Dabei galt es allerdings, den Widerstand der 200 Mitarbeiter im IT-Bereich zu überwinden, von denen nahezu keiner Kenntnisse von Linux und freier Software hatte. Diverse Schulungen lösten das Problem.
Seit wann dürfen die Mitarbeiter Widerstand leisten?!?
Gerade Institutionen die von Steuergeldern leben sollten eine durch Gesetze verpflichtende Verantwortung haben hohe Kosten durch proprietäre Systeme zu unterlassen. Wo es nicht anders geht oder Alternativen zu teuer wären ok... aber dieser Fall zeigt ja nun einmal deutlich, dass es ohne die proprietären Lösungen geht.
Sie sollten eine durch Gesetze verpflichtende Verantwortung haben, wirtschaftlich zu handeln. Das kann durch die Wahl von Open Source geschehen, aber auch durch die Wahl von proprietärer Software. Letzteres ist bei vergleichbarer Leistung nicht zwingend billiger.
Wichtig ist dabei, dass Investitionen im größeren Rahmen gesehen werden als im Rahmen der aktuellen Behörde. Der Entwickler, der das Schriftproblem in den Griff bekam, muss definitiv nur einmal bezahlt werden, wo man in Zukunft auf freie Software in Deutschen Behörden setzt, ob nun im Auswärtigen Amt oder sonstwo. Dementsprechend können auch Investitionen, die die Projektierung mit proprietärer Software an einem bestimmten Standort deutlich übersteigen, in der Gesamtheit der profitierenden Behörden die richtige Lösung sein.
Kommt mir auch etwas viel vor. Jedoch muss man da einiges einrechnen: - Stromverbrauch - Anteilige Personalkosten der gesamten IT-Abteilung des Außenministeriums - Anteilige Reperaturkosten - Anteilige Backup-Kosten usw. usf.
Wieso dann Windows-Rechner 3 mal so viel brauchen erschließt sich mir nicht ganz. Liegen die anteiligen Lizenzkosten pro Rechner tatsächlich bei 2000 EUR/Jahr?
Das liegt im wesentlichen an der geringeren Stabilität von Windows. Stichwort: DLL- Hölle.
Installierst'e Anwendung B, werden DLLs der Anwendung A mit neueren Versionen überschrieben, die sich nur mit Anwendung B verstehen, aber für Anwendung A zu neu sind. Anwendung A funktioniert dann nicht mehr.
Darum gab es bei uns in der Firma die Vorgabe, daß die Installationspakete von Anwendungen, wo immer möglich, so umzustricken sind, daß die DLLs beim Installieren nicht im Windows- Systemordner landen, sondern im Anwendungsordner; auch die Registry- Schlüssel waren anzupassen.
Und an vielen Arbeitsplätzen standen 2 Rechner mit Bildschirmumschalter, wenn Anwendungen benötigt wurden, die sich bekanntermaßen nicht vertrugen.
Stimmt, aber das kann auch im Prinzip unter GNU/Linux passieren sobald man Third-Party-Software installiert die nicht aus dem Paketpool der Distribution stammen, Programme selbst kompiliert usw.
Nicht ganz, weil bei Linux die libs Versionsinformationen im Dateinamen tragen, was in der Windows-System32- Rumpelkammer nicht der Fall ist. Dadurch werden unter Windows häufuger DLLs mit inkompatiblen Versionen überschrieben.
> weil bei Linux die libs Versionsinformationen im Dateinamen tragen
Das ist - wie die (gute) Idee, ABI-Kompatibilität unter Minor-Releases zu halten - mehr oder minder "nur" Konvention/Tradition und interessiert den Linker nicht die Bohne. Im Grunde ist die Versionierung über ein Symbol in der Bibliothek völlig ausreichend. Der entscheidende Faktor ist, daß die Software überwiegend durch einen Distributor verteilt wird und man Spezialfälle via LD_PRELOAD etc. mit eigener libc o.ä. versorgen kann.
