Hast Du Dich schon mal durch dutzende Lizenzen durchlesen müssen und dann zweifelsfrei sagen können, ob diese oder jene Bibliothek kompatibel mit der gedachten (praktischen) Anwendung ist? Da ist schnell juristisch geschultes Personal vonnöten. Es geht nicht darum, daß es nicht eine ganze Reihe unerschiedlicher, sinnvoller Lizenzen gibt, sondern um hunderte Lizenzen, deren Unterscheidung teilweise schwierig oder gar Auslegungssache ist. Ein vielfältiger Müllhaufen stinkt, aber sticht nicht.
> An Vielfalt krankt die OpenSource-Szene nicht nur bei Lizenzen.
Dem wiederum stimme ich nicht zu. Die Perlen sind relativ leicht zu finden und nur weil viele dem "not invented here" Syndrom unterliegen, heißt das nicht, daß nicht immer wieder neue Perlen auftauchen.
Gegen Perlen ist nichts einzuwenden. Aber wer will schon ne Kette, buntgemixt mit grünen, blauen, weißen, schwarzen Perlen jeder Größe, dazwischen noch ein paar Kieselsteine und Tannenzapfen.
Nein, Vielfalt ist nicht grundsätzlich schlecht. Wenn aber nichts wirklich gut zusammenspielt, ist Vielfalt einfach nur Mist.
Eben nicht. Neue Ideen, die in Projekte fließen, die zwar nie den Durchbruch schaffen, aber interessierte Leute anziehen, die wiederum andere erfolgreichere Projekte um diese Ideen bereichern, wird es zuhauf geben. Dieser Wert ist leider kaum zu beziffern. Der Schadenswert monotoner Softwarelandschaften ist dagegen nur zu bekannt.
Meiner Meinung nach könnte man das ganze bei Software auf 3 Lizenzen reduzieren: - GPL - LGPL - mod. BSD Lizenz
Damit hat man eigentlich alles abgedeckt: stark Copyleft, schwach Copyleft, und "public-domain-like".
Eigentlich sollte jedes Projekt aus dieser Auswahl die passende Lizenz finden, alles andere besteht nur aus falschem eitel nach dem Motto "ich will eine Lizenz die so wie mein Projekt oder meine Firma heißt". Oder aus Wortspielen, die die Lizenzen nicht wirklich anders aber im schlimmsten Fall inkompatibel machen.
Letztlich kann man aber niemanden verbieten seine eigene Lizenz zu schreiben und deswegen werden wir wohl damit leben müssen.
Bei allem anderen hast du schon das Problem, dass niemand eine genaue Definition nennen kann was Freie Literatur, Freie Unterhaltung(Musik, Film, Theater,..), usw. ist.
Auch Lessig stellt ja nur eine Sammlung von Lizenzen zur verfügung, ab wann man aber von "Free Culture" sprechen kann hat er sich auch noch nicht getraut zu definieren, zumindest habe ich dazu bisher noch nichts gelesen.
Du kannst Dich nicht auf eine Version Deiner Wahl beschränken. Wenn jemand eine Software unter eine bestimmte Version der GPL stellt, dann gilt genau die. Selbiges gilt z.B. für Die 2,3,4 Klausel Variationen der BSD Lizenz oder (mindestens) dutzende existierende Lizenzen, die im Kern "as is", deren exakte Formulierung aber erst einmal auf weitere Bedingungen zu untersuchen sind.
das ist mir alles schon klar. Trotzdem meine ich, wenn ich hier GPL schreibe die GPL, egal in welcher Version. Wenn jemand vor 1-2 Jahren irgendwas zu "der GPL" geschrieben hat, hat ja auch niemand garauf hingewiesen, dass man natürlich GPL1.0-GPL2.1 meint.
> Meiner Meinung nach könnte man das ganze bei Software auf 3 > Lizenzen reduzieren: > - GPL > - LGPL > - mod. BSD Lizenz
Nein, damit deckst Du nämlich mindestens drei Fälle nicht ab:
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, möchte aber nicht so gerne von Dritten wegen Patentverletzungen in diesem Projekt belangt werden und diese Dritten zumindest zwingen können, sich zu entscheiden, ob sie ENTWEDER dieses Projekt weiterhin nutzen ODER ihre Patente durchsetzen wollen, aber nicht beides,
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, möchte aber andere Leute, die dieses Projekt in ihrem eigenen Projekt verwenden, nicht zwingen, den Quellcode des ursprünglichen Projekts mit dem eigenen Projekt mitzuliefern, sofern am ursprünglichen Projekt nichts geändert wurde,
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, ist aber damit einverstanden, dass das Copyleft auf Dateiebene und nicht auf Paketebene anzuwenden ist.
> Eigentlich sollte jedes Projekt aus dieser Auswahl die > passende Lizenz finden, alles andere besteht nur aus > falschem eitel nach dem Motto "ich will eine Lizenz die > so wie mein Projekt oder meine Firma heißt".
Du hast keinen Plan, was in den bekannten anderen Lizenzen wie etwa in der MPL überhaupt drin steht.
> Oder aus Wortspielen, die die Lizenzen nicht wirklich > anders aber im schlimmsten Fall inkompatibel machen.
