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Mo, 9. März 2020, 12:51

Software::Systemverwaltung

Systemd 245 freigegeben

Das Systemd-Projekt hat Version 245 mit zahlreichen Neuerungen freigegeben. So kann unter anderem beim Systemstart die Partitionstabelle an Vorgaben angepasst werden, verschlüsselte Home-Verzeichnisse werden sicher verwaltet und eine neue, erweiterbare Benutzerdatenbank wurde implementiert.

Tobias Bernard

Systemd 245 kommt mit ziemlich umfangreichen Änderungen, von denen einige echte Neuerungen darstellen und weitreichende Auswirkungen haben können. So haben die Entwickler ein neues Werkzeug namens systemd-repart hinzugefügt, das GPT-Partitionstabellen anhand von Vorgaben beim Systemstart anpassen kann. Der Einsatzschwerpunkt dürfte beim erstmaligen Start nach einer automatisierten Installation liegen, um initial angelegte Partitionen zu vergrößern und fehlende Partitionen anzulegen. Es kann ohne schädliche Auswirkungen mehrfach aufgerufen werden, so dass es auch bei jedem Neustart aufgerufen werden kann.

Die neue Komponente »userdb« ermöglicht es, Benutzer und Gruppen im JSON-Format zu definieren, wobei wesentlich mehr Attribute definiert werden können als in den traditionellen Dateien passwd und group. Es können sogar beliebig viele weitere Attribute hinzugefügt werden. Zu der Komponente gehören ein kleiner Daemon »systemd-userdb« und ein Werkzeug »userdbctl«. Verschiedene Systemd-Komponenten wie systemd-logind und pam-systemd wurden auf das neue Format umgestellt. Es besteht die Hoffnung, dass der Daemon sssd, der unter anderem auch mit LDAP und FreeIPA interagieren kann, künftig Datensätze im neuen Format erzeugt.

Neu in Systemd 245 ist auch ein kleiner neuer Daemon »systemd-homed«. Dieser kann Benutzer-Home-Verzeichnisse mit oder ohne Verschlüsselung verwalten. Die vollständigen Daten des Benutzer-Datensatzes sind mit dem Home-Verzeichnis vereinheitlicht, was die Verzeichnisse problemlos migrierbar machen soll. Das soll eine Reihe von Problemen lösen, die es mit der bisherigen Verwaltung von verschlüsselten Home-Verzeichnissen gab.

Eine weitere Neuerung ist, dass der Logging-Daemon systemd-journald jetzt mehrfach gestartet werden kann. Jede Instanz erhält dabei einen eigenen Namensraum. So lassen sich getrennte Logs für Anwendungen oder Anwendungsgruppen anlegen, von denen jedes individuell konfigurierbar ist.

Systemd besitzt nun eine eigene Webseite Systemd.io, auf der alle Dokumentationen, Konzepte und Spezifikationen der Suite nachzulesen sind, sowie ein eigenes Logo. Alle weiteren Verbesserungen von Systemd 245 sind in der Ankündigung enthalten. Der Quellcode ist auf GitHub verfügbar. Die Integration von Systemd 245 oder neueren Ausgaben in die Distributionen richtet sich nach deren jeweiligen Entwicklungszyklen.

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Kommentare (Insgesamt: 52 || Alle anzeigen )
Re[2]: Die Büchse der Pandora ? (Verfluchtnochmal_5987108, Sa, 14. März 2020)
Re[10]: Die Büchse der Pandora ? (Verfluchtnochmal_5987108, Do, 12. März 2020)
Re[9]: Die Büchse der Pandora ? (Ghul, Do, 12. März 2020)
Re[8]: Die Büchse der Pandora ? (Verfluchtnochmal_5987108, Do, 12. März 2020)
Re[3]: Sinn von Logs im Binärformat? (klopskind, Mi, 11. März 2020)
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