Von marktvorhersage institut berli am Mi, 23. März 2005 um 00:15 #
ich prognosziere einen enormen preisanstieg im linux umfeld. momentan ist red hat (http://www.redhat.com/software/rhel/compare/server/) und novell (http://www.novell.com/ de-de/products/linuxenterpriseserver/pricing.html) schon sehr dreist im abzocken. man muss bedenken, dass sie "nur" ein produkt aus freier software zusammenbasteln. das geht dann alles auf die kosten der selbstlosen entwicklern, die in ihrer freizeit software programmieren aus ideologischen gründen.
in unserem grossunternehmen wurde ausgerechnet, dass es uns teurer kommt linux zu benutzen anstelle von solaris (gold contract partner) oder microsoft (volume licensing)
es geht nicht mehr lange bis man begriffe wie "CAL" Client Acces License und Terminal Client Access License bei der Red Hat Prüfung auswenig kennen muss, weil sie den kunden noch mehr über den tisch ziehen.
so lange sie sich an die Vorgaben der GPL halten ist dies wohl kein Problem; frei nach Richard M. Stallmann: Solange Sie jemanden finden, der Ihnen freie Software für Billionen abkauft.... Viel problematischer fände ich es, wenn sich die Distributoren oder Hersteller soweit in die Entwicklung und Lizensierung der Software einmischten, dass alles den Bach herunter ginge! Das war ja auch die Befürchtung bei den letzten Diskussionen um die Entwicklungsrichtung des Linux Kernels. Wenn Hersteller und die ihnen nahestehenden Entwickler ihre Vorstellungen innerhalb der Kernelentwicklung durchdrücken könnten, dann würden schon schwarze Wolken am GPL-Horizont auf ziehen. Das scheint jedoch laut Linus Torvalds und Andrew Morton nicht der Fall zu sein. Bei der Frage der Preisbildung für freie Software werden RedHat und Novell schon merken, was geht und was nicht!
Von marktvorhersage institut berli am Mi, 23. März 2005 um 00:40 #
ich stimme dir 100% zu solange sie sich an die GPL halten. ich habe diese Diskussion nicht mitverfolgt und kann auch hier wieder sagen solange es GPL ist ists in ordnung.
ich hätte aber gerne neben novell und red hat noch einen dritten und vierten um monokulturen zu vermeiden. wirtschaftstechnisch ist jenes schwer erreichbar :(
ja die Preise für die Red Hat Cluster Suite und das Global File System sind so hoch, das man meinen könnte ein Mainframe zu kaufen
jetzt nennt mir mal ein Linux Unternehmen was sich mehr an die GPL hält als Red Hat.
Es ist richtig, das das Global File System in der Subscription inkl. Support sehr teuer ist, aber das GFS RPM Paket ist in Fedora integriert. Mit entsprechendem Know How kann man dann ein GFS und einen Cluster aufbauen.
Aber in einem der letzten Linux Magazin Ausgabe, stand ein Leserbrief von einem Novell SuSE Mitarbeiter, das nicht immer freie Software garantiert wird.
tja, kein wunder. wer die hoch-zeiten von netware, die closed-shop-metalität bei novell und die preise seinerzeit miterlebt hat, weiß, was einen künftig aus der ecke erwartet!
denn wer einmal netware geschädigt ist, wird keine lust auf wiederholung bei suse haben. schade um suse, schade für die linux-entwicklung in deutschland.
und obwohl novell damals sein fiasko mit dem auftauchen von windows im netzwerkbereich erlebt hat, haben sie hieraus offenbar nichts gelernt.
aber immer locker bleiben: der markt wird's schon richten!
RedHat stellt aber auch viele Entwickler, die an großen Projekten im Linuxumfeld entwickeln, außerdem bringen die viele Verbesserungen ein, die sich dann auch andere Distributoren zu nutze machen, gerade Suse Mandrake RedHat tun da massiv was im Enterprise Markt.
Ne Rechnung MS vs Solaris vs Microsoft wird wohl immer schwierig sein, da man ja mit dem jeweiligen System verschiedenen Ziele verfolgt, von daher kann man da Zahlen alleine nicht vergleichen.
Du hast nicht kapiert, daß du bei Enterprise-Linux Distributionen nicht für die Software bezahlst, sondern für den Support. Und der ist nunmal sehr teuer weil personal- und zeitaufwendig. Wenn in "eurem Grossunternehmen" Linux teurer kommt als Solaris oder Microsoft (was?), dann liegt das vermutlich an zwei Gründen: 1) es existieren "Legacy"-Anwendungen die einen grossen portierungsaufwand nach sich ziehen würden 2) eure Admins und User müssen "Umgeschult" werden. Wie langfristig habt ihr Kalkuliert 1 Jahr? Rechnet doch mal auf 10 Jahre hoch, und ihr werdet feststellen das man auch mit einem Enterprise Linux Geld sparen kann.
