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Thema: Niederlande: Umstieg auf freie Software auch bei höheren Kosten

17 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von blueget am Mi, 25. Februar 2009 um 17:39 #
Super! Eine tolle Nachricht für die Open-Source Welt, und auch die niederländischen Behörden werden mit Sicherheit noch ordentlich davon profitieren.
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Von Anonymous am Mi, 25. Februar 2009 um 19:48 #
Dass eine Migration von Windows weg trotz vieler zunächst ausschließlich unter Windows laufender Programme möglich ist, hat die Stadt München bereits bewiesen

Eigentlich ist die Stadt München eher ein abschreckendes Beispiel:

"Ist das Projekt noch im ursprünglichen Zeitplan?
Nein, der anfangs geplante Migrationszeitraum ist mittlerweile auf 2009 erweitert."

Siehe:
http://www.muenchen.de/Rathaus/dir/limux/ueberblick/147192/faqs.html

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    Von Hans Wurst am Mi, 25. Februar 2009 um 20:40 #
    Dazu gibt es ein nettes Interview von Nerds on Air, http://www.clifford.at/noa/. Von 01.12.2006 "Ist Ihr Desktop reif für Linux?"

    Geht nunmal nicht so schnell, jede Behoerde hat eigene dreckige VB scripte am laufen und anderen selbstgebauten krams. Und wenn der Admin/Praktikant nicht mehr da ist, weiss keiner mehr was da alles laeuft.

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      Von Matthias Ratherr am Mi, 25. Februar 2009 um 23:44 #
      Beschrei es bloß nicht :(

      Hier in Dortmund hat ab 93 rum ein damaliger Angestellter sogar einen Compiler und eine eigene Programmiersprache entwickelt, um Verwaltungsprogramme (Forstwirtschaft) zu schreiben. Eigentlich eine tolle Sache (und sicher eine Menge Arbeit), wäre da nicht das Problem, dass die Quellprogramme nicht mehr existieren. Die Binaries laufen nur unter Dos, keine Chance mit Dosemu oder Dosbox. Hier stehen extra zehn alte 486er rum und noch Ersatzteile für ein paar Dutzend weitere in Reserve. Das Problem sind auch nicht die Programme, sondern die Daten. In irgendeinem selbsterfundenen Format inklusive eingebautem Backupprogramm gespeichert haben wir schon zweimal Firmen beauftragt, eine Ersatzlösung zu entwickeln. Das erste Mal schon 98 als sich herausstellte, dass die Programme sämtlich nicht 2000-fest sind. Es wurde aufgegeben und man ist auf eine Ausweichlösung gekommen, bei der nach jedem Start das Datum der einzelnen Computer unterschiedlich aber immer vor 2000 gesetzt wird. Bescheide werden sowieso woanders gedruckt, aber ab und zu kommt es trotzdem vor, das jemand mehr als zehn Jahre alte Fristen übernimmt.
      Der zweite Versuch lief Mitte bis Ende 2008 als in kurzer Zeit vier der Computer ausfielen. Ergebnis war, dass der Vertragsnehmer das Geld zurückgezahlt hat. Die erstellten Pläne (zum Glück werden sie auch als PCX Bilder abgespeichert) müssen exakt und genau sind, fehlende oder verschobene Angaben wären fatal. Das Maximum des Erreichten ist bisher, aneinander grenzende Parzellen zu finden, aber ohne die eigentlichen Lageangaben ist es nutzlos.
      Schlimm sind vor allem die Stapel an Floppys mit den gespeicherten Daten. Ich habe bisher über 22000 gezählt, aber bestimmt werden noch ein paar tausend im Archiv auftauchen. Etwa 9000 davon sind noch die alten "großen" 5.25 Floppys (die in schwarz ohne harte Hülle). Im Moment haben wir noch genug funktionierende Laufwerke, aber wie lange noch? Und wie lange werden die Daten noch lesbar sein? Darum auch die unterschiedlichen Systemzeiten der einzelnen Computer, um gerade die knapp werdenden großen Laufwerke zu schonen werden Stück für Stück geänderte Daten dann auf die 3.5er gespeichert und ab da auf einem System mit späterem Datum benutzt.
      Festplatten sind ein weiteres Problem, Dank eines Dienstleisters haben wir zwar genug alte AT-Platten in Reserve und mit dd sind die Daten schnell rübergeschoben, aber ewig geht das auch nicht (leider kein vfat, sondern ein komprimiertes Dateisystem für Dos von der Firma Megastor, die es nicht mehr gibt und deren Programme und Treiber auch nicht 2000-fest sind...)

