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Di, 6. Juni 2017, 14:09

Gemeinschaft

Github stellt Open Source Survey 2017 vor

Github hat zusammen mit Forschern einige Daten von Open-Source-Entwicklern erhoben. Die Daten werden unter einer freien Lizenz bereitgestellt und geben Einblicke in die Erfahrungen und den Hintergrund von Entwicklern.

Mirko Lindner

Ziel der Zusammenarbeit von Forschern, Gemeinschaft und GitHub war es, eine Umfrage zu entwerfen, die neuartige Daten von hoher Qualität über die Praxis und die Gemeinschaften der Open Source Software-Entwicklung liefert. Die Umfrage wurde an zufällig ausgewählte Entwickler aus über 3800 Projekten auf GitHub versandt. Zahlreiche weitere Projekte außerhalb von Github wurden gezielt angesprochen. Im Ergebnis erhielten die Forscher über 5500 Antworten der Entwickler auf Github und weitere 500 von Entwicklern der anderen Projekte.

Die Umfrage umfasste rund 50 Punkte und wurde auf Englisch, Spanisch, Chinesisch, Japanisch und Russisch publiziert. Sie ist zusammen mit allen Entwürfen als Public Domain (Creative Commons Zero-Lizenz) in einem eigenen Repositorium verfügbar.

Die gewonnenen Daten sind vielfältig und stehen ebenfalls als Public Domain zum freien Download und für eigene Auswertungen zur Verfügung. Einige der wichtigsten Ergebnisse werden in der Ankündigung bereits vorgestellt. So ist die Dokumentation von freier Software hoch geschätzt, aber von den Projekten wird oft versäumt, sie zu komplettieren oder aktuell zu halten. Die Lizenz wird als einer der wichtigsten Bestandteile der Dokumentation angesehen, viele arbeiten nur deshalb an einem Projekt mit, weil die Lizenz frei ist.

Viele Entwickler haben bereits schlechte Erfahrungen in der Kommunikation mit anderen Entwickler gemacht. Dies reicht von mangelnder Dokumentation über zu lange Reaktionszeiten, negative Antworten auf Vorschläge, Ablehnung von Beiträgen ohne Begründung bis zu den eher seltenen Konflikten oder Beschimpfungen. Überraschen sollte dies nicht, da dies in allen Bereichen menschlicher Interaktion vorkommt. Konflikte sind jedoch im Open-Source-Bereich oft sichtbarer als anderswo und werden daher oft überbewertet. Dennoch können sie sich auf ein Projekt auswirken und die Beteiligten sollten sich stärker des großen Umfangs ihrer Nutzerschaft bewusst werden.

Diese Nutzerschaft ist offenbar viel vielfältiger aufgestellt als die Entwickler. Das bedeutet, dass viele Gesellschaftsgruppen bei den Entwicklern unterrepräsentiert sind. Besonders ausgeprägt ist weiterhin die Unausgeglichenheit bei den Geschlechtern: 95% der Entwickler sind männlich. 26% bezeichnen sich als Einwanderer, 16% als Angehöriger einer ethnischen Minderheit. Unklar ist dabei, wie sich diese Zahlen in Relation zur Gesamtbevölkerung verhalten.

Nicht wirklich neu sind die Erkenntnisse, dass die meisten hauptberuflich an Open Source arbeiten, oft über Open Source an ihren derzeitigen Job gekommen sind und freie Software mit großem Abstand die erste Wahl ist, wenn es darum geht, vorhandene Software für ein Projekt zu nutzen.

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