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Thema: Richard Stallman bleibt GNU-Projektleiter

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Anonymous am Fr, 27. September 2019 um 12:35 #

Menschen zu sanktionieren, weil wir nicht ihrer angeblichen Meinung sind, was ist das für eine giftige Kultur. Was hat das mit akademischer Freiheit zu tun?

Tja, die Gedanken sind frei - aber wenn wir nicht aufpassen bald nur noch privat. Siehe z. B. auch

"Was darf man an einer Uni sagen" und "An der Wohlfühluniversität sind unbequeme Gedanken unerwünscht"

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    Von klopskind am Fr, 27. September 2019 um 15:38 #

    1. In dem Zusammenhang verweise ich auf die Kontroversen um "bill C-16".


    2. Und eine Anekdote: An meiner Uni kleben (klebten?) in einigen sanitären Räumlichkeiten Aufkleber mit dem Aufdruck "smash the cis-tem" (oder war's doch ohne Bindestrich?) auf dem Hintergrund der Transgender-Flagge; vorwiegend in den Räumen in der Nähe der studentischen Fachschaftsinitiative.

    Ich weiß bis heute nicht, wofür genau das steht. Bisher konnte mir das leider keiner so genau sagen. Ich habe homosexuelle Freunde, und auch die habe ich diesbezüglich der Bedeutung gefragt.
    Also was soll dieser Aufdruck übersetzt bedeuten? Meine Gedanken dazu bisher:

    a) Ich kenne 'cis' und 'trans' als lateinische Präfixe, und glaube deren Übertragung und Anwendung bezüglich der gender identity zu verstehen. Beispiel: Personen mit undifferenzierten Geschlechtsmerkmalen oder hormoneller/chirurgischer Geschlechtsumwandlung (oder allgemeiner und korrekter mit beliebiger Art geschlechtsfokussierter/-bestimmender Eingriff) bezeichnen sich häufig als trans-gender.

    b) Was ist nach Punkt a) dann "the cis-tem"? Ist es ein System? Was ist das Wesen dieses Systems? Worauf beruht es? Woran erkenne ich es? Was/wer ist Teil dieses Systems? Was/wer nicht? Gehören etwa alle sich als cis-gender identifizierende Personen dazu? Was macht es zu einem System? Welche Strukturen hat es? Wie wird es koordiniert, verwaltet und aufrecht erhalten?

    c) "smash" klingt so destruktiv nach schlagen/verletzen/zerstören/töten/auslöschen/ausrotten. Was ist gemeint? Soll es eine Art Ersatz für das geliebte Wort "fuck" sein, wie etwa in "fuck the police" im Sinne von "scheiß auf die Polizei" / "weg mit der Polizei", nur weil es in diesem Kontext "fuck" nicht funktioniert hätte, da es sicherlich nicht besonders gut/seriös, d.h. sexuell anstößig, ankäme? Aber wäre die Wortwahl in diesem Fall dann nicht absichtlich missverständlich und provokant?

    d) Wird mit dem gesamten Wortlaut also gefordert, dass alle sich als cis-gender identifizierende Personen ausgerottet werden sollen? Wird tatsächlich erwartet, dass man das ernst nimmt? Wie viele Menschen beträfe das?

    e) Der gesamte Wortlaut wirkt allein schon durch dessen Mehrdeutigkeit entweder absichtlich missverständlich und provokant oder sogar (je nach Auslegung) diskriminierend, bedrohlich und beängstigend. Gilt hier nicht das von der LGBT-Community postulierte/proklamierte Recht auf einen "safe space"?

    f) Den Kerngedanken der damit assoziierten Bewegungen (trans- und LGBT-/GSD-Community), wie ich ihn auffasse (Freiheit, Gerechtigkeit, Brüderlichkeit und Schutz für alle Minderheiten, insbesondere geschlechtliche / sexuelle), unterstütze ich sogar.
    Aber irgendwie sehe ich da nicht mehr durch. Gibt es eine offizielle Liste an konkreten Forderungen/Zielen dieser Bewegungen?

    Ich Frage in der Hoffnung, dass Unklarheiten und etwaige Missverständnisse sachlich geklärt werden können.


    3. Generell fällt mir anhand eigener Erfahrung oder Gesprächen auf, dass in vielen Unis die Durchsetzung politischer Themen an fachfremden Fakultäten/Instituten in einem Ausmaß toleriert wird, das ich nicht gutheißen kann. Dabei spielt es keine Rolle welcher Gesinnung diese politischen Themen entspringen.

    Müsste eine Uni für die Wahrung der ihrer Seriösität und ihres Ruhms im Sinne der Forschung, der Wissenschaftlichkeit, der Unabhängigkeit, der Gleichheit und der Freiheit nicht darauf bedacht sein, möglichst unpolitisch zu wirken und zu agieren, d.h. insbesondere politischen Gruppierungen aller Couleur und deren Agendas möglichst wenig Raum bieten?


    p.s.: Ich weiß, dass das alles nichts mit Pro-Linux oder dem Artikel zu tun hat. Ich weiß, dass es kontrovers ist. Ich dachte nur, dass es zum Vorkommentar passt, und vielleicht die ein oder andere meiner Fragen klären könnte.
    In diesem Sinne wünsche ich allen Leser*Innen einen netten freitaglichen Wochenausklang und ein schönes Wochenende!