      Wenn man mit sowas arbeiten muss, ist man für jedes Format dankbar, bei dem man einfach die Dokumentation nachschlagen und eine einsehbare Implementation meist schon auf dem eigenen System ist.

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        Von lilili am Do, 26. Februar 2009 um 07:14 #
        Um 92 habe ich auch noch entwickelt und meinen Kunden mühsam klargemacht dass es besser ist am Anfang etwas mehr zu investieren damit man die Daten irgendwann mal wieder wenn der Hersteller nicht mehr da ist oder man ein anderes Programm benützen möchte entweder ordentlich formatiert als Textdatei oder im DBase-Format herausbekommt. Ich finde es äußerst interessant dass man es sich leistet bis heute noch neue Daten mit einem Format anzulegen welches man so sicher wie das Amen in der Kirche irgendwann nicht mehr lesen kann. Dat ist schon äußerst grobe Fahrlässigkeit in meinem Augen.
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        Von Nathan am Do, 26. Februar 2009 um 09:09 #
        hi Matthias,
        cool wäre wenn ihr, nen leeren datensatz, das programm ( ich habt doch hoffendlich die rechte daran) veröffentlichen könntet es gibt bestimmt viele die gerne experimentieren und mit etwas glück kriegt man das in der gemeinschaft entschlüsselt.
        ihr könntet auch einen wettbewerb daraus machen.

        das ganze klingt so verrückt, das es mich schon wieder interessiert

        beste grüße
        nathan

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          Von Arnomane am Do, 26. Februar 2009 um 09:52 #
          In der Tat, das würde mich auch interessieren. Ein paar Demodatensätze erstellen (von denen klar ist was sich drin befindet) und die Programmbedienung dokumentieren (zur Not auch mit Digicam-Screenshots ;-) und dann einen Online-Wettbewerb ausrufen, das Datenformat zu dokumentieren und ein Lese-/Konvertierprogramm (bedeutend einfacher als schreiben) in ein Standardformat seiner Wahl zu erstellen.

          Solche Wettbewerbe hat es schon gegeben. Bspw. hatte glaub ich mal ein Norwegisches Museum oder so 'ne Datenbank Marke Eigenbau deren Programmierer samt Passwort verstorben war (das Museum kam nicht mehr an die Daten ran). Innerhalb von 24 Stunden war das Passwort von einem findigen Hacker herausgefunden worden.

          Dies hier dürfte sicher um einiges länger dauern, aber ich glaub das ist so eine interessante Story und sportliche Herausforderung. so ein Wettbewerb dürfte ziemliches Interesse hervorrufen.

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            Von Jean am Do, 26. Februar 2009 um 10:59 #
            Ich würde das Ganze definitiv unterstützen (selber an einer Offenlegung des Formates arbeiten, dieses Projekt bewerben, falls nötig mit Ressourcen aushelfen). Wie sieht's aus? Noch jemand? Wäre hilfreich, wenn sich der Poster diesbezüglich hier wieder melden würde.
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        Von Rufus am Do, 26. Februar 2009 um 11:30 #
        Ist vielleicht 'ne dumme Frage: Warum habt ihr nicht schon 98 eine Neuentwicklung in Auftrag gegeben? Ja länger man so etwas rauszögert, desto schlimmer wird es.
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    Von duncan am Mi, 25. Februar 2009 um 21:45 #
    Eigentlich ist die Stadt München eher ein abschreckendes Beispiel:

    "Ist das Projekt noch im ursprünglichen Zeitplan?
    Nein, der anfangs geplante Migrationszeitraum ist mittlerweile auf 2009 erweitert."