OK - den Strom und die Abschreibungen hatte ich nicht mitgerechnet - dann könnten es vielleicht so 700 werden - schließlich muss ich ja auch zur Installation im Konsulat auf den Malediven irgendwie hinkommen :-)
Aber mal im Ernst - 1000/Jahr ist ganz schön fett, zumal Rechnerarbeitsplätze in Behörden schon mal 5-6 Jahre mit der gleichen Hardware laufen. Das lässt sich eigentlich nur mit Versicherungskosten für den Schadensfall erklären...
>Widerstand der 200 Mitarbeiter im IT-Bereich zu überwinden, von denen nahezu keiner Kenntnisse von Linux und freier Software hatte
200 Mitarbeiter in der IT-Abteilung, und von denen hatte 2004 - als sogar schon die ComputerBILD über Linux berichtete - noch keiner was von dem freiem OS gehört [Kopfschüttel]. Mit Eigeninitiative in Sachen Fort-und Weiterbildung scheint es ja nicht weit her zu sein in dieser IT-Abteilung.
Sicher ist freie Software günstiger aber was will man machen wenn OpenOffice die Dateien von Office 2007 nur mit Formatierungsfehlern öffnet ?
Da ist man ja quasi dazu gezwungen selbst Windows und Office einzusetzen, komischerweise kann dieses Google Online Office die docx Dateien problemlos darstellen OpenOffice spackt aber nur dumm rum. Von daher kommt an an proprietärer kostenpflichtiger Software kaum herum auch wenn es anders günstiger wäre.
Von windowsKnecht am Di, 28. Oktober 2008 um 21:35 #
Also bei uns nehmen wir gerade wegen der besseren Kompatibilität mit MS Office immer die aktuelle Version von OpenOffice (wenn auch leider nur als Zusatz).
Hast du schon mal versucht, mit MS Office 2000 ein Dokument von MS Office 2003 zu öffnen. MS Office 2000 stürzt dann z.B. bei Excel regelmäßig kommentarlos ab !
Obwohl MS Office 2003 oder neuere keinen wirklichen Mehrwert haben, ist man gezwungen regelmäßig Geld für neuere Versionen auszugeben. Und wenn man Access benutzt, kommen schon einige Euros zusammen, die der armen Microsoft-Company gespendet werden müssen.
Darüber hinaus ist die integrierte PDF-Generierung in OpenOffice einfach Klasse!
Das Dateiformat von Office 2007 ist im geschäftlichen Bereich so ungebraucht und macht auch keinen Sinn da M$ ja immer noch versucht es so zu programmieren dass es dem 6000 Seiten Standard entspricht dass ich jedes Dokument zurückschicken würde mit der Bitte es als .doc oder .odt wenn ich es bearbeiten muss, ansonsten als .pdf zuzuschicken.
1. das Format von Office 2007 ist ein totes Format weil es im Moment kaum einer benützt und in Zukunft keiner Benützen wird weil Microsoft das Ding umprogrammieren muss da es nicht dem eigenen von der ISO zertifizierten Format (6000 Seiten) entspricht. 2. Ein Format mit so wenig Verbreitung und einer so sicheren Zukunft wird niemand wirklich ernsthaft einsetzen der weis was er tut und wenn er es trotzdem macht sollte man ihn darauf hinweisen das es Unsinn ist. 3. Akzeptable Formate zum Datenaustausch sind daher .pfd und wenn man weiterbearbeiten muss .odt oder wenns sein muss auch .doc. Alles andere wandert ungelesen in den Papierkorb.
Du bist vielleicht ein Scherzkeks! (Um Beleidigungen bzgl. trolliger Dummheit zu vermeiden.)
DU WILLST EINER BEHÖRDE VORSCHREIBEN, WELCHE SPEZIELLE SOFTWARE UND WELCHES SPEZIELLE DATEIFORMAT SIE VERWENDEN SOLLEN?!?!
