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Do, 27. Juli 2017, 15:00

Fedora 26

Aktualisierungen in Gnome Software

Hans-Joachim Baader

Aktualisierungen in Gnome Software

Paketverwaltung und Updates

Die Paketverwaltung von Fedora ist an der Kommandozeile mit DNF möglich. Die neue Version DNF2 macht einige Inkompatibilitäten mit dem Vorgänger YUM rückgängig, allerdings um den Preis, nicht mehr komplett mit DNF1 kompatibel zu sein. Die Benutzbarkeit von DNF2 soll allerdings besser sein als die von DNF1.

Bei der grafischen Software-Verwaltung ist die »Software«-Anwendung seit Fedora 20 das Zentrum für Anwender, die zusätzliche Pakete für ihr System suchen. An ihr hat sich nichts Erkennbares geändert. Das Programm kann auch Softwarequellen anzeigen, einschließlich Flatpak-Quellen, doch verwalten kann man sie damit nicht. Daher kann es die Kommandozeilenprogramme nicht vollständig ersetzen. Das Einspielen von Aktualisierungen ist möglich. Als einzige Aktualisierungsoption wird allerdings »Neu starten und installieren« angeboten. Das zwangsweise Neustarten ist so schwachsinnig, dass ich lieber weiter die Kommandozeile nutze.

Empfohlene Programme in Gnome Software

Hans-Joachim Baader

Empfohlene Programme in Gnome Software

Benachrichtigung über vorliegende Updates

Hans-Joachim Baader

Benachrichtigung über vorliegende Updates

Plasma Discover

Hans-Joachim Baader

Plasma Discover

Unter KDE kommt nun Plasma Discover zum Einsatz. Es übernimmt die komplette Software-Verwaltung und ermöglicht auch, nach Erweiterungen für Plasma und viele Programme zu suchen. Aber auch hier gilt: Will man Bibliotheken installieren, die nicht automatisch über eine Abhängigkeit installiert werden, muss man das auf der Kommandozeile tun. In Fedora 26 führte der Aufruf von Plasma Discover, auch der Versuch, Aktualisierungen einzuspielen, zum Absturz des Programms. Wieder einmal eine »großartige« Leistung von Fedora. Der Fehler wurde mit einem der hunderte von aktualisierten Paketen, die in den Wochen seit der Freigabe von Fedora 26 aufgelaufen sind, behoben. Sauber arbeitet Plasma Discover deswegen aber noch lange nicht. Die Suchfunktion scheint defekt zu sein, beispielsweise lieferte eine Suche nach LibreOffice kein Ergebnis. Besser gesagt war das Ergebnis, dass ich LibreOffice an der Kommandozeile mit DNF installierte. Ein weiteres Problem von Discover ist, dass es, wie unter Kubuntu, beim Schließen des Programms abstürzt.

Die gesamte Paketverwaltung baut unter Gnome und KDE grundsätzlich auf PackageKit auf. Sie funktioniert normalerweise reibungslos und die Updates, wenn sie auch zahlreich sind, sind dank Delta-RPMs oft erstaunlich klein und schnell installiert. Neu verfügbare Updates werden im Benachrichtigungsbereich angezeigt.

Fazit

Fedora 26 zeigt wie immer sehr schön den aktuellen Stand der Open-Source-Technologie. Das ist sicher gut für Entwickler, die die Technologien voranbringen wollen. Auch Administratoren, die eine Vorschau auf aktuelle Entwicklungen für Red Hat Enterprise Linux erkunden wollen oder die Verteilung von aktuellen Systemständen automatisiert haben, sind mit Fedora gut bedient. Alle anderen werden bei Fedora mit zuviel Instabilität konfrontiert. Denn Stabilität bedeutet nicht nur, dass die Software einwandfrei funktioniert, sondern auch, dass sie nicht dauernd Versionswechsel macht, die neue Konfigurationsformate, eine andere Oberfläche oder andere einschneidende Änderungen mitbringen.

Fast schon traditionell sind eine Anzahl von Ungereimtheiten, die in einer frischen Fedora-Installation zu finden sind. Das reicht von schlechter Vorauswahl der installierten Anwendungen bis zu Fehlern, Abstürzen und anderen Mängeln. Dazu kommen weitere Probleme wie die doppelt geführten Logdateien im KDE-Spin und der ständig laufende PackageKit-Daemon. In Fedora 26 war die Zahl der Patzer in der initialen Installation anscheinend höher als sonst und damit jenseits alles Erträglichen. Benutzer sollten lieber einen Monat warten, um eine halbwegs stabile Distribution zu erhalten.

Es ist zur Zeit sehr schwer, bei Wayland einen Vorteil gegenüber X11 zu erkennen. Fehler im Bildaufbau und langsame Video-Wiedergabe sind die hier aufgefallenen Probleme, bei allem anderen liegt Wayland im Vergleich zu X.org auch nur gleichauf. Fedora ist also wie bei so vielem anderen viel zu früh zu Wayland geschwenkt. Dennoch ist Wayland natürlich die Zukunft, und die höhere Sicherheit dürfte in Zukunft ein handfester Vorteil sein.

Trotz der anfänglichen Probleme ist Fedora 26 Workstation, nachdem man es für sich angepasst hat, insgesamt von hoher Qualität, läuft flüssig und ist angenehm zu benutzen.

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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