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Do, 3. Juni 2010, 16:30

Fedora 13

Eine kurze Vorstellung der dreizehnten Fedora-Ausgabe

Multimedia

Aus den bekannten Gründen kann Fedora, ebenso wie die meisten anderen Distributionen, nur wenige Medienformate abspielen, da es viele benötigte Codecs nicht mitliefern kann. Wenn man versucht, ein Video abzuspielen, dann erhält man mit dem KDE-Videoplayer DragonPlayer nicht einmal eine Meldung, dass etwas nicht geht. Nur Totem bietet auch die Option an, über die Paketverwaltung nach passenden Plugins zu suchen. Dazu muss man aber vorher in der Paketverwaltung die zusätzlichen Repositorien eintragen. Wenn man weiß, wie es geht, ist es im Prinzip ganz einfach. Über die Webseite von RPM Fusion kann man Pakete installieren, die die Repositorien hinzufügen.

Hier hat sich etwas verbessert seit der letzten Version. Die Repositorien lassen sich nun unter GNOME mit Firefox direkt über den Webbrowser installieren. Unter KDE und Konqueror ist dies jedoch nicht möglich, wie auch schon in Fedora 12. Konqueror bot zwar an, die RPM-Datei mit KPackageKit zu öffnen. KPackageKit jedoch versagte auf der ganzen Linie. Es reagierte offenbar nicht korrekt auf die Anforderung von PackageKit, ein Passwort abzufragen, und hing dann endlos. Einmal stürzte es sogar ab. Es ist daher immer noch nötig, die Pakete herunterzuladen, dann ein Terminal zu öffnen und die Pakete mit rpm -i zu installieren. Nicht vergessen darf man dann, die Paketlisten der Repositorien mit yum update einzulesen.

Nach dieser Vorbereitung ist Totem unter GNOME und KDE in der Lage, die benötigten Plugins selbsttätig zu installieren, danach funktioniert der Medienplayer erwartungsgemäß. Totem erschien bei mir auch unter KDE als der Standard-Medienplayer. Ob dies Absicht der Fedora-Entwickler war oder durch die Notwendigkeit, von der DVD zu installieren, verursacht wurde, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall waren auch Kaffeine und Dragonplayer als Alternativen installiert. Leider konnten beide zunächst weder eines der Videos abspielen noch Hinweise auf die Ursachen geben. Erst mit dem Wissen, dass das Phonon-Backend standardmäßig auf Xine eingestellt ist, konnte eine Verbesserung erzielt werden. Entweder stellt man das Backend auf GStreamer um, was aber wohl noch nicht fertig entwickelt ist und daher nur teilweise Abhilfe schafft, oder man installiert die Xine-Plugins von RPM Fusion. Ganz vollständig sind diese jedoch auch nicht, es fehlt wohl noch die eine oder andere Bibliothek, der man separat nachjagen muss.

Weitere Neuerungen

Zu den Neuerungen gehört die automatische Installation von Druckertreibern mittels PackageKit und RPM. Voraussetzung dafür ist die automatische Erkennung von Druckern, was nur bei mit USB angeschlossenen Druckern möglich ist.

Eine Farbverwaltung für Monitore, Drucker und Scanner wird mitgeliefert. Der freie Grafiktreiber Nouveau unterstützt nun 3D-Funktionen. Für Entwickler wurden neue Funktionen in SystemTap eingebaut. Das Tracen und die Leistungsmessung von Anwendungen wurde in die Laufzeitumgebungen von Java, Python und Tcl sowie in PostgreSQL eingebaut. Es soll in Zukunft auf weitere Anwendungen erweitert werden. Daneben wurden die Debug-Möglichkeiten für Python verbessert, Python 3 ist parallel zu Python 2.6.4 installierbar, und NetBeans 6.8 steht bereit, wenn man eine vollständige Unterstützung von Java EE 6 benötigt.

Wer eine Certificate Authority (CA) mit ausschließlich freien Komponenten aufbauen will, findet dafür mit dem Dogtag Certificate System eine neue Option vor. PolicyKit, erst vor recht kurzer Zeit eingeführt, wurde schon in Fedora 12 durch Policy Kit One ersetzt. In der neuen Version wurde es mit dem in KDE 4.4 neu eingeführten Authentifikationsagenten KAuth zusammengebracht.

Ein System Security Services Daemon (SSSD) wurde hinzugefügt, mit dem man sich leichter von außen in private Netze einloggen kann. Die neueste Version von NFSv4 wird mitgeliefert und Unterstützung von IPv6 für NFS wurde eingebaut. Die freie Version der Groupware Zarafa wurde in die Distribution aufgenommen.

Diese Aufzählung muss natürlich sehr unvollständig bleiben. Auskunft über zahlreiche weitere wichtige Verbesserungen geben die Release Notes.

Der Paketumfang der Distribution ist auf über 21.000 Pakete gewachsen, rund 2000 mehr als vor einem halben Jahr.

Pro-Linux
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