Nein, Du hast keinen Plan. Der oben im ersten Punkt beschriebene Sachverhalt ist alles mögliche, aber ganz bestimmt kein "Wortspiel".
ich betrachte die Lizenzen aus der Sicht wie man grudsätzlich Freie Software veröffentlichen kann und nicht aus der Sicht von irgenwelchen "Nebemkriegsschauplätzen" wie "wenn du mich wegen einem Patent verklagst, dann darfst du meine Software nichtmehr verwenden". Diese "Nebenschauplätze" mögen für den einen oder anderen ganz interessant sein, haben aber mit der Grundlegenden intention, den Benutzern ihre Freiheit und Kontrolle am PC wieder zu geben nichts zu tun.
Und da bleibe ich bei der Meinung, eigentlich ist aus einer rein pragmatischen Sicht mit einer "mach-alles", einer strenegen Copyleft und einer einfachen-Copyleft Lizenz alles abgedeckt.
Du kannst gerne anderer Meinung sein, ich habe ja auch schon geschrieben, dass man niemanden verbieten kann und will das er seine eigene Lizenz schreibt. Aber ich bitte dich einfach meine Meinung zu verstehen und zu akzeptieren so wie ich es letztlich akzeptiere wenn Foo seine eigenen Lizenz Bar schreibt.
Frohes Fest
Hast Du Dich schon mal durch dutzende Lizenzen durchlesen müssen und dann zweifelsfrei sagen können, ob diese oder jene Bibliothek kompatibel mit der gedachten (praktischen) Anwendung ist? Da ist schnell juristisch geschultes Personal vonnöten. Es geht nicht darum, daß es nicht eine ganze Reihe unerschiedlicher, sinnvoller Lizenzen gibt, sondern um hunderte Lizenzen, deren Unterscheidung teilweise schwierig oder gar Auslegungssache ist. Ein vielfältiger Müllhaufen stinkt, aber sticht nicht.
An Vielfalt krankt die OpenSource-Szene nicht nur bei Lizenzen.
Dem wiederum stimme ich nicht zu. Die Perlen sind relativ leicht zu finden und nur weil viele dem "not invented here" Syndrom unterliegen, heißt das nicht, daß nicht immer wieder neue Perlen auftauchen.
Nein, Vielfalt ist nicht grundsätzlich schlecht. Wenn aber nichts wirklich gut zusammenspielt, ist Vielfalt einfach nur Mist.
- GPL
- LGPL
- mod. BSD Lizenz
Damit hat man eigentlich alles abgedeckt: stark Copyleft, schwach Copyleft, und "public-domain-like".
Eigentlich sollte jedes Projekt aus dieser Auswahl die passende Lizenz finden, alles andere besteht nur aus falschem eitel nach dem Motto "ich will eine Lizenz die so wie mein Projekt oder meine Firma heißt". Oder aus Wortspielen, die die Lizenzen nicht wirklich anders aber im schlimmsten Fall inkompatibel machen.
Letztlich kann man aber niemanden verbieten seine eigene Lizenz zu schreiben und deswegen werden wir wohl damit leben müssen.
Bei allem anderen hast du schon das Problem, dass niemand eine genaue Definition nennen kann was Freie Literatur, Freie Unterhaltung(Musik, Film, Theater,..), usw. ist.
Auch Lessig stellt ja nur eine Sammlung von Lizenzen zur verfügung, ab wann man aber von "Free Culture" sprechen kann hat er sich auch noch nicht getraut zu definieren, zumindest habe ich dazu bisher noch nichts gelesen.
> Lizenzen reduzieren:
> - GPL
> - LGPL
> - mod. BSD Lizenz
Nein, damit deckst Du nämlich mindestens drei Fälle nicht ab:
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, möchte aber nicht so gerne von Dritten wegen Patentverletzungen in diesem Projekt belangt werden und diese Dritten zumindest zwingen können, sich zu entscheiden, ob sie ENTWEDER dieses Projekt weiterhin nutzen ODER ihre Patente durchsetzen wollen, aber nicht beides,
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, möchte aber andere Leute, die dieses Projekt in ihrem eigenen Projekt verwenden, nicht zwingen, den Quellcode des ursprünglichen Projekts mit dem eigenen Projekt mitzuliefern, sofern am ursprünglichen Projekt nichts geändert wurde,
- Jemand will ein Projekt unter Copyleft freigeben, ist aber damit einverstanden, dass das Copyleft auf Dateiebene und nicht auf Paketebene anzuwenden ist.
> Eigentlich sollte jedes Projekt aus dieser Auswahl die
> passende Lizenz finden, alles andere besteht nur aus
> falschem eitel nach dem Motto "ich will eine Lizenz die
> so wie mein Projekt oder meine Firma heißt".
Du hast keinen Plan, was in den bekannten anderen Lizenzen wie etwa in der MPL überhaupt drin steht.
> Oder aus Wortspielen, die die Lizenzen nicht wirklich
> anders aber im schlimmsten Fall inkompatibel machen.
Nein, Du hast keinen Plan. Der oben im ersten Punkt beschriebene Sachverhalt ist alles mögliche, aber ganz bestimmt kein "Wortspiel".
Und da bleibe ich bei der Meinung, eigentlich ist aus einer rein pragmatischen Sicht mit einer "mach-alles", einer strenegen Copyleft und einer einfachen-Copyleft Lizenz alles abgedeckt.
Du kannst gerne anderer Meinung sein, ich habe ja auch schon geschrieben, dass man niemanden verbieten kann und will das er seine eigene Lizenz schreibt.
Aber ich bitte dich einfach meine Meinung zu verstehen und zu akzeptieren so wie ich es letztlich akzeptiere wenn Foo seine eigenen Lizenz Bar schreibt.