> man muss bedenken, dass sie "nur" ein produkt aus freier software zusammenbasteln.
...und genau dies ist bei dem angesprochenen Produkt eben nicht der Fall. In den vielen Zusatztools steckt neben der Arbeit auch einiges an Know-How drinnen. Wer die Tools kennt, weiß, dass man diese nicht einfach zum Frühstück programmiert! Nicht vergessen solltest du auch die mit eingekaufte Supportleistung.
besonders wenn man Groupwise allein betrachtet. Bisher war Groupwise gerade für kleine Firmen unverhältnismässig teuer. Gegen den Microsoft SmallBusiness Server mit Exchange konnte es da kaum konkurrieren. Jetzt bekomme ich Groupwise für einen ähnlichen preis und habe damit endlich wieder eine Argumentationsgrundlage nicht Exchange zu nehmen. Groupwise ist nunmal zur Zeit das einzige was eine nahezu 100%ige Exchange Funktionalität gleichzeitig unter Linux (Kontact) und Windows (Outlook) bietet.
GroupWise 6.5 - Schon immer kostenpflichtiges Novell-Produkt gewesen, gibt es eine professionelle Open-Source-Groupware-Alternative? eDirectory 8.7.3, und iManager 2.0.2 - Sehr mächtiger Verzeichnisdienst, demnächst auch Schnittstelle für Samba, mit 2 Dollar pro User sehr faires pricing...
> gibt es eine professionelle Open-Source-Groupware-Alternative?
Du stolperst nicht selbst über dies von Dir formulierte Paradoxon? Professionell, aber kostenlos. Warum sollte jemand professionelle Software in vielen Mannjahren entwickeln und dann verschenken? Ach so, Du arbeitest auch für ein Dankeschön und Deine Brötchen bringt der Osterhase...
Ich habe die Entwicklung von OpenExchange gespannt verfolgt. Bis letzte Woche. Eigenlich hatte Novell die Quellen des SLOX an Netline unter GPL freigegeben, damit sich ein Open-Source-Groupware-Server entwickelt. Netline wollte dann mit Support Geld verdienen - guter Ansatz. Nun wurde letzte Woche auf einmal der Zugriff auf den Outlook-Connector eingeschränkt und bekanntgegeben, dass dieser kostenpflichtig wird. Da ist man dann genauso schlau wie vorher. Dann kann ich auch Kolab mit Toltec oder Konsec-Connector nehmen oder Exchange4linux.
Bei den rein-webbasierten Groupware-Lösungen gibt es einige Kandidaten, ganz richtig, opengroupware, egroupware usw. Nur wenn es um die Client-Unterstützung geht (spez. Outlook), wirds dünn. Jetzt kann man sich natürlich irgendsoeinen Outlook-Connector besorgen, der über dubiose DAV-Schnittstellen arbeitet, nur wenig an Funktionalität bietet und dann über 50 Euro pro Arbeitsplatz kostet. Da gibt man doch lieber 30 Euro mehr aus, und nimmt eine All-In-One-Lösung wie Groupwise, die sich mit Exchange und Notes messen kann...
Da bin ich wohl falsch verstanden worden. Meine Anmerkung bezog sich auf "...warum dafür bezahlen, wenn es das doch alles frei gibt..." - Es gibt halt nicht alles als Open-Source, was in dem Novell-Package zu finden ist (s.o.). Ich finde die Novell-Strategie sehr gut und wollte bloss etwas gegen den Tenor "die kleben Ihr Novell-Logo drauf und kassieren dann ab" sagen.
in unserem grossunternehmen wurde ausgerechnet, dass es uns teurer kommt linux zu benutzen anstelle von solaris (gold contract partner) oder microsoft (volume licensing)
es geht nicht mehr lange bis man begriffe wie "CAL" Client Acces License und Terminal Client Access License bei der Red Hat Prüfung auswenig kennen muss, weil sie den kunden noch mehr über den tisch ziehen.
so lange sie sich an die Vorgaben der GPL halten ist dies wohl kein Problem; frei nach Richard M. Stallmann: Solange Sie jemanden finden, der Ihnen freie Software für Billionen abkauft....
Viel problematischer fände ich es, wenn sich die Distributoren oder Hersteller soweit in die Entwicklung und Lizensierung der Software einmischten, dass alles den Bach herunter ginge! Das war ja auch die Befürchtung bei den letzten Diskussionen um die Entwicklungsrichtung des Linux Kernels. Wenn Hersteller und die ihnen nahestehenden Entwickler ihre Vorstellungen innerhalb der Kernelentwicklung durchdrücken könnten, dann würden schon schwarze Wolken am GPL-Horizont auf ziehen. Das scheint jedoch laut Linus Torvalds und Andrew Morton nicht der Fall zu sein.
