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So, 25. Mai 2008, 00:00

Fedora 9

Die neunte Generation von Fedora im Test

Fedora 9 wartet mit einer Vielzahl von neuen Funktionen auf. Dieser Artikel versucht einen Eindruck von der Distribution mit Schwerpunkt auf den Neuerungen zu geben.

Vorwort

Die Live-CD bootet

Hans-Joachim Baader (hjb)

Die Live-CD bootet

Wie bei Ubuntu kann man auch bei Fedora mittlerweile von einem festen Veröffentlichungszyklus alle sechs Monate ausgehen. So ist es wieder einmal an der Zeit, das neueste Produkt der Fedora-Entwickler zu beäugen. Nach wie vor stellt Fedora den Unterbau für Red Hat Enterprise Linux dar und wird von Red Hat stark gefördert. Voraussichtlich bildet das jetzt erschienene Fedora 9 die Basis für Red Hat Enterprise Linux 6, aber das bleibt abzuwarten.

An Neuerungen mangelt es der neuen Version nicht. Daher durfte man sehr gespannt auf diese Veröffentlichung sein. Dieser Artikel wird sich im Wesentlichen mit einer Standardinstallation unter GNOME befassen, aber KDE soweit wie möglich einbeziehen. Durch die GNOME-Installation ergibt sich eine gute Vergleichbarkeit zu Ubuntu 8.04 LTS, das nur kurz vor Fedora 9 erschienen ist.

Installation

Die Installation muss weiterhin so einfach wie nur möglich sein, so dass sie von den Anwendern problemlos bewältigt werden kann. Das bleibt noch wichtig, solange nur wenige Rechner mit vorinstalliertem Linux ausgeliefert werden.

Viele Benutzer haben bei ihrem ersten Installations- oder Update-Versuch von Fedora 9 Probleme festgestellt. Andere berichten von einer reibungslosen Installation. Erfahrene Fedora-Benutzer sehen diese anfänglichen Probleme als normal an und verweisen auf kommende Updates. Die Fedora-Entwickler dürften nun einige Arbeit haben, die Fehlerberichte zu bearbeiten. Allerdings ist vieles von dem, was in den Foren berichtet wird, auch den Anwendern oder der Hardware anzulasten. Daher ist Fedora 9 sicher keine schlechte oder verfrühte Veröffentlichung, denn es ist unstrittig, dass dank des neuen Kernels mehr Hardware als je zuvor ohne zusätzliche Aktionen der Anwender unterstützt wird.

Mit einer Ausnahme. Es gehört zur Politik von Fedora, proprietäre Treiber nicht auf den Installationsmedien zu liefern. Die Folge war bisher, dass viele Besitzer von ATI- oder NVidia-Grafikkarten die proprietären Treiber aus externen Repositorien nachinstallierten. In Fedora 9 funktioniert das nicht, zumindest nicht mit NVidia. Der Hersteller hat seit Monaten keine neue Version seiner Treiber veröffentlicht und unterstützt derzeit weder Kernel 2.6.25 noch Version 1.5 des X.org-Servers, der in Fedora 9 in einer Betaversion zum Einsatz kommt.

Fedora hätte das Problem vermeiden können, indem es einen älteren Kernel und ein älteres X.org eingesetzt oder die Veröffentlichung verschoben hätte. Doch statt sich dem Diktat eines proprietären Herstellers zu beugen, dessen Modul ohnehin nicht Bestandteil der Distribution sein kann, gibt es nun eben nur Treiber ohne 3D-Beschleunigung. Ich kann diesen mutigen Schritt nur begrüßen. Intelligente Anwender informieren sich vor der Installation oder dem Update über diesen Sachverhalt und richten sich danach. Noch besser wäre es aber, wenn die Anwender auch darüber nachdenken würden, dem freien 3D-Treiber Nouveau mehr Unterstützung zukommen zu lassen. Dieser Treiber befindet sich in Version 20080408 im Archiv, mit Updates ist allerdings zu rechnen.

Einige Anwender meldeten, dass das System beim Booten einfach stehenblieb. Die Abhilfe besteht oftmals darin, die Option »quiet« beim Booten wegzulassen. Interessanterweise was das Gleiche bereits bei Ubuntu 8.04 zu beobachten.

Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf ein generisches System, bei dem es natürlich keine Hardware-Probleme gab.

Varianten

Desktop der Live-CD in der GNOME-Variante

Hans-Joachim Baader (hjb)

Desktop der Live-CD in der GNOME-Variante

Je nach Installationsmedium werden verschiedene Arten der Installation angeboten. Von der Live-CD aus kann eine grafische Version des Installationsprogramms Anaconda aufgerufen werden, es ist durch Angabe einer Bootoption jedoch auch möglich, im Textmodus zu installieren. Die DVD bzw. der Satz von Installations-CDs sowie die Netzwerk-Installations-CD, aus der Rettungs-CD und anderen Varianten hervorgegangen, bieten ebenfalls diese beiden Modi, wobei bei der Netzwerk-Installations-CD der größte Teil des Systems von Spiegel-Servern der Distribution heruntergeladen wird.

Installation von der Desktop-CD

Für diesen Artikel erfolgt die Installation mit einer kombinierten Live/Installations-CD, wie das bei vielen Distributionen mittlerweile üblich ist. Es gibt keine Bootoptionen außer dem kleinen Menü, das man durch Drücken einer Taste erreicht. Tut man nichts, bootet die CD nach zehn Sekunden automatisch. Das Boot-Logo verdeckt die Meldungen des Kernels und des Init-Systems, die man aber optional sichtbar machen kann.

Bevor der der Desktop der Live-CD erscheint, hat man die Gelegenheit, die Sprache und Barrierefreiheitsoptionen auszuwählen. Ist man jedoch nicht schnell genug, ist die Chance vertan, denn das System setzt automatisch fort und startet den Desktop - hier in der GNOME-Variante.

Die Live-CD lässt sich mit einem einzigen Kommando auf einen USB-Stick installieren, eine Neuerung in Fedora 9. So wird aus einem nicht änderbaren System ein tragbares System, bei dem Änderungen permanent gespeichert werden.

Auf dem Desktop befindet sich das Icon Install to Hard Drive, hinter dem sich das Installationsprogramm Anaconda verbirgt. Die Installation beginnt mit der Auswahl der Tastatur, bei der 65 Sprachen und Varianten angeboten werden.

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