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Di, 5. März 2019, 08:13

Software::Browser

Chromium für PPC64LE nimmt Gestalt an

Über ein halbes Jahr nach der Einsendung erster Anpassungen für eine vollständige Unterstützung von Chromium auf der Power PC-Plattform finden die ersten Patches ihren Weg in die Anwendung. Wenn mit einer vollständigen Implementierung gerechnet werden kann, steht aber noch nicht fest.

Google Chrome 72

Mirko Lindner

Google Chrome 72

Bereits seit vielen Jahren gehört die Power PC-Plattform zu den offiziell von diversen Distributionen unterstützten Systemen. Die Bezeichnung »Power« stellt dabei ein Backronym für »Performance optimized with enhanced RISC« dar und ist eine CPU-Architektur des Soft- und Hardwareherstellers IBM. Die Prozessoren kommen in den iSeries, den pSeries, dem eServer, früher aber auch in Apples Systemen zum Einsatz. Eine der Besonderheiten von PowerPC ist, dass die meisten Systeme Gleitkommazahlen doppelter und einfacher Genauigkeit beherrschen und sowohl im Big-Endian- wie auch im Little-Endian-Modus umschalten können.

Trotz vieler interessanter Aspekte konnte sich die PPC64LE-Architektur nicht wirklich durchsetzen. Zuletzt versucht allerdings unter anderem Raptor Computing mit ihren Talos- und Blackbird-Systemen zu punkten. Die Linux-basierten Systeme adressieren Unternehmen und ambitionierte Privatnutzer und setzen auf die POWER9-CPU. Die CPUs bieten vier Threads pro Kern und das System kann auf 16 Threads bei einer TDP von 90 Watt zugreifen. Der weitere Funktionsumfang der Systeme umfasst unter anderem PCI Express 4.0, CAPI 2.0, DDR 4.0 Speicher.

Vor allem aber im Desktop-Bereich bereitet dem Unternehmen allerdings der Mangel an modernen Browsern Probleme. So hatte Raptor Computing bereits im August des vergangenen Jahres angekündigt, Googles Chromium-Browser auf die PPC-Architektur portieren zu wollen. Eine dedizierte Webseite dokumentierte die Bestrebungen des Unternehmens und bot Interessenten Informationen über die noch ausstehenden Aufgaben. Kurze Zeit später sendete das Unternehmen erste Patches an Google, die allerdings seitens der Entwickler mit dem Hinweise angelehnt wurden, dass sie diese nicht testen können. Es sollte danach noch etliche Monate dauern, bis die Entwickler die Änderungen übernahmen.

Wie nun diversen Commits in der letzten Woche entnommen werden kann, sind die Änderungen zwar immer noch noch vollständig in Chromium übernommen, die Entwickler adaptieren aber zunehmend Teile der Einsendungen. Damit dürfte Chromium zwar noch nicht vollständig die PPC64LE-Plattform unterstützen, befindet sich aber auf dem besten Wege, dies irgendwann auch zu tun. Interessenten, die in der Zwischenzeit die Anwendung in Eigenregie compilieren wollen, finden die Patches sowie eine Beschreibung der Einbindung auf der Seite des Unternehmens.

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