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Thema: Schadet Ubuntu Linux?

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Idiotenpfleger am Mo, 24. Juni 2013 um 12:35 #

Zitat: "Das ist aber auch etwas vereinfacht dargestellt. Man könnte sich auch fragen warum die Community nicht an Unity mitarbeitet und ob die CLA da irgendeinen Grund für ist?"

oder man fragt: warum gibt es das CLA? Kann es evtl. sein, dass es das CLA genau deshalb gibt?

da wird nämlich meiner Meinung nach eher ein Schuh daraus: man hat das CLA erstmal in der Hauptsache, dass man alles unter Kontrolle hat. Man will flexibel reagieren. Stell dir mal vor: es kommt irgendwann mal eine Zeit (nachdem es irgendwelche Gesetzesänderungen oder weiß der Kuckuck gab), in der es für eine Firma wie Canonical sehr wichtig wird, dass man alles in CSS macht.

Ohne das CLA müssten sie jeden ex-Contributor oder noch-Contributor fragen. Und dann spielt einer blöde, weil er vor 15 Jahren mal im Streit aus dem Projekt gegangen ist. Oder einer wurde vom Bus überrollt und seine Angehörigen wissen gar nichts von alledem und sagen also nicht ja/nein...

Kannst du natürlich sagen: Pech gehabt. Ich, wenn ich Chef von so einer Firma wäre, würde das nicht wollen. Ich will alles. heute und auch in Zukunft, unter Kontrolle haben. Vor allem das Standbein meiner Firma = meiner Existenz. Das gebe ich nicht weg und das überlasse ich auch niemandem anders.
Das hat mit Vertrauen, Moral, Gewissen usw. und auch damit, dass man nur schlechtes von anderen Menschen denkt, überhaupt nichts zu tun. Sondern einfach nur damit: wenn du was willst, musst du es entweder selber machen oder dafür sorgen dass du es bekommst. Ein anderer wird es nicht tun.

Und da muss man eben abwägen: ist es einem wichtiger, dass massenhaft Contributor da mit arbeiten und man der "good guy" ist, für ca. 1,25 Minuten?
Oder ist es wichtiger, dass man heute und in der Zukunft seine Interessen wahren kann?

Wobei das mit dem "good guy" bei Canonical schon seit 2004 eben nicht so ist. Selbst wenn sie das CLA nicht hätten, würde es genug Gemecker usw. geben. Was macht es also für einen Unterschied, dahingehend? Null.
Also würde ich auch das CLA machen. Gemecker gibt es sowieso, aber die Zukunft ist planbarer, sicherer und man hat die Kontrolle über alles.

Und dass das CLA nebenbei potenzielle Contributors abhält ist evtl. auch beabsichtigt. Denn damit behält man den Überblick darüber, wer wann was macht. Man verliert evtl. einige Ideen, aber das kann man sicher verschmerzen, denn man hat ja eine Agenda und einen Plan. Und dieser Plan steht im Mittelpunkt. Je mehr Leute, umso mehr Diskussionen.
Dazu kommt, dass man wie ich schon weiter oben geschrieben habe, die Konkurrenz vom Verpfuschen abhält. Code Review und irgendwelche absichtlichen Sabotage-Bugs rausmachen, kostet nämlich auch Zeit, Geld und Nerven.

Mit dem LightDM ist es dann eben so. Sh!t happens. Müsst ihr eben einen eigenen entwickeln oder was.

---> Trollmodus: ist aber komisch, dass Red Hat und allen voran der Herr Poettering nicht schon einen Linux-Einheits-DM entwickelt haben, der dann mittels Spaltungsvorwürfen und indem jegliches Officeprogramm von ihm abhängig gemacht wurde, in die Distries gepresst wurde... Trollmodus aus <---

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    Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 13:53 #

    Stell dir mal vor: es kommt irgendwann mal eine Zeit (nachdem es irgendwelche Gesetzesänderungen oder weiß der Kuckuck gab), in der es für eine Firma wie Canonical sehr wichtig wird, dass man alles in CSS macht.
    Das ist so ziemlich der Kernpunkt warum die Canonical CLA abgelehnt wird. Zum Vergleich: KDE's CLA verbietet die Umlizensierung in eine von der FSF nicht als frei angesehene Lizenz. Qts CLA ist abgesichert durch die Free-Qt Foundation: falls es keine neue Qt Version unter einer freien Lizenz gibt, kann die Free-Qt Foundation den Quellcode unter BSD Lizenz stellen.

    Nun ist es berechtigt sich die Rechte einzuräumen um eine unfrei Software rauszugeben. Aber warum stellt man das dann unter die GPL? Warum nicht Apache oder BSD (wie es Google z.B. macht)? Der Vorteil hier ist, dass jeder der Code beisteuert, dann genau weiß, dass es um unfreie Software geht.

    Und da kommen wir dann auch zu einem weiteren Problempunkt mit der CLA. Sollte ein Entwickler Code beisteuern weil es halt unter der GPL steht und Canonical irgendwann mal das ganze unter eine unfreie Lizenz stellen, könnte die CLA da vllt. nicht mal helfen. Man hat da ja noch die moralischen Rechte und ich denke mal man hätte da vor einem Gericht durchaus Chancen.

