Von Erkenner des Problems am Fr, 5. November 2010 um 19:47 #
Anwendungen, die diese Vorteile nutzen wollen, müssen spezifisch als Wayland-Clients geschrieben werden. Damit verlieren sie nach derzeitigem Stand allerdings die von X11 gebotene Netzwerktransparenz. Es wird aber keine Aufspaltung der Anwendungen in zwei getrennte Welten geben, denn traditionelle X-Clients werden über einen nachgeschalteten X-Server, der seinerseits als Wayland-Client läuft, weiterhin nutzbar sein.
Im Klartext heißt dies doch, auch wenn Wayland einen X-Client für X Anwendungen anbietet, werden nur die alten Anwendungen diesen noch nutzen.
Wer dann neue Anwendungen schreibt, der kann das X Protokoll komplett ignorieren und direkt Wayland nutzen. Damit verliert langfristig der Linux Desktop seine X Fähigkeit, wenn man davon ausgeht, daß sich neue Waylandanwendungen viral verbreiten und alte Anwendungen ablösen werden.
In 20 Jahren ist das Linux da, wo Windows und Mac OS X heute ist. Die Netzwerkompatibiltiät die X bot ist dann weg.
Es bleibt also zu hoffen, daß man die X Funktionalität wengistens durch die GUI Toolkits abstrahiert und so nur eine Neucompilerung von GTK, QT usw. notwendig ist.
Linux entwickelt sich leider schon seit Jahren immer mehr in Richtung Windows. Das heißt Simplifikation steht vor Funktionalität. Dadurch werden die eigentlichen Vorteile von Linux vernichtet und Linux wird obsolet. Dann wird es Zeit für Hurd oder andere Visionen.
Aber hier geht es nicht um Simplifikation sondern um einen performanten Grafikserver mit einem modernen Code-Design für zeitgemäße Oberflächen.
Das manche alte Linuxer sich bei fortlaufender Entwicklung lieber als Hurd-Geek sehen, hat glaube ich seine Gründe in dem Drang vieler Geeks nie das zu benutzen, was alle benutzen und keine Einarbeitungszeit von minderstens 2 Jahren mehr fordert.
Ja schon. Nur habe ich nie so richtig kapiert, was die Netzwerktransparenz eigentlich bringen soll. Also wofür man es braucht. Klar man kann damit grafische Anwendungen auf Servern starten und bedienen. Aber wofür soll das in der Praxis gut sein. Wieviele konfigurieren ihren Server wohl mittels grafischen Anwendungen, die auf den Server laufen? Wieviele haben überhaupt einen X-Server auf ihren Server laufen?
Thin-Client-Lösungen gibt es anscheinend auch ohne die Netzwerktransparenz genug. Ich habe auch gelesen, das das Protokol eh einen richtig fetten Overhead hat bei solchen Sachen. Wenns nicht stimmt, dann bitte melden.
Also ich finde diesen Nachteil generel nicht so groß, dass man dafür die fällige Modernisierung im Grafikbereich opfern sollte.
Vorsicht: Der X-Server läuft auf dem Desktop, nicht auf dem Server (dies ist ein klassisches Missverständnis). Auf dem Server müssen nur die X Client Libraries installiert sein.
Bei der Netzwerktransparenz geht es nicht um Terminalserver/ThinClient Lösungen. Ein typischer Anwendungsfall ist beispielsweise die Darstellung mehrerer Applikationen auf einem Desktop, welche auf verschiedenen Maschinen laufen.
Der von dir angesprochene Overhead ist nicht fett, sondern lediglich nicht für schmale Leitungen optimiert. Dafür ist die Darstellung aber auch nicht verfälscht, wie bei vielen anderen Lösungen.
Welche fällige Modernisierung ist aufgrund der Netzwerktransparenz nicht möglich?
Beispiel: LVM - Volume-Groesse ändern. Bei CentOS & Co mit system-config-lvm deutlich schneller und sicherer zu erledigen als per CLI, auch für Kommandozeilen-Artisten.
Auch manche andere Anwendung (z.B. Kommerzielle Anwendungen) haben mitunter ein brauchbares GUI, welches mit wenigen X-Bibliotheken per SSH und X-Forwarding wunderbar nutzbar ist.
So ein nützliches Merkmal ohne dringen Zwang wegzulassen ist kurzsichtig. Oder: Es gibt nicht nur den Desktop des Heim-Anwenders.
