten, die dynamisch gegen GPL-Libs linken.
Das steht im völligen Gegensatz zur üblichen Formulierung anderer Lizenztexte, die von "derived works" reden. Dort gilt z.B. ein Werk, welches dynamisch linkt, als nicht von der jeweiligen Bibliothek abgeleitet. (Was ja auch Sinn macht: Oder würdest Du sagen, OpenOffice ist nicht hinreichend selbsttsändig, sondern von der glibc abgeleitet?)
Irgendwo gibt es auch noch einen genaue Erklärung, was das GNU Projekt unter "modifed works" versteht: Kommunikation per Pipe (oder übers Netz) gehört (noch) nicht dazu.
Was diese ja nicht falsch macht, sondern nur vereinfacht. Im übrigen habe ich nun die Quelle, bei der gesagt, dass es auf das WIE ankommt:
Aus http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#MereAggregation:
"What constitutes combining two parts into one program? This is a legal question, which ultimately judges will decide. We believe that a proper criterion depends both on the mechanism of communication (exec, pipes, rpc, function calls within a shared address space, etc.) and the semantics of the communication (what kinds of information are interchanged).
[...]
By contrast, pipes, sockets and command-line arguments are communication mechanisms normally used between two separate programs. So when they are used for communication, the modules normally are separate programs. But if the semantics of the communication are intimate enough, exchanging complex internal data structures, that too could be a basis to consider the two parts as combined into a larger program."
Hast du das auch schon mal genau gelesen? Dann dürfte dir auch das Wort *normally* auffgefallen sein, dass meiner Meinung nach jedenfalls nicht zutrifft, wenn man die Pipe-Kommunikation nur benutzt um die Lizenzbestimmungen auszutricksen.
Danke für den Hinweis. Sollte ein Richter entsprechend entscheiden, würde es nur meine Meinung stützen, dass man als Entwickler mit Verantwortungsgefühl besser nicht die GPL benutzt.
Bestes Beispiel dafür ist die BSD Lizenz. Da wurde oft schon ein Fork von einem BSD UNIX closed source sublizenziert, etwas das mit GPL Software nicht geht
Doch, natürlich. Die Inhaber des Urheberrechts können machen, was sie wollen. U.a. auch erlauben, daß der Code als closed source weiterentwickelt wird.
»Es wird Novell nicht verboten, diese Software zu vertreiben, da der Patentschutz, den es mit Microsoft im November ausgehandelt hat, zum Nutzen der Gemeinschaft gegen Microsoft gerichtet werden kann«, schreibt die FSF.
Tja, so kanne s gehen, wenn man sich einfach auf einen Gegener einschiesst weil er ein "Abkommen" mit dem boesen Feind geschlossen hat und man einfach aus Pronzip dagegen war. Nun werden wohl einige nachplappernden Papageine ein kleines Argumentationsproblem haben.
Ich habe jetzt auch die Lizenz meiner ganzen Scripte und kleinerer Progrämmchen die ich geschrieben habe unter GPLv2 only gestellt.
Ich bin wirklich mit dem Zustand der Lizenz, in den sicher viele extreme Ideologien von RS eingeflossen sind für mich nicht aktzeptabel. Ich denke, auch alle anderen Entwickler die im Moment ihre Arbeit noch unter GPLv2 and later stehen haben, sollten sich das ganze gut überlegen und sich evtl eine Alternative suchen oder GPLv2 only verwenden, wenn sie sich auch nicht damit authentifizieren können.
Wäre doch schön, wenn man noch ein wenig mehr über den entwurf diskutieren würde, ich sehe hier viele viele fragezeichen. Etwa nur über ein einzelnes Thema, z.B. Patente.
Inkompatibel ist nur explizit ausschließlich GPL2-lizensierte Software.
lg
dial-r
lg
Erik
privat darfst du eh machen mit dem code, was du willst und wenn du deinem Nachbarn was bastelst, dann ist das ja auch noch quasi privat und es wird sich denke ich mal keiner daran stören. Es geht hier ja nicht darum das Programm groß weiter zu verbreiten.
Mit anderen Worten. Das kannn ganz schnell einen "quasi privaten" Raum verlassen.
Es geht mir nicht darum, ob man verklagt wird oder nicht. Es geht darum zu zeigen, wie ungerechtfertigt und unfair diese spezielle Form des Copylefts ist. Denn es geht ja auch anders, wie die Open Software Lizenz zeigt.
Wenn jemand etwas unter "GPLv2 oder höher" auf GPLv3 ändert, dann gilt dafür natürlich die GPLv3. Wenn jemand etwas GPLv2 kompatibles braucht, kann er diese veränderte Version natürlich nicht mehr nehmen. Die alte Version, die ja unter der GPLv2 steht, kann man aber weiterhin mit der GPLv2 verwenden. Die Änderung auf die GPLv3 ist nicht rückwirkend.
Bestes Beispiel dafür ist die BSD Lizenz. Da wurde oft schon ein Fork von einem BSD UNIX closed source sublizenziert, etwas das mit GPL Software nicht geht
Will man als Programmierer ein legales Instrument in der Hand haben das sicherstellt, dass sein eigener Code immer für alle zugänglich bleibt, dann braucht es eine solche Lizenz. Alle Lizenzen die nicht so aufgebaut sind brauchen den guten Willen der Sublizenzgeber.