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      Von Idiotenpfleger am Mo, 24. Juni 2013 um 14:18 #

      Bei BSD kann es doch jeder nehmen, was dran rumfummeln und es dann als CSS weitergeben. Im krassesten Fall kommt also einer an, schnappt sich das Unity bastelt da ein paar Icons um und macht es CSS. Klar, man kann es dann selber immer noch weiter verwenden, aber der andere muss nix zurückgeben, muss gar nichts. Kann sich paar Milliönchen extra einschieben und das wars.

      ... krass und übertrieben gesprochen...

      Nix von Kontrolle also. Canonical will es in seiner Hand behalten, was damit passiert. Das wird der Hauptgrund sein, für das CLA.
      Natürlich sieht das alles nach Apple aus usw. Ist es eben so.

      Moralische Rechte... glaub ich nicht. Wenn man das CLA unterschrieben hat, hat man es unterschrieben. Da kann man nicht auf einmal sagen: "ätsch, ich habs mir anders überlegt..." usw. denn man hat das CLA freiwillig unterschrieben.

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        Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 15:28 #

        Bei BSD kann es doch jeder nehmen, was dran rumfummeln und es dann als CSS weitergeben
        Und trotzdem gibt es sehr erfolgreiche Software auf dieser Basis bei der es eine dominierende Firma gibt. Mir fällt da z.B. das Spring Framework ein oder auch Android. Ich denke die Realität zeigt, dass diese Gefahr nicht besteht :-)

        Canonical will es in seiner Hand behalten, was damit passiert. Das wird der Hauptgrund sein, für das CLA.
        Leider wissen wir nicht warum Canonical ein CLA hat. Ich denke nicht, dass es um Kontrolle geht.

        Moralische Rechte... glaub ich nicht. Wenn man das CLA unterschrieben hat, hat man es unterschrieben. Da kann man nicht auf einmal sagen: "ätsch, ich habs mir anders überlegt..." usw. denn man hat das CLA freiwillig unterschrieben.
        Paragraph 42 UrhG:

        Der Urheber kann ein Nutzungsrecht gegenüber dem Inhaber zurückrufen, wenn das Werk seiner Überzeugung nicht mehr entspricht und ihm deshalb die Verwertung des Werkes nicht mehr zugemutet werden kann

        und ganz wichtig:

        Auf das Rückrufsrecht kann im voraus nicht verzichtet werden. Seine Ausübung kann nicht ausgeschlossen werden.

        was im klaren Widerspruch steht zu der Canonical CLA:

        If moral rights apply to the Contribution, to the maximum
        extent permitted by law, You waive and agree not to assert
        such moral rights against Us or our successors in interest, or
        any of our licensees, either direct or indirect.

        Das ist übrigens der Hauptgrund warum ich diese CLA nicht unterschreiben würde. Ich unterzeichne nichts, wo ich weiß, dass bestimmte Aspekte des Vertrags nicht gültig sind, bzw. wo ich vor Gericht ziehen müsst um Rechte, die mir das deutsche Gesetz zubilligt, durchzusetzen.

        Ich hatte mich mit den CLAs schon vor einigen Jahren ausführlich beschäftigt und das mal in einem Blog Post zusammengefasst. Wobei der Blogpost sich mehr mit Copyright Assignment als Copyright License Agreement beschäftigt (historisch nutzte Canonical ein Copyright Assignment und kein License Agreement).

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          Von fragemann am Mo, 24. Juni 2013 um 16:11 #

          Bist du ein Ubuntu code contributor ?

          Wenn ja, dann weisst du, dass du deine Rechte abgibst. Dafuer bekommst du Geld.

          Wenn nein, hoer auf zu jammern und diktiere anderen Leuten nicht was sie machen sollen.

          Wenn du gerne bei anderen freien Projekten mitmachst, aus reiner Naechstenliebe, dann ist das lobenswert, dann code soll unter den von dir akzeptierten Bedingungen veroeffentlicht werden

          mfg

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            Von mgraesslin am Mo, 24. Juni 2013 um 16:25 #

            Bist du ein Ubuntu code contributor ?
            Ich bin kein Canonical Mitarbeiter, wenn du das meinst. Ich bin aber im weitestgehenden Sinne ein "Ubuntu code contributor" da einiges von meinem Code in Ubuntu enthalten ist.

            Wenn ja, dann weisst du, dass du deine Rechte abgibst. Dafuer bekommst du Geld.
            Nein ich gebe meine Rechte nicht ab und ich bekomme kein Geld von Canonical.

            Wenn nein, hoer auf zu jammern
            Wir leben in einem freien Land in dem jeder seine Meinung äußern darf. Wenn ich als freier Softwarentwickler eine Gefahr in CLAs sehe, dann darf ich meine Meinung dazu äußern - ob dir das passt oder nicht. Genauso dürfen Leute, die die CLA für richtig halten, ihre Meinung äußern. Danke der Nachfrage.

            diktiere anderen Leuten nicht was sie machen sollen.
            Leider (oder auch zum Glück) kann weder ich noch du irgendjemanden etwas diktieren, denn wir leben in einem freien Land.

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