Ich hasse es, wenn Leute glauben, Microsoft wäre sowas wie der Olymp, von dem die Götter der IT ihren Untergebenen Anweisungen geben, nach denen sich selbstverständlich ALLE zu richten haben!
> Sicher ist freie Software günstiger aber was will man machen wenn OpenOffice die Dateien von Office 2007 nur mit Formatierungsfehlern öffnet ?
Dann werden Firmen, die daran Interesse haben, mit den Behörden zu kommunizieren, damit sie ihrem Geschäft nachgehen können, den Behörden Dokumente wohl in ODF oder meinetwegen PDF zukommen lassen müssen oder vom Markt verschwinden. Den Staat kann es doch einen Dreck interessieren, wenn Unternehmen unbedingt ein inkompatibles, proprietäres Produkt verwenden wollen. Wer von wem abhängt, dürfte klar sein. Der Wunsch unbedingt proprietäre Dokumente, Protokolle etc. einsetzen zu wollen, ist ein sehr privater, den der Staat sowohl im eigenen als auch im Interesse der Allgemeinheit keinesfalls berücksichtigen sollte.
Seit wann dürfen die Mitarbeiter Widerstand leisten?!?
Was du nicht sagst. Dank dir.
Du kennst doch den Unterschied zwischen Sklaven und Angestellten? Sklaven haben einen Wert!
Gruß, LX
*SCNR*
oder für US- / UK-Gap geschädigte
Skalven sind Capex und Angestellte Opex.
Fragt sich nur über wieviele Jahre man Sklaven abschreiben kann.
Sie sollten eine durch Gesetze verpflichtende Verantwortung haben, wirtschaftlich zu handeln. Das kann durch die Wahl von Open Source geschehen, aber auch durch die Wahl von proprietärer Software. Letzteres ist bei vergleichbarer Leistung nicht zwingend billiger.
lg
Erik
- Stromverbrauch
- Anteilige Personalkosten der gesamten IT-Abteilung des Außenministeriums
- Anteilige Reperaturkosten
- Anteilige Backup-Kosten
usw. usf.
Wieso dann Windows-Rechner 3 mal so viel brauchen erschließt sich mir nicht ganz. Liegen die anteiligen Lizenzkosten pro Rechner tatsächlich bei 2000 EUR/Jahr?
"They spent 12 weeks, with a minimum of six people in nearly 20 meetings discussing a database key."
dazu gehört auch der Verbrauch der ganzen UPS, immerhin stehen die ja weltweit, da kommt ganz schön was zusammen
Installierst'e Anwendung B, werden DLLs der Anwendung A mit neueren Versionen überschrieben, die sich nur mit Anwendung B verstehen, aber für Anwendung A zu neu sind. Anwendung A funktioniert dann nicht mehr.
Darum gab es bei uns in der Firma die Vorgabe, daß die Installationspakete von Anwendungen, wo immer möglich, so umzustricken sind, daß die DLLs beim Installieren nicht im Windows- Systemordner landen, sondern im Anwendungsordner; auch die Registry- Schlüssel waren anzupassen.
Und an vielen Arbeitsplätzen standen 2 Rechner mit Bildschirmumschalter, wenn Anwendungen benötigt wurden, die sich bekanntermaßen nicht vertrugen.
Sowas kostet halt .....
Stimmt, aber das kann auch im Prinzip unter GNU/Linux passieren sobald man Third-Party-Software installiert die nicht aus dem Paketpool der Distribution stammen, Programme selbst kompiliert usw.
Das ist - wie die (gute) Idee, ABI-Kompatibilität unter Minor-Releases zu halten - mehr oder minder "nur" Konvention/Tradition und interessiert den Linker nicht die Bohne. Im Grunde ist die Versionierung über ein Symbol in der Bibliothek völlig ausreichend. Der entscheidende Faktor ist, daß die Software überwiegend durch einen Distributor verteilt wird und man Spezialfälle via LD_PRELOAD etc. mit eigener libc o.ä. versorgen kann.
