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Do, 14. Juli 2016, 15:00

Fedora 24

Gnome Software zeigt viele Programme doppelt an

Hans-Joachim Baader

Gnome Software zeigt viele Programme doppelt an

Paketverwaltung und Updates

Der Software-Installer ist seit Fedora 20 das Zentrum für Anwender, die zusätzliche Pakete für ihr System suchen. In dieser Version wurde die Möglichkeit eingebaut, Updates auf neue Fedora-Versionen vorzunehmen. Dabei sollen die nötigen Pakete im Hintergrund heruntergeladen werden. Wenn sie vollständig sind, kann man neu booten, um die Aktualisierung vorzunehmen. Damit soll keine Kommandozeileneingabe mehr für ein Update nötig sein.

Gnome Software zeigt viele Programme doppelt an. Der Grund ist, dass es sich einmal um die 32-Bit- und einmal um die 64-Bit-Version handelt. Für den Benutzer ist das aber erst ersichtlich, wenn er die Details ansieht.

Die Paketverwaltung Apper mit Gruppen

Hans-Joachim Baader

Die Paketverwaltung Apper mit Gruppen

Unter KDE kommt weiterhin Apper zum Einsatz, an dem sich nichts geändert hat. Die Paketgruppen, die im Apper-Hauptbildschirm offeriert werden, funktionieren weiterhin nicht. Anscheinend liegt das aber nicht an Apper selbst, sondern am Backend (PackageKit). Fragt sich nur, warum Fedora dann die Gruppenanzeige nicht aus dem Programm entfernt.

Apper ist im Gegensatz zu »Gnome-Software« eine vollständige Paketverwaltung mit Paketquellen, Updates und Details bis auf die Paketebene. Sie kann die Kommandozeilenprogramme vollständig ersetzen.

Die gesamte Paketverwaltung baut unter Gnome und KDE grundsätzlich auf PackageKit auf. Sie funktioniert normalerweise reibungslos und die Updates, wenn sie auch zahlreich sind, sind dank Delta-RPMs oft erstaunlich klein und schnell installiert. Neu verfügbare Updates werden im Benachrichtigungsbereich angezeigt.

Fazit

Fedora 24 zeigt wie immer sehr schön den aktuellen Stand der Open-Source-Technologie. Das ist sicher gut für Entwickler, die die Technologien voranbringen wollen. Für die meisten anderen Nutzer sehe ich Fedora nach wie vor mit Skepsis. Zu groß ist die Zahl der Unbequemlichkeiten, denen normale Benutzer ausgesetzt sind. Auch die Zahl der Updates ist zu groß. Stabilität bedeutet eben nicht nur, dass die Software einwandfrei funktioniert, sondern auch, dass sie nicht dauernd Versionswechsel macht, die neue Konfigurationsformate, eine andere Oberfläche oder andere einschneidende Änderungen mitbringen.

Machte ich die Ausrichtung auf Entwickler bisher allein an der Häufigkeit der Updates fest, halte ich jetzt noch einen zweiten Punkt für wesentlich, die Zahl der erwähnten Unbequemlichkeiten. Fedora liefert die Software meist unmodifiziert aus, was dann beispielsweise zu den jahrelang nicht behobenen Probleme mit dem KDE-Dragonplayer (wenn man weiß, dass er nichts taugt, sollte man ihn eben aus der Distribution entfernen), der fehlende Gruppenfunktion von Apper und anderen Dingen führt, die zwar vom Benutzer selbst behoben werden können, aber zunächst zu Irritationen führen können.

Dazu kommen weitere Probleme wie die doppelt geführten Logdateien im KDE-Spin und der ständig laufende PackageKit-Daemon, die aber vielleicht noch behoben werden. Trotz allem ist Fedora 24 Workstation insgesamt von hoher Qualität, und gegenüber den geäüßerten Beanstandungen dürfte die Anzahl der Pakete, bei denen es nichts meckern gibt, ein Vielfaches höher sein.

Es bleibt also dabei, dass alle Entwickler, die für ihre Arbeit einen aktuellen Softwarestand brauchen, Administratoren, die eine Vorschau auf aktuelle Entwicklungen für Red Hat Enterprise Linux erkunden wollen, und Administratoren, die die Verteilung von aktuellen Systemständen automatisiert haben, mit Fedora gut bedient sind.

Begeistern kann man sich im neuen Fedora für Wayland, das schon ziemlich gut aussieht und vielleicht in einem halben Jahr in der Praxistauglichkeit mit X.org gleichzieht. Für spezielle Anforderungen wird man vielleicht weiter X.org benötigen, das zwar schon 30 Jahre alt ist, aber sicher auch weitere 30 Jahre bestehen bleiben wird. Aber in einem halben Jahr wird wohl Wayland die Standardeinstellung sein und alle Anwendungen, die mit Qt 5 oder GTK+ 3 erstellt wurden, und noch einige mehr, nativ unter Wayland laufen.

Das Experiment mit Flatpak dagegen halte ich zur Zeit wirklich nicht für mehr als ein Experiment. Viel kann man damit noch nicht machen, vieles fehlt noch in der Implementation. Darüber hinaus gibt es noch andere Konzepte, die das gleiche machen. Warum stampft man die nicht alle ein und einigt sich auf ZeroInstall, das schon viel länger als die neuen Formate existiert?

  • Das Werk darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, Abwandlungen und Bearbeitungen des Werkes müssen unter den gleichen Bedingungen weitergegeben werden. Der Name des Autors/Rechteinhabers muss in der von ihm festgelegten Weise genannt werden.

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