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Di, 23. Oktober 2018, 08:14

Gemeinschaft::Organisationen

Richard Stallman stellt »GNU Kind Communications Guidelines« vor

Nachdem Linux und andere Projekte einen Code of Conduct erhalten haben, stellte Richard Stallman seine Richtlinien für GNU vor.

Richard Stallman, Gründer und Präsident von GNU und FSF

Richard Stallman

Richard Stallman, Gründer und Präsident von GNU und FSF

Der Code of Conduct (CoC) für den Linux-Kernel wurde und wird vermutlich wegen der der Art und Weise seiner Einführung noch länger in der Diskussion bleiben. Nun hat Richard Stallman ebenfalls Verhaltensrichtlinien für GNU-Entwickler unter dem Namen GNU Kind Communications Guidelines vorgestellt.

Stallman hat festgestellt, dass sich neue Entwickler oft von der Teilnahme am GNU-Projekt durch Kommunikationsmuster ausgeschlossen fühlen, die ihnen als unfreundlich, ablehnend oder rüde vorkommen. Das gelte im Besonderen, aber nicht nur für demografisch unterprivilegierte Gruppen. Daher sollen sich künftig alle Mitwirkenden in den Diskussionen zum GNU-Projekt bewusst darum bemühen, auf eine Weise zu kommunizieren, die dieses nicht wünschenswerte Ergebnis vermeidet.

Die Richtlinien sollen laut Stallman dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Sie sind eher proaktiv und verzichten auf Regeln und mögliche Konsequenzen. Wenn notwendige Kritik geäußert wird, so soll diese sich immer ausschließlich auf die Sache, nie auf den Menschen beziehen. Die Kritisierten dagegen sollten versuchen zu verstehen, dass die Kritik kein Angriff gegen sie, sondern nötiger Bestandteil jeder guten Entwicklungskultur ist.

In Diskussionen soll zudem vermieden werden, Beitragende, die unfreie Software nutzen, allzu oft auf diesen Umstand hinzuweisen. Anstatt in Diskussionen zu versuchen, das letzte Wort zu haben, sollte der Punkt erkannt werden, an dem es nicht nötig ist, zu antworten. Politische Themen sollen als Off-Topic gelten, sofern sie nicht direkt mit der Entwicklung freier Software zu tun habe. Die einzigen politischen Positionen, die das GNU-Projekt unterstützt, sind, dass Benutzer die Kontrolle über ihre eigene Datenverarbeitung haben sollten, sowie die Unterstützung der grundlegenden Menschenrechte am Computer.

Zusätzlich hat Stallman in der Ankündigung der Richtlinien einige Punkte klargestellt. Die Richtlinien sind das Ergebnis von im August begonnenen Diskussionen unter GNU Maintainern um die Tatsache, das besonders Frauen sich oft von GNU Entwicklung ausgeschlossen fühlen. Einige Entwickler votierten für einen CoC mit strikten Regeln, was andere Entwickler veranlasste, für diesen Fall ihr Ausscheiden anzukündigen. Auch Stallman selbst hält in diesem Fall nichts von starren Regeln.

Er sagt, er hoffe, dass diese Richtlinien auch mehr Frauen in die Entwicklung von GNU bringen. Allerdings sei er dagegen das gängige Konzept, Diversität als Ziel zu erklären. Wenn in einem Bereich der Entwicklung Frauen unterrepräsentiert sind, so sei das so und kein Grund, aktiv zu werden. Es sei wichtig, Frauen generell willkommen zu heißen.

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