    Aber genau das ist doch das Abschreckende, dass man sich so extrem an einen einzigen Hersteller gebunden hat (der zudem noch im Ausland sitzt), dass eine Migration zu solchen Verzögerungen kommt.

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      Von lililili am Do, 26. Februar 2009 um 07:06 #
      Eben. Ansonsten waren die Umstellungen von NT auf XBäh die ich erlebt habe auch nicht immer so ganz im Zeitplan so dass ich eher das weitere Verharren auf veralteter Technik die einen so stark einschränkt für abschreckend halte. Ich habe den Umstieg auch gemacht und kann von heute auf Morgen zwischen OS X, Linux, BSD und selbst Windows umsteigen und habe den Schritt noch nie bereut auch wenn es am Anfang etwas mehr Energie gekostet hat. Im Endeffekt hat sich das aber schon lange wieder bezahlt gemacht.
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      Von Anonymous am Do, 26. Februar 2009 um 17:03 #
      Das wollte ich damit sagen: Microsoft hat seine Großkunden bereits erfolgreich eingesperrt; einmal MS, immer MS - oder es wird zumindest schmerzhaft, wenn man sich aus dem Gefängnis befreien will ....
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    Von ...... am Do, 26. Februar 2009 um 08:18 #
    > "Ist das Projekt noch im ursprünglichen Zeitplan?"
    Das ist aber bei praktisch genau jedem Projekt mit so einer
    Größenordnung so. Das wäre auch so, wenn man dort von Apple
    auf Windows umgestiegen wäre.
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Von Gerd am Do, 26. Februar 2009 um 00:14 #
Man sollte mehr in digitale Umabhängigkeit Europas investieren und dazu gehört Interoperabilität zu fördern. Je mehr Verhandlungsmacht und harte Regulierung desto mehr lässt sich über Beschaffungspolitik bei den Herstellern durchsetzen.
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Von gerhardq am Do, 26. Februar 2009 um 09:49 #
Ich kann die Auftraggeber nicht verstehen, die nicht zu individuell entwickelten Programmen den Quellcode verlangen.
Ich liefere seit 20 Jahren, in der ich Software für Kunden entwickele, grundsätzlich den Quellcode mit. Schlechte Erfahrungen habe ich damit noch nicht gemacht!
Eher das Gegenteil, den der Quellcode stellt auch eine vertrauensbildende Maßnahme dar. Anfangs war der Grund, daß ich als Unternehmen zu klein wäre, die Kunden wollten Sicherheit, falls ich nicht mehr auf dem Markt bin. Inzwischen, nach der Pleite einiger größerer Unternehmen und Übernahmen sowie internen Umstrukturierungen noch bestehender Unternehmen, sind meine Kunden ganz froh, mich noch zu haben. Selbst ein Konzern wie Siemens oder SAP haben da einen Nachteil, weil sie zwar weiter existieren, aber oft interne Fluktuationen oder Umstrukturierungen haben, die dazu führen, daß Wissen und Projektinfos verloren gehen. Es sind nun mal Menschen, die die Produkte machen. Und diese Menschen sind, frei nach Tom deMarco, nicht immer fungidabel (austauschbar).
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Von M wie Meikel am Do, 26. Februar 2009 um 10:17 #
> Zwar wird im Aktionsplan nicht ausdrücklich freie Software gefordert, doch es darf bezweifelt werden, ob mit proprietärer Software offene Standards ausreichend unterstützt werden.

So ein Schwachsinn. Ist TCP/IP kein offener Standard und wird das von Windows, MacOSX oder AIX nicht ausreichend unterstützt? Ist HTML kein offener Standard und wird das von Opera nicht gut genug unterstützt?

Offene Standards und Open Source sind zwei unterschiedliche Dinge, die nicht zwangsweise immer zusammen auftreten.

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