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      Von Anonymous am Sa, 28. September 2019 um 07:45 #

      Ich habe wirklich nicht das geringste Interesse, mich mit dieser speziellen Welt und ihren kryptischen Botschaften auseinanderzusetzen. Erscheint mir hier auch zu weit OT. Vielleicht hilt Google beim Entschlüsseln?

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        Von klopskind am Sa, 28. September 2019 um 15:33 #

        Ihre Einstellung kann ich nachvollziehen. Ich hatte im Schlussteil ja auch erwähnt, dass es OT ist. Aber ich dachte, dass es zum Thema des Vorkommentars passen würde, da ich die Botschaft anderweitig nicht schlüssig entschlüsseln konnte, und ich mich nicht getraut habe, direkt vor Ort jemanden darauf anzusprechen. Ich weiß ja auch nicht, wer den Aufkleber dort angeklebt hat.

        Den Versuch einer Internetrecherche hatte ich bereits unternommen.

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      Von Ciste am Sa, 28. September 2019 um 12:50 #

      Die lateinische Vorsilbe „trans-“ heißt: „auf der anderen Seite“ (der Geschlechts-Zuweisung bei der Geburt); „cis-“ heißt „auf der gleichen (also quasi der ‚passenden‘) Seite“. Mit dem Begriff „smash the cis-tem“ wollte der Spruch auf den Aufklebern also die rechtliche Auffassung kritisieren, dass Trans- (und Inter-)Sexualität überhaupt nicht existierten, und jeder Mensch (aus Sicht des Staates, des Rechtssystems oder der Allgemeinheit) immer zu 100% dem männlichen oder dem weiblichen Geschlecht zugeordnet werden müsste. Tatsächlich ist die Geschlechtsangabe „divers“ im deutschen Personalausweis erst seit Januar 2019 möglich, d.h. zur Zeit des Aufklebers gab es noch den Zwang für Betroffene, sich körperlich umoperieren lassen zu müssen, wenn das bei der Geburt zugewiesene Geschlecht nicht „passte“. Zwar waren und sind nur verhältnismäßig wenige Menschen von diesem Problem betroffen, und auch nicht jede/r Betroffene möchte offiziell „divers“ sein - aber die Situation ist schon belastend genug, und die neue Regelung erleichtert es Betroffenen zumindest ein wenig, dem (natürlich immer noch bestehenden“ Zwang zur „binären“ Geschlechts-Zuweisung zumindest ein wenig selbstbewusster entgegen zu treten.

      Das Ganze hat also überhaupt nichts damit zu tun, „normalgeschlechtliche“ Menschen zu bedrohen oder gar auszurotten. Es geht einfach nur um mehr gesellschaftliche Toleranz, und flexiblere rechtliche Regelungen. Schade ist dabei natürlich, dass Leute, die nicht betroffen (oder mit Betroffenen solidarisch) sind, den Slogan höchstwahrscheinlich überhaupt nicht verstehen werden - auch die befragten Homosexuellen konnten ja offenbar nichts damit anfangen, weil sie ja (meist) mit ihrem eigenen Geschlecht nicht grundsätzlich „im Clinch“ liegen, und zwar auch eine „Coming-Out“-Phase durchleben müssen, diese aber (im Vergleich) ganz anders ist, und gegen völlig andere Normalitäts-Erwartungen „verstößt“ als bei Trans- oder Intersexuellen.

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        Von klopskind am Sa, 28. September 2019 um 15:28 #

        Danke der Antwort. Das ist alles verständlich, nachvollziehbar und unterstützenswert. Ich hätte mir nur gewünscht, dass man die Botschaft eindeutiger kommuniziert als es mit besagten Aufklebern der Fall ist.

        Denn letztlich schadet es der Debatte über das Thema enorm, wenn nicht klar ist, worüber da überhaupt diskutiert wird und die Aussagen auch noch auf den zweiten Blick provokant aufgefasst werden können.
        Und der Bewegung mit dem Aufkleber zu schaden, kann ja nicht die Absicht gewesen sein.

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        Von doe am Mo, 30. September 2019 um 00:18 #

        Entschuldigung, es gibt biologisch 2 Geschlechter. Der Rest ist psychologisch für den einen vielleicht wichtiger aber wissenschaftlich totaler Humbug.

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    Von Josef Hahn am Sa, 28. September 2019 um 14:17 #

    > Tja, die Gedanken sind frei - aber wenn wir nicht aufpassen bald nur noch privat

    Wobei man da aufpassen muss, was genau 'privat' ist. Wenn du (privat) bei Alexa-Besitzern zu Besuch bist, oder irgendwer in der Nähe auf dem Mobiltelefon so ein Ding laufen hat, ist es schon ein wenig eine Frage des Vertrauens in Amazon/Google/Apple, wie 'frei' das ist...

    Naja, die Leute wollen es derzeit offensichtlich nicht anders...

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      Von Anonymous am Sa, 28. September 2019 um 18:26 #

      Tja, die Zeiten ändern sich: früher gab es heftigste Proteste gegen das, was als "Großer Lauschangriff" bekannt wurde - heute nehmen die Leute freiwillig daran teil.

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