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Do, 16. August 2018, 14:11

Software::Distributionen::Debian

Alles Gute - 25 Jahre Debian

Heute vor genau 25 Jahren wurde die Linux-Distribution Debian gegründet. Ian Murdock entwickelte Debian im Alleingang als Alternative zu SLS. Anders als Slackware baute er dabei nicht auf SLS auf, sondern erstellte die Distribution von Grund auf neu.

Software in the Public Interest (SPI)

Debian gehörte zu den ersten Linux-Distributionen und ist heute eine der ältesten, die noch aktiv sind. Als Ian Murdock am 16. August 1993 Debian ankündigte, das nach ihm und seiner Frau Debra benannt war, war das Konzept der Linux-Distributionen noch jung. Es gab eine Handvoll verschiedener Distributionen, darunter Bogus und MCC sowie SLS als die wohl bedeutendste, die maximal einige hundert Pakete enthielten. Die Installation erfolgte anhand von spezifischen Anleitungen und sinnvollerweise nach Lesen des Linux-FAQs, das damals etwa 12 Seiten umfasste. CD-Laufwerke waren eine Rarität, und so wurden die Distributionen als Satz von Disketten erstellt. Eine komplette Distribution konnte leicht auf über 30 Disketten kommen.

Die frühen Debian-Versionen von 0.0.1 bis 0.9.1 wurden weitgehend von Murdock selbst erstellt, auch wenn sich allmählich weitere Entwickler dazugesellten. Diese Versionen hatten jedoch kaum Ähnlichkeit mit dem heutigen Debian. Die Ziele der ersten Versionen gaben jedoch schon die Richtung vor, sie enthielten unter anderem die Vermeidung von duplizierten Dateien, Aktualität, ein Installationsprogramm, automatische grundlegende Einrichtung des Systems und umfangreiche Dokumentation.

Nach Version 0.9.1, die Anfang 1994 erschien, gab es eine Pause in den Veröffentlichungen von Debian. In dieser Zeit, in der zahlreiche andere Distributionen entstanden, wurden an Debian interne Änderungen vorgenommen und das Paketsystem dpkg mit dem Paketformat deb entwickelt. Einige Dutzend Entwickler dürften Debian in dieser Zeit die Stange gehalten haben. Erst im März 1995 erschien die nächste »offizielle« Debian-Version 0.93r3, die erstmals Ähnlichkeiten mit dem heutigen Debian zeigte. Danach ging es für Debian stetig aufwärts, was in der Projektchronik im Detail nachzulesen ist. Heute gibt es geschätzte 2000 Beteiligte im Debian-Umfeld, darunter etwa 1000 mit offiziellem Entwickler-Status. Die aktuelle Version 9 »Stretch« enthält über 51.000 Softwarepakete, die aus knapp 25.000 Quellpaketen erstellt wurden. An der nächsten Version »Buster«, die in der ersten Jahreshälfte 2019 erscheinen soll, wird bereits gearbeitet.

Debian war und ist in vielen Aspekten einzigartig und wegweisend. Zu erwähnen sind unter anderem der Gesellschaftsvertrag und die dazugehörigen Debian-Richtlinien für freie Software, die Richtlinien für Entwickler und die Organisation allgemein, die für eine so große Zahl von Entwicklern nicht trivial ist.

Kaum eine Distribution unterstützt so viele Architekturen wie Debian. Und wohl keine Distribution hat so viele abgeleitete Distributionen aufzuweisen. Darunter sind Ubuntu und seine zahllosen Derivate, Linux Mint, Neptune, die wegweisenden Live-Distributionen Knoppix, Siduction, und Grml, Unternehmens-, Ausbildungs- und Behördendistributionen wie Univention Corporate Server, Debian Edu/SkoleLinux, Guadalinex (die Distribution der Region Andalusien), LinEx (die Distribution der Region Extremadura) nur die bekannteren unter einer Vielzahl von teilweise speziellen Anpassungen.

Daher bezeichnet sich Debian durchaus zu Recht als »das universelle Betriebssystem« und ist zweifellos die größte Distribution, sowohl von der Entwickler- als auch der Anwenderzahl, die unabhängig von einem Unternehmen entwickelt wird. Debian kann nahezu jedes Anwenderbedürfnis abdecken, wenn auch natürlich manchmal Anpassungen vorgenommen werden müssen. Die Zukunft von Debian wird auch weiterhin lebhaft diskutiert werden, so wie es in solch einem Projekt auch sein sollte. Auf jeden Fall ist und bleibt Debian unverzichtbar.

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