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Do, 6. Juni 2013, 15:00

Debian GNU/Linux 7.0 »Wheezy«

Multimedia

Es mag viele Benutzer überraschen, obwohl es schon in der Vorversion so war, dass Debian Codecs für alle populären Multimediaformate mitliefert und somit ohne jede Umstände, die man in manch anderen Distributionen hat, über vollständige Multimedia-Unterstützung verfügt. Es sollte bekannt sein, dass das einzige Problem dieser Codecs ist, dass sie von Softwarepatenten betroffen sind. Dies gilt hauptsächlich für die USA und Japan, in geringerem Maße für die EU. Klar ist auch, dass jedes einzelne dieser Patente nie hätte erteilt werden dürfen. In diesen Patenten werden reine Algorithmen beschrieben, die sich durch die Verbindung mit einem (Standard-) Computer einen Anschein von Technizität geben, den sie nicht haben. Reine Algorithmen sind jedoch nach dem WIPO-Vertrag nicht patentierbar. Darüber hinaus sind viele dieser Algorithmen trivial oder waren zuvor bereits publiziert, was ebenfalls ihre Patentierbarkeit verbietet.

Natürlich lehnt Debian genau wie jeder etwas auf sich haltende Computernutzer diese Patente ab. Das ändert allerdings nichts daran, dass sie existieren und von diversen Firmen zur Erpressung von Schutzgeldern genutzt werden. Meine Interpretation der Erläuterungen von Debian zu den Codecs ist, dass Debian und seine Entwickler nicht befürchten, jemals verklagt zu werden, da bei ihnen kein Geld zu holen ist - nur Millionenbeträge sind für die Erpresser interessant. Anwender von Debian, die hohe Gewinne erwirtschaften, sollten jedoch Vorsicht walten lassen und genau prüfen, inwieweit sie von Debian, dem Open Invention Network oder anderen Initiativen vor Patentklagen geschützt sind, oder ob ein Risiko besteht.

Somit laufen unter Debian MP3 und alle Videoformate ohne Zutun, auch Flash-Videos. Lediglich Youtube arbeitet nicht mit dem Gnash-Plugin zusammen, das in Version 0.8.11 enthalten ist. Für diese und wohl auch andere Video-Seiten muss man im Moment noch den Adobe Flash Player nachrüsten, wenn man Firefox als Browser benutzt. Eine Alternative dazu ist Google Chrome.

Beim Abspielen von Videos mit MPlayer kann es zu kurzen, aber regelmäßigen Aussetzern kommen, zumindest dann, wenn man als grafisches Frontend smplayer nutzt. Der CPU-Bedarf von MPlayer ist auch massiv höher, wenn es über smplayer aufgerufen wird, als bei einem direkten Aufruf. Die Lösung besteht darin, eine MPlayer-Version vom Debian Multimedia-Projekt zu installieren. Dieses ist jetzt nach einigen Differenzen mit dem Debian-Projekt unter der URL deb-multimedia.org zu finden, existiert aber immer noch. Wenn man in die Datei /etc/apt/sources.list das Repositorium

deb http://www.deb-multimedia.org/ wheezy main

einbindet und anschließend mit

apt-get install mplayer=3:1.1-dmo9

(plus alle benötigten Abhängigkeiten) die DMO-Version von MPlayer installiert, verschwinden die Probleme. Die Ursache ist nicht ganz klar. Auf jeden Fall ist die MPlayer-Version in Debian selbst total veraltet (1.0-rc4), und auch die mplayer2-Version von Debian kann das Problem nicht lösen. Die aktuelle Version von MPlayer ist schon seit fast einem Jahr 1.1 und ist die, die man von DMO erhält.

Das Abspielen von DVDs wurde nicht getestet. Bei Problemen mit verschlüsselten DVDs oder anderen Formaten sollte man das Repositorium von deb-multimedia.org einbinden und die benötigten Codecs installieren.

Unter KDE fehlten im Dateimanager Dolphin die Zuordnungen der Dateiendungen mp3 und flv zu entsprechenden Abspielprogrammen. Der Player Dragonplayer war in der Lage, beides abzuspielen. Ansonsten war auch unter KDE alles im grünen Bereich.

Kommentare (Insgesamt: 42 || Alle anzeigen )
Wheezy (Outwest, Do, 18. Juli 2013)
Re[3]: Iceweasel (k_tz, Mi, 19. Juni 2013)
Re[2]: Iceweasel (.,.-,-.,.-,.-,, Sa, 8. Juni 2013)
NASA migriert ISS-Laptops von Windows zu DEBIAN LINUX (Hank, Sa, 8. Juni 2013)
Re: Iceweasel (Anonymous, Sa, 8. Juni 2013)
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