Bei der Frage der Preisbildung für freie Software werden RedHat und Novell schon merken, was geht und was nicht!
MfG
ich habe diese Diskussion nicht mitverfolgt und kann auch hier wieder sagen solange es GPL ist ists in ordnung.
ich hätte aber gerne neben novell und red hat noch einen dritten und vierten um monokulturen zu vermeiden. wirtschaftstechnisch ist jenes schwer erreichbar :(
ja die Preise für die Red Hat Cluster Suite und das Global File System sind so hoch, das man meinen könnte ein Mainframe zu kaufen
jetzt nennt mir mal ein Linux Unternehmen was sich mehr an die GPL hält als Red Hat.
Es ist richtig, das das Global File System in der Subscription inkl. Support sehr teuer ist, aber das GFS RPM Paket ist in Fedora integriert.
Mit entsprechendem Know How kann man dann ein GFS und einen Cluster aufbauen.
Aber in einem der letzten Linux Magazin Ausgabe, stand ein Leserbrief von einem Novell SuSE Mitarbeiter, das nicht immer freie Software garantiert wird.
Grüße
Marco
denn wer einmal netware geschädigt ist, wird keine lust auf wiederholung bei suse haben. schade um suse, schade für die linux-entwicklung in deutschland.
und obwohl novell damals sein fiasko mit dem auftauchen von windows im netzwerkbereich erlebt hat, haben sie hieraus offenbar nichts gelernt.
aber immer locker bleiben: der markt wird's schon richten!
gruss
olli
Ne Rechnung MS vs Solaris vs Microsoft wird wohl immer schwierig sein, da man ja mit dem jeweiligen System verschiedenen Ziele verfolgt, von daher kann man da Zahlen alleine nicht vergleichen.
1) es existieren "Legacy"-Anwendungen die einen grossen portierungsaufwand nach sich ziehen würden
2) eure Admins und User müssen "Umgeschult" werden.
Wie langfristig habt ihr Kalkuliert 1 Jahr? Rechnet doch mal auf 10 Jahre hoch, und ihr werdet feststellen das man auch mit einem Enterprise Linux Geld sparen kann.
nur meine zweieurocent,
Walter
...und genau dies ist bei dem angesprochenen Produkt eben nicht der Fall. In den vielen Zusatztools steckt neben der Arbeit auch einiges an Know-How drinnen. Wer die Tools kennt, weiß, dass man diese nicht einfach zum Frühstück programmiert!
Nicht vergessen solltest du auch die mit eingekaufte Supportleistung.
Freie Rede, nicht Freibier!
Da würd ich doch gleich den Novell GroupWise Client nehmen.
eDirectory 8.7.3, und iManager 2.0.2 - Sehr mächtiger Verzeichnisdienst, demnächst auch Schnittstelle für Samba, mit 2 Dollar pro User sehr faires pricing...
http://www.hula-project.org
Stammt zwar von Novell Netmail ab, sollte aber jedoch gut funktionieren.
http://www.redbacksystems.com/projects/mozngw/
Mozilla mit Novell Groupwise-Client sollte man sich auch mal ansehen ...
Du stolperst nicht selbst über dies von Dir formulierte Paradoxon?
Professionell, aber kostenlos. Warum sollte jemand professionelle Software in vielen Mannjahren entwickeln und dann verschenken? Ach so, Du arbeitest auch für ein Dankeschön und Deine Brötchen bringt der Osterhase...
Nur wenn es um die Client-Unterstützung geht (spez. Outlook), wirds dünn. Jetzt kann man sich natürlich irgendsoeinen Outlook-Connector besorgen, der über dubiose DAV-Schnittstellen arbeitet, nur wenig an Funktionalität bietet und dann über 50 Euro pro Arbeitsplatz kostet.
Da gibt man doch lieber 30 Euro mehr aus, und nimmt eine All-In-One-Lösung wie Groupwise, die sich mit Exchange und Notes messen kann...
Meine Anmerkung bezog sich auf "...warum dafür bezahlen, wenn es das doch alles frei gibt..." - Es gibt halt nicht alles als Open-Source, was in dem Novell-Package zu finden ist (s.o.).
Ich finde die Novell-Strategie sehr gut und wollte bloss etwas gegen den Tenor "die kleben Ihr Novell-Logo drauf und kassieren dann ab" sagen.
Das wäre mal nett, so wie bei Novell Small Business Suite 6.5 für alle CNS!