Aber mal im Ernst - 1000/Jahr ist ganz schön fett, zumal Rechnerarbeitsplätze in Behörden schon mal 5-6 Jahre mit der gleichen Hardware laufen. Das lässt sich eigentlich nur mit Versicherungskosten für den Schadensfall erklären...
200 Mitarbeiter in der IT-Abteilung, und von denen hatte 2004 - als sogar schon die ComputerBILD über Linux berichtete - noch keiner was von dem freiem OS gehört [Kopfschüttel]. Mit Eigeninitiative in Sachen Fort-und Weiterbildung scheint es ja nicht weit her zu sein in dieser IT-Abteilung.
Ist vielleicht ein positives Zeichen, wenn der Kanzler in spe positive Erfahrungen mit GNU/Linux gemacht hat.... *duckundweg*
Glaubst Du, ein Linux-Spezialist ist per se "besser" als ein Unix- oder Solaris-Freak?
Du denkst wohl, dass dort jeder Server unter Windows lief?
Da ist man ja quasi dazu gezwungen selbst Windows und Office einzusetzen, komischerweise kann dieses Google Online Office die docx Dateien problemlos darstellen OpenOffice spackt aber nur dumm rum.
Von daher kommt an an proprietärer kostenpflichtiger Software kaum herum auch wenn es anders günstiger wäre.
Hast du schon mal versucht, mit MS Office 2000 ein Dokument von MS Office 2003 zu öffnen. MS Office 2000 stürzt dann z.B. bei Excel regelmäßig kommentarlos ab !
Obwohl MS Office 2003 oder neuere keinen wirklichen Mehrwert haben, ist man gezwungen regelmäßig Geld für neuere Versionen auszugeben. Und wenn man Access benutzt, kommen schon einige Euros zusammen, die der armen Microsoft-Company gespendet werden müssen.
Darüber hinaus ist die integrierte PDF-Generierung in OpenOffice einfach Klasse!
2. Ein Format mit so wenig Verbreitung und einer so sicheren Zukunft wird niemand wirklich ernsthaft einsetzen der weis was er tut und wenn er es trotzdem macht sollte man ihn darauf hinweisen das es Unsinn ist.
3. Akzeptable Formate zum Datenaustausch sind daher .pfd und wenn man weiterbearbeiten muss .odt oder wenns sein muss auch .doc. Alles andere wandert ungelesen in den Papierkorb.
DU WILLST EINER BEHÖRDE VORSCHREIBEN, WELCHE SPEZIELLE SOFTWARE UND WELCHES SPEZIELLE DATEIFORMAT SIE VERWENDEN SOLLEN?!?!
Ich hasse es, wenn Leute glauben, Microsoft wäre sowas wie der Olymp, von dem die Götter der IT ihren Untergebenen Anweisungen geben, nach denen sich selbstverständlich ALLE zu richten haben!
Das Aussenministerium ist eine Behoerde. Also zurueckschicken oder liegenlassen...
Dann werden Firmen, die daran Interesse haben, mit den Behörden zu kommunizieren, damit sie ihrem Geschäft nachgehen können, den Behörden Dokumente wohl in ODF oder meinetwegen PDF zukommen lassen müssen oder vom Markt verschwinden. Den Staat kann es doch einen Dreck interessieren, wenn Unternehmen unbedingt ein inkompatibles, proprietäres Produkt verwenden wollen. Wer von wem abhängt, dürfte klar sein. Der Wunsch unbedingt proprietäre Dokumente, Protokolle etc. einsetzen zu wollen, ist ein sehr privater, den der Staat sowohl im eigenen als auch im Interesse der Allgemeinheit keinesfalls berücksichtigen sollte.