Die GPL ist sicher eine der strengsten Copyleft Lizenzen, also sind GPLv2 ung GPLv3 inkompatibel.
Das macht aber nichts, weil es mehrere Auswege gibt, wenn man GPLv2 und v3 Code mischen will:
- Man könnte einfach die Copyright-Holder um duale Lizenzierung fragen.
- Man könnte die Teile lose aneinanderbinden (also kein linken, sondern Kommunikation über Dateien oder Pipes zwischen einer GPLv2 und v3 Applikation).
Nein, die GPL braucht es dazu nicht. Wer eine gute Alternative sucht, sollte sich die Open Software License anschauen: faires Copyleft Prinzip, dass nur den eigenen Code betrifft, ohne viralen Effekt, der fremde Werke betrifft.
Fair ist, wenn mein Preis akzeptabel ist. In Normalfall ist dieser Preis Dein Code.
Mein Code für Deinen Code. Oder Dein Code für meiner Code. Wie soll es fairer gehen?
Gruß, Kay
Wenn etwas "GPLv2 oder höher" lizensiert ist, kann man das verwenden.
Das Ergebnis als Ganzes steht dann unter der GPLv3 ("oder höher" oder "only").
Teile können aber weiterhin unter "GPLv2 oder höher" bleiben.
D.h. Linux-Programme mit GPL3 dürften dann nicht verwendet werden.
lg
Erik
> D.h. Linux-Programme mit GPL3 dürften dann nicht verwendet werden.
Es durften schon immer Programme auf dem Linux Kernel laufen, deren Lizenz nicht mit der des Kernels kompatibel waren.
Problematisch wird es nur, wenn man Code aus dem Kernel in sein eigenes Programm kopieren will. Aber wer will das schon.
Programme müssen aber den Kernel und seinen Code überhaupt nicht linken, sondern benutzen eine Schnittstelle, die explizit frei für alles ist, sogar proprietär. Was sie normalerweise linken - weil die Schnittstelle doch recht eigen ist- das ist eine "libc" genannte Library, die dann unter LGPL steht.
Entscheidend ist, OB ein Programm auf einem anderen basiert nicht WIE!
Die GPL zum Beispiel drückt ihre Auffassung des WIEs in dem Wörtchen "modified works" aus. Darunter fallen dann auch Arbeiten, die dynamisch gegen GPL-Libs linken.
Das steht im völligen Gegensatz zur üblichen Formulierung anderer Lizenztexte, die von "derived works" reden. Dort gilt z.B. ein Werk, welches dynamisch linkt, als nicht von der jeweiligen Bibliothek abgeleitet. (Was ja auch Sinn macht: Oder würdest Du sagen, OpenOffice ist nicht hinreichend selbsttsändig, sondern von der glibc abgeleitet?)
Irgendwo gibt es auch noch einen genaue Erklärung, was das GNU Projekt unter "modifed works" versteht: Kommunikation per Pipe (oder übers Netz) gehört (noch) nicht dazu.
Wenn Du Hinweise lieferst, bin ich gerne bereit Fehler einzugestehen. Kann schließlich jedem mal passieren.
Bist dahin halte ich mich an die hier dargelegte Darstellung der GPL3. Darin steht: "A "Modified Work" means any altered version of the Work."
I extracted the essential terms of the GPL into a *greatly simplified form*
Aus http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#MereAggregation:
"What constitutes combining two parts into one program? This is a legal question, which ultimately judges will decide. We believe that a proper criterion depends both on the mechanism of communication (exec, pipes, rpc, function calls within a shared address space, etc.) and the semantics of the communication (what kinds of information are interchanged).
[...]
By contrast, pipes, sockets and command-line arguments are communication mechanisms normally used between two separate programs. So when they are used for communication, the modules normally are separate programs. But if the semantics of the communication are intimate enough, exchanging complex internal data structures, that too could be a basis to consider the two parts as combined into a larger program."
Hast du das auch schon mal genau gelesen? Dann dürfte dir auch das
Wort *normally* auffgefallen sein, dass meiner Meinung nach jedenfalls nicht
zutrifft, wenn man die Pipe-Kommunikation nur benutzt um die Lizenzbestimmungen auszutricksen.
Doch, natürlich. Die Inhaber des Urheberrechts können machen, was sie wollen. U.a. auch erlauben, daß der Code als closed source weiterentwickelt wird.
Tja, so kanne s gehen, wenn man sich einfach auf einen Gegener einschiesst weil er ein "Abkommen" mit dem boesen Feind geschlossen hat und man einfach aus Pronzip dagegen war. Nun werden wohl einige nachplappernden Papageine ein kleines Argumentationsproblem haben.
mad
Ich bin wirklich mit dem Zustand der Lizenz, in den sicher viele extreme Ideologien von RS eingeflossen sind für mich nicht aktzeptabel. Ich denke, auch alle anderen Entwickler die im Moment ihre Arbeit noch unter GPLv2 and later stehen haben, sollten sich das ganze gut überlegen und sich evtl eine Alternative suchen oder GPLv2 only verwenden, wenn sie sich auch nicht damit authentifizieren können.