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Mi, 4. März 2020, 13:44

Software::Distributionen

Genode 20.02 mit überarbeitetem Sculpt OS

Das freie Betriebssystem-Framework Genode bringt in Version 20.02 zahlreiche Verbesserungen an Sculpt OS. Neben höherer Geschwindigkeit und besserer Benutzbarkeit wurde auch eine Portierung auf ARM64 vorgenommen.

Die neue Leitzentrale von Sculpt OS 20.02

genode.org

Die neue Leitzentrale von Sculpt OS 20.02

Genode beschreibt kein ganzes Betriebssystem, sondern eine Architektur, wie Prozesse aufbauend auf einem Mikrokernel strukturiert sein können, um in sicherer Art und Weise zusammenzuarbeiten. Die Entwickler haben dazu ein hierarchisches Modell entwickelt und sorgen dafür, dass die einzelnen Komponenten nur innerhalb der Hierarchie in einem vorgegebenen Bereich, »trusted computing base« genannt, kommunizieren können. Genode kann als Kernel unter anderem Linux, verschiedene Varianten des Mikrokernels L4 oder auch eine Weiterentwicklung des Mikro-Hypervisors NOVA nutzen.

Die neue Version 20.02 von Genode hat mit der Umsetzung der Ziele für dieses Jahr begonnen und bringt zahlreiche Verbesserungen. Nachdem das Framework selbst bereits auf ARM64 mit dem Prozessor i.MX8 portiert wurde, ist nun auch Sculpt OS, ein funktionierendes Betriebssystem auf Basis von Genode, auf dieser Architektur lauffähig. Die Bedienoberfläche von Sculpt OS wurde stark verbessert und deutlich einfacher zu benutzen gemacht. Die Eingabe im Terminal und Verwendung von vi als Editor wurde entfernt, sie kann als zusätzliche Komponente wieder hinzugefügt werden. Stattdessen läuft die Leitzentrale jetzt rein grafisch und kann mit einem einfachen grafischen Texteditor bearbeitet werden.

Gleichzeitig wurde die Oberfläche auch überarbeitet und kann sowohl den Laufzeitgraphen als auch das Dateisystem anzeigen. Die Disk-Verwaltung wurde in den Laufzeitgraphen verlagert, die Netzwerkverwaltung ist über einen Button erreichbar. Die Funktionalität ist über weite Strecken immer noch rudimentär und soll nach und nach erweitert werden. Von Sculpt OS sollen demnächst neue Image-Dateien erscheinen.

Im Framework selbst wurde eine Sandbox-Bibliothek geschaffen, die allerdings nicht das ist, was ihr Name vermuten ließe. Vielmehr enthält sie Funktionalität, um Komponenten zu konfigurieren und zu starten. Diese Funktionalität steckte zuvor in der Init-Komponente. Weitere Verbesserungen betrafen die POSIX-Konformität. POSIX-Threads und POSIX-Synchronisationsmechanismen werden nun unterstützt. Statt einer speziell angepassten Version der Qt-Bibliothek kann jetzt die normale Version ohne Modifikationen verwendet werden. Auch die Audio-Treiber wurden verbessert, dazu wurde der Treiber-Code von OpenBSD 6.6 ausgeborgt. Die grafische Oberfläche beherrscht nun virtuelle Bildschirme. Weitere Einzelheiten zu Genode 20.02 sind den Anmerkungen zur Veröffentlichung zu entnehmen.

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