Im Klartext heißt dies doch, auch wenn Wayland einen X-Client für X Anwendungen anbietet, werden nur die alten Anwendungen diesen noch nutzen.
Wer dann neue Anwendungen schreibt, der kann das X Protokoll komplett ignorieren und direkt Wayland nutzen.
Damit verliert langfristig der Linux Desktop seine X Fähigkeit, wenn man davon ausgeht, daß sich neue Waylandanwendungen viral verbreiten und alte Anwendungen ablösen werden.
In 20 Jahren ist das Linux da, wo Windows und Mac OS X heute ist. Die Netzwerkompatibiltiät die X bot ist dann weg.
Es bleibt also zu hoffen, daß man die X Funktionalität wengistens durch die GUI Toolkits abstrahiert und so nur eine Neucompilerung von GTK, QT usw. notwendig ist.
Linux entwickelt sich leider schon seit Jahren immer mehr in Richtung Windows. Das heißt Simplifikation steht vor Funktionalität. Dadurch werden die eigentlichen Vorteile von Linux vernichtet und Linux wird obsolet. Dann wird es Zeit für Hurd oder andere Visionen.
Im Falle von Gnome gebe ich dir recht
Aber hier geht es nicht um Simplifikation sondern um einen performanten Grafikserver mit einem modernen Code-Design für zeitgemäße Oberflächen.
Das manche alte Linuxer sich bei fortlaufender Entwicklung lieber als Hurd-Geek sehen, hat glaube ich seine Gründe in dem Drang vieler Geeks nie das zu benutzen, was alle benutzen und keine Einarbeitungszeit von minderstens 2 Jahren mehr fordert.
Dazu muss man aber auch sagen, dass der Hurd Ansatz wirklich seine Reize hat
Ja schon. Nur habe ich nie so richtig kapiert, was die Netzwerktransparenz eigentlich bringen soll. Also wofür man es braucht. Klar man kann damit grafische Anwendungen auf Servern starten und bedienen.
Aber wofür soll das in der Praxis gut sein. Wieviele konfigurieren ihren Server wohl mittels grafischen Anwendungen, die auf den Server laufen? Wieviele haben überhaupt einen X-Server auf ihren Server laufen?
Thin-Client-Lösungen gibt es anscheinend auch ohne die Netzwerktransparenz genug. Ich habe auch gelesen, das das Protokol eh einen richtig fetten Overhead hat bei solchen Sachen. Wenns nicht stimmt, dann bitte melden.
Also ich finde diesen Nachteil generel nicht so groß, dass man dafür die fällige Modernisierung im Grafikbereich opfern sollte.
Vorsicht:
Der X-Server läuft auf dem Desktop, nicht auf dem Server (dies ist ein klassisches Missverständnis). Auf dem Server müssen nur die X Client Libraries installiert sein.
Bei der Netzwerktransparenz geht es nicht um Terminalserver/ThinClient Lösungen. Ein typischer Anwendungsfall ist beispielsweise die Darstellung mehrerer Applikationen auf einem Desktop, welche auf verschiedenen Maschinen laufen.
Der von dir angesprochene Overhead ist nicht fett, sondern lediglich nicht für schmale Leitungen optimiert. Dafür ist die Darstellung aber auch nicht verfälscht, wie bei vielen anderen Lösungen.
Welche fällige Modernisierung ist aufgrund der Netzwerktransparenz nicht möglich?
Das ist schon ganz nützlich.
Beispiel: LVM - Volume-Groesse ändern.
Bei CentOS & Co mit system-config-lvm deutlich schneller und sicherer zu erledigen als per CLI, auch für Kommandozeilen-Artisten.
Auch manche andere Anwendung (z.B. Kommerzielle Anwendungen) haben mitunter ein brauchbares GUI, welches mit wenigen X-Bibliotheken per SSH und X-Forwarding wunderbar nutzbar ist.
So ein nützliches Merkmal ohne dringen Zwang wegzulassen ist kurzsichtig. Oder: Es gibt nicht nur den Desktop des Heim-Anwenders.
> In 20 Jahren ist das Linux da, wo Windows und Mac OS X heute ist.
Wo ist denn Windows heute?
Netzwerkfähige Multiuser Oberfläche? Na klar, aber nicht gleichzeitig *g*, oder Tools von Fremdanbitern