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Mi, 23. Januar 2019, 10:45

Software::Emulatoren::Wine

Wine 4.0 unterstützt Vulkan und Direct3D 12

Über ein Jahr nach der Freigabe von Version 3.0 hat das Wine-Projekt die nächste stabile Version der Windows-Laufzeitumgebung veröffentlicht. In Wine 4.0 sind über 6.000 Änderungen eingeflossen, darunter eine Unterstützung für Vulkan, Direct3D 12, High-DPI auf Android und Spiel-Controller.

Wine HQ

Die Windows-API-Nachbildung Wine, deren Name ein rekursives Akronym für »Wine Is Not an Emulator« ist, wurde 1993 initiiert, um Windows 3.1-Programme auf Linux ausführen zu können. Der damalige Koordinator des Projektes, Bob Amstadt, übergab Wine in der ersten Phase der Entwicklung an Alexandre Julliard, der es immer noch leitet. Knapp zehn Jahre nach der Gründung bestand Wine bereits aus mehr als 1 Million Zeilen C-Code und band über 300 Programmierer an sich. Mittlerweile unterstützt die API-Nachbildung die meisten Windows-Systemaufrufe. Die Applikation stellt Windows-Programmen Windows-Systemaufrufe unter Unix zur Verfügung. So können mittels Wine Anwendungen für DOS, Windows 3.1 und eine Vielzahl von Windows-Versionen ausgeführt werden.

Über fünfzehn Jahre nach dem Start wird die Anwendung immer noch weiter entwickelt und an die aktuellen Versionen von Windows angepasst. So bringt auch die neue Version 4.0 knapp ein Jahr nach der letzten Version eine Vielzahl an Neuerungen. Eine der wichtigsten neuen Funktionen stellt die Unterstützung von Vulkan dar. Die neue Spezifikation wurde 2016 in einer stabilen Version veröffentlicht und sollte viele Bereiche von OpenGL entschlacken und den Treiber-Overhead minimieren sowie die Parallelität maximieren. Wine unterstützt Vulkan in einem eigenen Treiber und in einem Loader. Für die Ausgabe nutzt die Anwendung dabei die Host-Bibliotheken.

Eine weitere herausragende Funktion von Wine 4.0 ist die Unterstützung von Direct3D 12. Dazu setzt das Projekt auf das vor knapp einem halben Jahr in einer stabilen Version vorgestellte VKD3D auf. Die Software bestehet aus einer eigenständigen Bibliothek libvkd3d und sorgt für eine Transformation von Direct3D 12-Ausgaben auf die moderne Vulkan-Schnittstelle unter Linux. Dazu bildet die Bibliothek nicht nur die Kommandos ab, sondern implementiert auch in libvkd3d-shader eine Übersetzungsschicht für Model 4- und 5-Shader auf SPIR-V. Damit benötigt Direct3D 12 unter Wine 4.0 eine Unterstützung von Vulkan und setzt dementsprechend eine recht moderne Grafikkarte voraus.

Fotostrecke: 11 Bilder

Witcher 3 Wild Hunt unter Wine
World Of Tanks unter Wine
Fallout 4 unter Wine
Final Fantasy XIV unter Wine
The Elder Scrolls IV: Oblivion unter Wine
Weitere Direct3D-Neuerungen von Wine 4.0 umfassen Verbesserungen bei der Unterstützung der Versionen 10 und 11 der Programmierschnittstelle. Bei Direct3D 11 wurden gleich mehrere Schnittstellen auf die Version 11.2 gehoben. Zudem wurde das Locking-Verhalten innerhalb der Implementierung verbessert und die Zahl der direkt erkannten Direct3D-Karten erweitert.

Der Grafikbereich von Wine wurde weiter ausgebaut und verbessert. Die Grafikkomponente unterstützt PNG als Icon-Dateien und umfasst Aktualisierungen innerhalb von Direct2D. Zudem wurde eine anfängliche Unterstützung von High-DPI-Monitoren hinzugefügt. Die neue Infrastruktur ist allerdings noch im Entstehen und deshalb nur unter Android verfügbar, wo sie aber auch nicht standardmäßig aktiviert ist. Zudem unterstützt Wine 4.0 Theming in ausgewählten GUI-Elementen. Der Dateidialog zeigt ferner weitere Dateiattribute und optional eine »Places«-Toolbar.

Weitere Änderungen umfassen zahlreiche Verbesserungen im Kern von Wine 4.0. Er unterstützt nicht mehr das direkte Ausführen von DOS-Programmen, sondern delegiert diese Aufgabe an DOSBox. Zudem lassen sich ab sofort alle CPU-Steuer- und Debug-Register direkt aus jedem Treiber ansprechen. Neu ist die Unterstützung von Spiel-Kontrollern in XInput und Raw Input APIs. Zudem wurde die Unterstützung der Windows Media Player-Schnittstelle hinzugefügt.

Eine Liste aller Änderungen liefert die Ankündigung der neuen Version. Wine 4.0 steht als Quellcode sowie in Form von Binärpaketen für Debian, Fedora und Ubuntu sowie für MacOS zum Download bereit. Pakete für weitere Distributionen und Betriebssysteme werden direkt durch die Hersteller angeboten.

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Kommentare (Insgesamt: 18 || Alle anzeigen )
Re[4]: Super ... und immer besser :-) (Verfluchtnochmal_5987109, Fr, 25. Januar 2019)
Re[3]: Super ... und immer besser :-) (Ghul, Do, 24. Januar 2019)
Re[2]: Super ... und immer besser :-) (lle, Do, 24. Januar 2019)
Re[3]: Auf 64 Bit? (schmidicom, Do, 24. Januar 2019)
Re[2]: Super ... und immer besser :-) (schmidicom, Do, 24. Januar 2019)
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